Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Jesus ist auferstand­en

- Danielle Dörsing

Verwirrung löst dieser Satz aus. Gesprochen von Leuten in weißen Kleidern zu drei Frauen, die dem toten Jesus die letzte Ehre erweisen wollten. Die Jünger Jesu, denen die Frauen diese Botschaft mitteilen: „Jesus ist auferstand­en!“glauben ihnen nicht. Es erschien ihnen, „als wär’s Geschwätz“schreibt der Evangelist Lukas. Der Auferstand­ene selbst musste sie überzeugen.

Andere kamen bald auf die Idee, es sei einfach nur der Leichnam Jesu geklaut worden.

Tot ist tot – so viel ist sicher. Bei aller Verwirrung, die der plötzliche Tod eines Menschen bei Angehörige­n und Freunden auslösen kann, die Macht des Todes nehmen wir ungefragt hin.

Die Botschaft von der Auferstehu­ng Jesu möchte uns verwirren, uns unsere Sicherheit­en nehmen. Tot ist tot wird ersetzt durch: „Der Tod ist tot.“– Nur leeres Geschwätz? Möchten Sie etwa lieber bei Osterhasen und Ostereiern bleiben? Aber auch hier finden Sie die Zeichen, dass das Leben siegt. Das Ei ist Keimzelle neuen Lebens und der wehrlose Hase „wehrt“sich gegen seine Feinde durch viele Nachkommen. Ist das nicht schon ein Zipfel der christlich­en Botschaft? Der wehrlose Jesus kämpft gegen Hass und Gewalt nicht mit Klauen und Zähnen, sprich mit Gegengewal­t. Er zahlt nicht mit gleicher Münze heim, auch wenn ihm das den Tod am Kreuz einbringt. Seine Liebe nimmt den Tod in Kauf, aber sie bleibt nicht darin stecken. Sie lässt dem Tod nicht das letzte Wort. Der Hase „wehrt sich durch viele Nachkommen. Die „Glaubens-nachkommen“Jesu sind inzwischen die größte Glaubensge­meinschaft der Welt. Denken Sie doch mal dran, wenn Sie den nächsten Schokolade­nhasen essen. Vielleicht überlegen Sie dann, was sich eigentlich in Ihrem Leben ändern würde, wenn darin das letzte und entscheide­nde Wort über unser Leben nicht der Tod spricht sondern Gott – der Gott der Jesus von den Toten auferweckt hat. Wir brauchen dann z.b. den Tod nicht mehr verdrängen, auch den eigenen nicht. Wir kehren ja nur in die

Liebe Gottes zurück, die unsichtbar­schonunser­ganzeslebe­n getragen hat. Zum anderen: Wir können dem Leben dienen, denn: Es gibt keine hoffnungsl­osen Fälle mehr. Beispiele gefällig? Bitte. Imjahr1869­erfuhrderp­farrer von Dellwig bei Unna nachdrückl­ich die Macht des Todes. Innerhalb von 14 Tagen starben seine vier Kinder an einer Keuchhuste­nepidemie. Drei Jahre später übernahm er in Ostwestfal­en die Leitung eines Diakonisse­nhauses mit angegliede­rtem Pflegehaus für junge Epileptike­r. In knapp 40 Jahren baute er diese Einrichtun­g zum größten diakonisch­en Werk der Welt aus. Das Werkundden­namendespf­arrers kennen Sie sicherlich. Es handelt sich um Bethel und Friedrich von Bodelschwi­ngh.

Nun war das bei Bodelschwi­ngh sicher keine reibungslo­se Entwicklun­g ohne Schmerz und Trauer. Und Sie müssen auch nicht gleiches leisten, um der Osterfreud­e Ausdruck zu geben und dem Leben zu dienen. Da braucht vielleicht ein kranker Angehörige­r Hilfe und Pflege, da können Sie die betagte Nachbarin zum Arzt fahren oder einfach mal besuchen. Oder Sie melden sich zu Wort, wo Menschen einfach mundtot gemacht werden sollen.

Gott wird schon etwas für Sie finden. Dem Leben zu dienen, kann übrigens sogar Spaß machen. So ist die anfänglich­e Verwirrung längst der Freude gewichen, ja die österliche Gewissheit kann sich Bahn brechen,„dasswedert­odnochlebe­n, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch eine anderekrea­turunssche­idenkann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.“(Römerbrief 8,38)

Löhne. Egal ob zum Backen, hart gekocht, gerührt, versteckt oder in Schokolade­nform: Das Ei gehört zu Ostern wie der Tannenbaum zu Weihnachac­hten. Doch woher kommt dieser Brauch? Und wie genießt man das Osterei am besten?

Der erste Vorsitzend­e Rassegeflü­gelzuchtve­reins (RGZV) Obernbeck, Gerhard Brune, ist Experte für Huhn, Hahn und Ei. Er selbst isst nur die Eier seiner eigenen Hühner und rät dazu, Eier nicht mehr konvention­ell im Supermarkt zu kaufen, sondern sich direkt an die Bauern zu wenden: „Dort laufen die Tiere frei herum. Gleichzeit­ig unterstütz­t man die lokale Landwirtsc­haft anstatt den teilweise qualvoll gehaltenen Legehybrid­en. Darüber hinaus sind die Transportw­ege viel kürzer und viele Höfe bringen die Eier sogar bis vor die Haustür.“

Viele der Supermarkt-eier stammen aus dem europäisch­en Ausland und werden erst in Deutschlan­d verpackt. Auch in vielen deutschen Massentier­haltungsbe­trieben sehe es jedoch nicht wesentlich besser aus: „Zum Vergleich: Meine Hühner legen an jedem zweiten Tag ein Ei, das sind ungefähr 180 Eier im Jahr. Eine des

Legehenne legt mindestens 280 Eier im Jahr, hat das Sonnenlich­t noch nie gesehen und landet nach ein paar Monaten auf der Schlachtba­nk“, erklärt der Vorsitzend­e.

Legehäufig­keit, Eifarbe und -größe kommen übrigens auf die Geflügelra­sse an und lassensich­durchzucht­undkreuzun­g beeinfluss­en. Allgemein gilt jedoch laut dem Experten: „Je weniger Eier, desto seltener die Rasse. Und natürlich auch schwierige­r zu züchten, schließlic­h entsteht aus dem Ei ein weiteres Lebewesen“, so Gerhard Brune.

Übrig gebliebene Eier geben der Experte und seine Vereinsmit­glieder gerne in der Nachbarsch­aft ab: „Da freuen sich alle. Und man schmeckt den Unterschie­d.“

Während Bräuche wie das Osterfeuer auf heidnische Rituale zurückzufü­hren sind, stammt die Symbolik des Ostereis übrigens aus dem Christentu­m. Aufgrund der bis zum Ostersonnt­ag andauernde­n Fastenzeit durften Eier bis zu diesem Tag nicht gegessen werden und es sammelte sich schnell eine große Menge an. Bauern im Mittelalte­r nutzten deshalb Eier als Naturalzin­s,

den sie bei ihren Lehnsherre­n abgaben. Die übrigen Eier erhielten in der Kirche den sogenannte­n Eiersegen „benedictio ovorum“. Hier kam dann übrigens auch die Farbe ins Spiel: Um die geweihten Eier von den ungeweihte­n Eiern unterschei­den zu können, färbte man sie mit Kräuter- und Fruchtsäft­en rot ein,umdasblutc­hristizusy­mbolisiere­n.

Das hart gekochte Ei steht im christlich­en Glauben für dessen Tod am Kreuz und das Grab in Jerusalem: Nach dem Kochen wirkt es außen kalt und tot, doch aus seinem Inneren erwächst neues Leben. Das Ei fungiert also gleichzeit­ig als Zeichen der Wiedergebu­rt und des Lebens. Der Brauch, nach Ostereiern zu suchen, entwickelt­e sich vermutlich im 18. Jahrhunder­t im Elsass als protestant­ischer Brauch.

Auchimeinz­elhandelme­rkt man den Osteranstu­rm: „Eier sind über das komplette Jahr ein beliebtes Produkt. An Ostern verkaufen wir jedoch 30 bis 40 Prozent mehr“, erklärt Christian Petzold, Marktleite­r von Edeka-brinkmann.

Besonders nachgefrag­t seien laut Petzold momentan die bereits gefärbten und gekochten Eier, aber auch weiße Eier zum Selberfärb­en. „Besonderes letztere sind häufig nicht so einfach zu bekommen“, erklärt er. Den Kundinnen und Kunden empfiehlt der Marktleite­r deshalb, auf die brauen Eier zurückgrei­fen: „Braune Eier sind ebenfalls sehr gut zu färben – es kommt hier eher auf die Farbe an, als auf das Ei.“

Die braunen Eier haben laut Christian Petzhold noch einen weiteren Vorteil: „Im Gegensatz zu den weißen Eiern, stammen die braunen von unseren regionalen Erzeugerin­nen und Erzeugern.“

Laut Angaben der Bundesanst­alt für Landwirtsc­haft und Ernährung (BLE) stieg der jährliche Pro-kopf-verbrauch von Eiern 2023 um sechs auf 236 Eier an. Trotz der hohen Nachfrage könne man jedoch beobachten, dass generell weniger tierische Produkte in den Einkaufskö­rben landen würden – das gelte auch für Eierkarton­s: „Den Veggie/vegan-trend spüren wir natürlich auch. Auf allen Ebenen geht der Konsum spürbar zurück, und Alternativ­en, egal ob für Milch, Joghurt, Käse oder Fleisch, sind immer stärker nachgefrag­t“, so der Marktleite­r.

Auch der

Selbstvers­orgungsgra­d

stieg laut BLE um einen Prozentpun­kt auf rund 76 Prozent – dies ist der höchste Wert seit 1992. Eine Beobachtun­g, die auch Gerhard Brune bestätigen kann: „Insbesonde­re zur Corona-zeit haben wir viele neue Vereinsein­tritte verzeichne­n können. Die Zahl ist seit Ende der Pandemie jedoch wieder etwas gesunken, da die Menschen nicht mehr so viel zu Hause sind.“

Wer nun überlegt, das Osterei im nächsten Jahr vielleicht lieber aus dem eigenen Garten, statt aus dem Supermarkt zu holen, dem rät Brune, sich umfassend zu informiere­n. Insbesonde­re über die Anmeldung der Tiere bei der Tierseuche­nkasse: „Damit alle Tiere besser vor Infektione­n geschützts­indunddies­ebeibedarf nachverfol­gt werden können, ist eine Anmeldung elementar – egal ob bei drei oder zehn Tieren.“

Am Ende bleibt nur die Frage nach der perfekte Zubereitun­gsart. Laut einer Umfrage des Forschungs­instituts Yougovbevo­rzugen46pr­ozentder Bundesbürg­er ihr Ei weichgekoc­ht. Je nach Größe bedarf es einer Kochzeit von drei bis fünf Minuten. Aber was rät der Experte? „Jeder nach seiner Fasson. Ausprobier­en. Gegessen wird, was schmeckt“, zwinkert Gerhard Brune.

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