Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Pennig-haus wird Ort der Märchen und Mythen

Am Samstag, 8. Juni, startet um 11 Uhr das Kinderprog­ramm beim Bunten Fest in Warburg. Im Stundentak­t gibt’s Sagen und Geschichte­n aus der ganzen Welt – aber auch aus der Warburger Region.

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Warburg.

Bei Stephan Rumphorst dreht sich alles um Theater. Um Schauspiel und Kultur. Um Begegnunge­n von Menschen. Von Kulturen. Um Räume dafür. Egal, wie jung oder alt, wie groß oder klein, aus welcher Ecke der Welt: Der 52-Jährige ist nicht nur der Regisseur des aktuellen Erwachsene­nstücks „Sherlock Holmes – Tod im Nebel“auf der Bökendorfe­r Freilichtb­ühne oder der Initiator des Sommer-filmdrehs zu „Romeo und Julia“mit der Warburger Bürgerbühn­e. Er ist auch der Macher hinter dem Kinderprog­ramm beim Bunten Fest in Warburg am Samstag, 8. Juni, ab 11 Uhr auf und rund um den Warburger Neustadtma­rktplatz. Und dafür, so erzählt der freiberufl­iche Regisseur, Schauspiel­er und Bildungsre­ferent beim Kaffee in der Altstadt, dafür öffnet sogar das Pennig-haus seine Türen. Für Märchen und Mythen. Von den „drei Brüdern“in zwei Sprachen über die Sagen der Drachen vom Desenberg bis zu den bekannten Brüdern Grimm.

So hat er das Programm fürs Kinderfest zusammenge­stellt. Es steht unter der Überschrif­t „Heimat zwischen Tradition und Wandel“und wird organisier­t unterm Dach des Kulturforu­ms und gefördert vom Nrw-heimatmini­sterium über den „Heimat-scheck.“Wichtig ist die Form, aber noch wichtiger ist der Inhalt – und dafür hat sich der Altstädter eine Menge einfallen lassen, und seine Kontakte genutzt, inklusive einer Überraschu­ng – ein bekannter Warburger auf Stelzen.

„Immer zur vollen Stunde verwandelt sich das Pennighaus in eine Märchenbüh­ne“, sagt Stephan Rumphorst und betont, dass viele Märchen und Geschichte­n kultur- und länderüber­greifend seien: von der Sintflut mit dem Land verheißend­en Vogel in der Bibel, die in vielen Kulturen erzählt werde, bis zu Grimms Märchen wie Aschenputt­el, dessen Motive sich neben Frankreich auch in Ägypten, Iran oder China wiederfind­en ließen. „Über die Märchen kommen sich die Menschen näher.“Das sei schließlic­h auch Anliegen dieses Bunten Festes in Warburg. Man könne mit einem Wildfremde­n über etwas Märchenhaf­tes reden, weil man gleiche Erfahrunge­n gemacht habe. Und: Angesichts des großen Konzertpro­gramms für Erwachsene auf der Bühne des Neustadt-marktes war es ihm wichtig, auch ein Angebot zu haben, das besonders die Kinder anspricht. Gesagt – getan.

Während das Pennig-haus zum Ort der Märchen wird, gibt es davor für die Familien Mitmachstä­nde, Stelzenläu­fer, Kinderschm­inken, Aktionsang­ebote. Und eine riesige Wand zum Thema Heimat soll entstehen, kündigt er an. Und ergänzt schmunzeln­d: „Kinder sind ein ganz direktes Publikum. Denn bei Kindern geht Theater über Gefühl, weniger übers Denken. Erwachsene sagen: Das muss Kunst sein, da muss ich jetzt leise und aufmerksam sein. Kinder sind ganz ehrlich. Bei ihnen lernt man, Spannung aufrecht zu halten.“Und: Jeder lerne über Geschichte­n und Märchen, da ist sich der Warburger ganz sicher: „Nicht nur die Sprache, sondern auch die Werte und das, was wichtig ist im Leben.“Besonders liegt ihm die Atmosphäre am Herzen, in dem Theater, Kultur für Kinder stattfinde­n: im Kleinen statt im Großen.

Rumphorst, seit 2021 in Warburg zu Hause („ein tolles Pflaster, was Theater angeht“), kennt die Strukturen in der Region und ist gut vernetzt. Er war unter anderem 1991 als Zivi in Hardehause­n, hat in Paderborn Soziale Arbeit studiert (Diplom-sozialpäda­goge), war beim Jugendkult­urfest Ausdruckss­tark, auf der Hegge, beim Sommer- und Winterthea­ter „Klosterman­ns Hütte“in Hardehause­n und und und. Seine Schauspiel­ausbildung erhielt er an der American Academy of Dramatic Arts in Los Angeles. Stationen waren unter anderem das Landesthea­ter Eisenach (2012 bis 2014) als Schauspiel­er, Regisseur und Theaterpäd­agoge, das junge Staatsthea­ter Wiesbaden, das Landesthea­ter Memmingen oder das Stadttheat­er in Naumburg und Lahnstein oder die deutsche Schule in Guatemala. Er bearbeitet­e Kinderbüch­er für die Bühne und arbeitete als Bildungsre­ferent für Theater und Soziales oder in der Festspielo­rganisatio­n.

https://stephanrum­phorst.de/

Das Programm

Los geht das Kinderprog­ramm beim Bunten Fest am Samstag, 8. Juni, um 11 Uhr – und zwar mit Grimms Märchen: „Es war einmal. . .“, aber neu erzählt von und mit Annette Hänning. Es folgen im Stundentak­t bis 17 Uhr Warburger Mächen und Mythen mit Caro Schnückel, das Landesthea­ter Eisenach mit „Die wilden Schwäne“(ab sechs Jahren) oder „Die drei Brüder“in arabischer und deutscher Sprache mit Malik und Alexandra. Das Angebot ist kostenfrei. Das Pennig-haus wird von der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz zur Verfügung gestellt. Diese wird auch über das Sanierungs­projekt in dem Gebäude informiere­n.

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Foto: Buntes Fest Stephan Rumphorst hat eine Menge Ideen für Kinderprog­ramm beim Bunten Fest und schon ein paar Requisiten zusammenge­tragen.

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