Neue Westfälische - Löhner Nachrichten
Jesus ist auferstanden
Verwirrung löst dieser Satz aus. Gesprochen von Leuten in weißen Kleidern zu drei Frauen, die dem toten Jesus die letzte Ehre erweisen wollten. Die Jünger Jesu, denen die Frauen diese Botschaft mitteilen: „Jesus ist auferstanden!“glauben ihnen nicht. Es erschien ihnen, „als wär’s Geschwätz“schreibt der Evangelist Lukas. Der Auferstandene selbst musste sie überzeugen.
Andere kamen bald auf die Idee, es sei einfach nur der Leichnam Jesu geklaut worden.
Tot ist tot – so viel ist sicher. Bei aller Verwirrung, die der plötzliche Tod eines Menschen bei Angehörigen und Freunden auslösen kann, die Macht des Todes nehmen wir ungefragt hin.
Die Botschaft von der Auferstehung Jesu möchte uns verwirren, uns unsere Sicherheiten nehmen. Tot ist tot wird ersetzt durch: „Der Tod ist tot.“– Nur leeres Geschwätz? Möchten Sie etwa lieber bei Osterhasen und Ostereiern bleiben? Aber auch hier finden Sie die Zeichen, dass das Leben siegt. Das Ei ist Keimzelle neuen Lebens und der wehrlose Hase „wehrt“sich gegen seine Feinde durch viele Nachkommen. Ist das nicht schon ein Zipfel der christlichen Botschaft? Der wehrlose Jesus kämpft gegen Hass und Gewalt nicht mit Klauen und Zähnen, sprich mit Gegengewalt. Er zahlt nicht mit gleicher Münze heim, auch wenn ihm das den Tod am Kreuz einbringt. Seine Liebe nimmt den Tod in Kauf, aber sie bleibt nicht darin stecken. Sie lässt dem Tod nicht das letzte Wort. Der Hase „wehrt sich durch viele Nachkommen. Die „Glaubens-nachkommen“Jesu sind inzwischen die größte Glaubensgemeinschaft der Welt. Denken Sie doch mal dran, wenn Sie den nächsten Schokoladenhasen essen. Vielleicht überlegen Sie dann, was sich eigentlich in Ihrem Leben ändern würde, wenn darin das letzte und entscheidende Wort über unser Leben nicht der Tod spricht sondern Gott – der Gott der Jesus von den Toten auferweckt hat. Wir brauchen dann z.b. den Tod nicht mehr verdrängen, auch den eigenen nicht. Wir kehren ja nur in die
Liebe Gottes zurück, die unsichtbarschonunserganzesleben getragen hat. Zum anderen: Wir können dem Leben dienen, denn: Es gibt keine hoffnungslosen Fälle mehr. Beispiele gefällig? Bitte. Imjahr1869erfuhrderpfarrer von Dellwig bei Unna nachdrücklich die Macht des Todes. Innerhalb von 14 Tagen starben seine vier Kinder an einer Keuchhustenepidemie. Drei Jahre später übernahm er in Ostwestfalen die Leitung eines Diakonissenhauses mit angegliedertem Pflegehaus für junge Epileptiker. In knapp 40 Jahren baute er diese Einrichtung zum größten diakonischen Werk der Welt aus. Das Werkunddennamendespfarrers kennen Sie sicherlich. Es handelt sich um Bethel und Friedrich von Bodelschwingh.
Nun war das bei Bodelschwingh sicher keine reibungslose Entwicklung ohne Schmerz und Trauer. Und Sie müssen auch nicht gleiches leisten, um der Osterfreude Ausdruck zu geben und dem Leben zu dienen. Da braucht vielleicht ein kranker Angehöriger Hilfe und Pflege, da können Sie die betagte Nachbarin zum Arzt fahren oder einfach mal besuchen. Oder Sie melden sich zu Wort, wo Menschen einfach mundtot gemacht werden sollen.
Gott wird schon etwas für Sie finden. Dem Leben zu dienen, kann übrigens sogar Spaß machen. So ist die anfängliche Verwirrung längst der Freude gewichen, ja die österliche Gewissheit kann sich Bahn brechen,„dasswedertodnochleben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch eine anderekreaturunsscheidenkann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.“(Römerbrief 8,38)
Löhne. Egal ob zum Backen, hart gekocht, gerührt, versteckt oder in Schokoladenform: Das Ei gehört zu Ostern wie der Tannenbaum zu Weihnachachten. Doch woher kommt dieser Brauch? Und wie genießt man das Osterei am besten?
Der erste Vorsitzende Rassegeflügelzuchtvereins (RGZV) Obernbeck, Gerhard Brune, ist Experte für Huhn, Hahn und Ei. Er selbst isst nur die Eier seiner eigenen Hühner und rät dazu, Eier nicht mehr konventionell im Supermarkt zu kaufen, sondern sich direkt an die Bauern zu wenden: „Dort laufen die Tiere frei herum. Gleichzeitig unterstützt man die lokale Landwirtschaft anstatt den teilweise qualvoll gehaltenen Legehybriden. Darüber hinaus sind die Transportwege viel kürzer und viele Höfe bringen die Eier sogar bis vor die Haustür.“
Viele der Supermarkt-eier stammen aus dem europäischen Ausland und werden erst in Deutschland verpackt. Auch in vielen deutschen Massentierhaltungsbetrieben sehe es jedoch nicht wesentlich besser aus: „Zum Vergleich: Meine Hühner legen an jedem zweiten Tag ein Ei, das sind ungefähr 180 Eier im Jahr. Eine des
Legehenne legt mindestens 280 Eier im Jahr, hat das Sonnenlicht noch nie gesehen und landet nach ein paar Monaten auf der Schlachtbank“, erklärt der Vorsitzende.
Legehäufigkeit, Eifarbe und -größe kommen übrigens auf die Geflügelrasse an und lassensichdurchzuchtundkreuzung beeinflussen. Allgemein gilt jedoch laut dem Experten: „Je weniger Eier, desto seltener die Rasse. Und natürlich auch schwieriger zu züchten, schließlich entsteht aus dem Ei ein weiteres Lebewesen“, so Gerhard Brune.
Übrig gebliebene Eier geben der Experte und seine Vereinsmitglieder gerne in der Nachbarschaft ab: „Da freuen sich alle. Und man schmeckt den Unterschied.“
Während Bräuche wie das Osterfeuer auf heidnische Rituale zurückzuführen sind, stammt die Symbolik des Ostereis übrigens aus dem Christentum. Aufgrund der bis zum Ostersonntag andauernden Fastenzeit durften Eier bis zu diesem Tag nicht gegessen werden und es sammelte sich schnell eine große Menge an. Bauern im Mittelalter nutzten deshalb Eier als Naturalzins,
den sie bei ihren Lehnsherren abgaben. Die übrigen Eier erhielten in der Kirche den sogenannten Eiersegen „benedictio ovorum“. Hier kam dann übrigens auch die Farbe ins Spiel: Um die geweihten Eier von den ungeweihten Eiern unterscheiden zu können, färbte man sie mit Kräuter- und Fruchtsäften rot ein,umdasblutchristizusymbolisieren.
Das hart gekochte Ei steht im christlichen Glauben für dessen Tod am Kreuz und das Grab in Jerusalem: Nach dem Kochen wirkt es außen kalt und tot, doch aus seinem Inneren erwächst neues Leben. Das Ei fungiert also gleichzeitig als Zeichen der Wiedergeburt und des Lebens. Der Brauch, nach Ostereiern zu suchen, entwickelte sich vermutlich im 18. Jahrhundert im Elsass als protestantischer Brauch.
Auchimeinzelhandelmerkt man den Osteransturm: „Eier sind über das komplette Jahr ein beliebtes Produkt. An Ostern verkaufen wir jedoch 30 bis 40 Prozent mehr“, erklärt Christian Petzold, Marktleiter von Edeka-brinkmann.
Besonders nachgefragt seien laut Petzold momentan die bereits gefärbten und gekochten Eier, aber auch weiße Eier zum Selberfärben. „Besonderes letztere sind häufig nicht so einfach zu bekommen“, erklärt er. Den Kundinnen und Kunden empfiehlt der Marktleiter deshalb, auf die brauen Eier zurückgreifen: „Braune Eier sind ebenfalls sehr gut zu färben – es kommt hier eher auf die Farbe an, als auf das Ei.“
Die braunen Eier haben laut Christian Petzhold noch einen weiteren Vorteil: „Im Gegensatz zu den weißen Eiern, stammen die braunen von unseren regionalen Erzeugerinnen und Erzeugern.“
Laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stieg der jährliche Pro-kopf-verbrauch von Eiern 2023 um sechs auf 236 Eier an. Trotz der hohen Nachfrage könne man jedoch beobachten, dass generell weniger tierische Produkte in den Einkaufskörben landen würden – das gelte auch für Eierkartons: „Den Veggie/vegan-trend spüren wir natürlich auch. Auf allen Ebenen geht der Konsum spürbar zurück, und Alternativen, egal ob für Milch, Joghurt, Käse oder Fleisch, sind immer stärker nachgefragt“, so der Marktleiter.
Auch der
Selbstversorgungsgrad
stieg laut BLE um einen Prozentpunkt auf rund 76 Prozent – dies ist der höchste Wert seit 1992. Eine Beobachtung, die auch Gerhard Brune bestätigen kann: „Insbesondere zur Corona-zeit haben wir viele neue Vereinseintritte verzeichnen können. Die Zahl ist seit Ende der Pandemie jedoch wieder etwas gesunken, da die Menschen nicht mehr so viel zu Hause sind.“
Wer nun überlegt, das Osterei im nächsten Jahr vielleicht lieber aus dem eigenen Garten, statt aus dem Supermarkt zu holen, dem rät Brune, sich umfassend zu informieren. Insbesondere über die Anmeldung der Tiere bei der Tierseuchenkasse: „Damit alle Tiere besser vor Infektionen geschütztsindunddiesebeibedarf nachverfolgt werden können, ist eine Anmeldung elementar – egal ob bei drei oder zehn Tieren.“
Am Ende bleibt nur die Frage nach der perfekte Zubereitungsart. Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Yougovbevorzugen46prozentder Bundesbürger ihr Ei weichgekocht. Je nach Größe bedarf es einer Kochzeit von drei bis fünf Minuten. Aber was rät der Experte? „Jeder nach seiner Fasson. Ausprobieren. Gegessen wird, was schmeckt“, zwinkert Gerhard Brune.