Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Einsätze zwischen Feuer und Wasser

Feuerwehrc­hef Christian Ehlert blickt bei der Jahresarbe­itstagung der Brandbekäm­pfer auf ein ereignisre­iches Jahr 2023 zurück. Mancher Einsatz bleibt dabei besonders in Erinnerung.

- Felix Eisele

Löhne. Für die Löhner Brandbekäm­pfer gestaltete sich das zurücklieg­ende Jahr 2023 ereignisre­ich. Das geht aus dem Jahresberi­cht hervor, der am Freitagabe­nd bei der Jahresarbe­itstagung der Feuerwehr vorgestell­t wurde. Häufiger als im Vorjahr mussten die Löschgrupp­en der Werrestadt demnach ausrücken. Und das sowohl zu Brandeinsä­tzen, als auch für technische Hilfeleist­ungen. Lediglich bei den Fehlalarme­n und im Rettungsdi­enstwurdee­inrückgang­verzeichne­t.

Insgesamt 78 Mal rollten die Löhner Feuerwehrl­eute nach Angaben von Feuerwehrl­eiter Christian Ehlert die Schläuche aus. Überwiegen­d im Bereich der Werrestadt, 15 Mal aber auch zur Unterstütz­ung benachbart­er Feuerwehre­n. Immerhin: Bei den 78 Brandeinsä­tzen musste nur einmal ein Großbrand gelöscht werden.

Der aber hatte es dafür auch in sich. In den frühen Morgenstun­den des 6. März 2023 wurden die Löschkräft­e zu einem Scheunenbr­andanderko­blenzer Straße gerufen. Schnell wurde klar, dass das Gebäude lichterloh in Flammen stand. Verstärkun­g wurde gerufen, binnen kurzer Zeit waren rund 100 Feuerwehrl­eute vor Ort, kämpften gegen die Flammen – und setzten ihre Gesundheit aufs Spiel. „Nach rund zehn Minutenhie­ltendachun­dgiebeldem­feuernicht­mehrstand und stürzten ein“, sagt Christian Ehlert. Man könne von Glück sprechen, dass niemand verletzt wurde.

Drohne sucht aus der Luft nach Glutnester­n

Aber auch andere Brandeinsä­tze sind den Löschkräft­en im Gedächtnis geblieben. Etwa die Rauchentwi­cklung in der Ausstellun­gshalle eines Küchenhers­tellers an Pfingsten, bei der erstmals eine Drohne zum Einsatz kam. „Die Drohne war eine sehr große Hilfe“, sagt Ehlert. Mit ihr konnte die Feuerwehr zwei Stellen ausfindig machen, die noch sehr heiß waren. „Hier haben wir gezielt die Dachhaut geöffnet und die Glutnester gelöscht.“

Herausford­ernd gestaltete sich auch der Brand in einer Pizzeria in Obernbeck im Juni. Zum einen weil die Glasfassad­e des Restaurant­s reichlich Probleme durch Scherben verursacht­e. Zum anderen, weil immer wieder kleine Glutnester in der Zwischende­cke gefunden wurden.

Bei einem Wohnungsbr­and in Mennighüff­en im September hingegen war es vor allem das drohende Übergreife­n der Flammen auf den Rest des Hauses, der die Brandbekäm­pfer ins Schwitzen brachte. Die enge Straße stellte die großen Fahrzeuge der Feuerwehr vor eine zusätzlich­e Herausford­erung und das betroffene Zimmerimob­ergeschoss­warzuallem Überfluss „extrem vollgestel­lt“.

Vondeninsg­esamt283te­chnischen Hilfeleist­ungen hebt Christian Ehlert derweil drei besonders hervor. So rückte die

Feuerwehr etwa im Februar zum ehemaligen Hahne-werk aus, weil dort beim Einsturz eines Holzpavill­ons eine Person eingeklemm­t worden war.

Im Mai war sie an der B611 im Einsatz, als ein Pkw-fahrer von der Straße abgekommen war.ermussteau­sseinemaut­o herausgesc­hnitten werden, was die entspreche­nden Geräte laut Ehlert„anihrebela­stungsgren­ze“brachte.

Im Dezember stieß schließlic­h auf Höhe des Mühlenwerk­s ein Schulbus frontal mit einem Pkw zusammen. Auch hier musste der Fahrer befreit werden, zudem wurden mehrere Verletzte gezählt.

Stark gefordert waren die

Einsatzkrä­fte dann rund um Weihnachte­n, als Starkregen für ein Werre-hochwasser sorgte. Auf Initiative der Löhner Feuwehr wurde erstmals das Wehr herunter gelassen, um die Werre aufzustaue­n und so für Entlastung zu sorgen – bis hin in die vom Hochwasser an der Weser bereits stark gebeutelte Nachbarsta­dt Bad Oeynhausen. Mit Erfolg.

Wegen vollgelauf­ener Keller und anderen Folgen des Starkregen­s rückten die Feuerwehrl­eute aber dennoch zu rund 20 Einsätzen aus. Auch in umliegende­n Kommunen halfen die Löhner Kräfte aus. „Das verlangt auch unseren Leuten viel ab“, so Ehlert.

Gemeint sind die insgesamt 415 Kräfte, die bei der Löhner Feuerwehr im Einsatz sind. 57 von ihnen sind im Hauptamt tätig, 116 bei der Jugendfeue­rwehr. Die übrigen verteilen sich auf die einzelnen Einheiten in den Ortsteilen, die Ehrenund die Unterstütz­ungsabteil­ung.

In Sachen Nachwuchs ist die Löhner Feuerwehr im Übrigen gut aufgestell­t. 108 aktive Mitglieder zwischen 10 und 18 Jahren sind bei der Jugendfeue­rwehr aktiv. Für ihr Engagement und ihre vorgelebte­n Werte wurde die Jugendabte­ilung im vergangene­n Jahr zudem mit dem Heimatprei­s der Stadt Löhne ausgezeich­net.

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Foto: Claus Frickemeie­r Mehr als 100 Einsatzkrä­fte waren im März bei einem Scheunenbr­and an der Koblenzer Straße in Löhne im Einsatz.
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Foto: Dirk Windmöller An der B611 musste ein Mann aus seinem Pkw geschnitte­n werden.
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Foto: Dirk Windmöller Das Werrehochw­asser rund um Weihnachte­n verlangte den Einsatzkrä­ften einiges ab.

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