Neue Westfälische - Löhner Nachrichten
Follower-zahlen von heimischem Influencer sind explodiert
Der Wahl-berliner aus Bünde ist im Internet unter dem Namen „About Malte“bekannt. In kurzen Videos gibt er praktische Tipps für den Alltag – sogenannte Lifehacks. Die kommen beim Publikum offenbar gut an.
Bünde/berlin. Das muss man erst einmal schaffen: Bei seinem letzten Interview mit der NW vor drei Jahren hatte der gebürtige Bünder noch 200.000 Fans bei Tiktok. Mittlerweile folgen den Accounts von Malte Katenbrink laut offiziellen Zahlen 1,5 Millionen Nutzer – eine Million auf Tiktok und eine halbe Million auf Instagram. Dort präsentiert der 39-jährige Wahl-berliner unter dem Namen „@aboutmalte“vor allem praktische Tipps für den Alltag, die im Netz meist „Lifehacks“genannt werden.
In seinen Clips zeigt er zum Beispiel, wie jedermann mit einem kleinen Trick und ohne schmerzende Fingernägel eine Pistazie schälen, mit wenig Aufwand den Backofen reinigen oder eine Vortags-pizza wieder besonders knusprig aufbacken kann.
Kindheit und Jugend in Bünde
„Früher habe ich in den Clips alles Mögliche gemacht“, erinnert sich Katenbrink. Doch an den Lifehack-experimenten habe er am meisten Spaß gehabt. „So habe ich ’mein’ Format gefunden.“Vor etwas weniger als zwei Jahren ist der Influencer zum ersten Mal Papa geworden. „Das hat mir auch nochmal mehr Motivation gegeben, erfolgreich zu sein“, sagt er. In seinem Instagram-zweitkanal „Papa Lifehacks“zeigt er Tipps und Tricks für das Leben mit Kind und humoristische Einblicke ins Eltern-dasein.
Seine meist einminütigen
Videos beginnt Katenbrink
mittlerweile immer mit dem Satz, „Ich habe 39 Jahre gebraucht, um herauszufinden. .“und beendet sie mit der Frage, „Wie alt warst, du als du das herausgefunden hast.“
Das ist seiner Meinung nach auch ein wichtiger Teil seines Erfolgsrezeptes: „Als ich damit angefangen habe, meine
Videos nach diesem Schema aufzubauen, ist die Follower-zahl explodiert“, erinnert sich der 39-Jährige, der schon seit etwa vier Jahren auf Tiktok aktiv ist. So habe er sich mit den Lifehacks auf den schnelllebigen Social-mediaplattformen einen Wiedererkennungswert geschaffen.
Um mit seinem Format dort stetig präsent zu bleiben, lädt er fast jeden Tag ein Video hoch.
Mit seinen Accounts war der gebürtige Bünder auch schon in vielen Fernsehsendungen, wie dem Sat.1-frühstücksfernsehen, bei RTL oder Prosieben zu sehen.
Doch wie kommt er auf die ganzen Lifehacks? Da lässt sich Malte Katenbrink von Alltagswidrigkeiten inspirieren. Sobald ihm ein Problem auffällt, was auch andere haben könnten, geht er in die Recherche und kämmt das Netz nach Lösungen durch. Oft schicken ihm auch Follower
Videos mit Tricks zu, die er ausprobieren soll.
Der selbst ernannte „CEO of Lifehacks“prüft sie dann auf Herz und Nieren. Denn im Netz gebe es auch viele Pseudo-hacks, die gar nicht funktionieren würden. Sobald sich ein Tipp als würdig erweist, schaut der 39-Jährige, wie er ihn am besten in einer Minute erklären und anschaulich darstellen kann.
Hinter diesem einminütigen Video stecken für den Influencer nach eigenen Angaben etwa sieben Arbeitsstunden. Dazu gehört das Vorbereiten, Filmen, Schneiden, Hochladen und auch das engmaschige Betreuen und Beantworten der Kommentare.
Seit etwa einem halben Jahr macht der 39-Jährige das hauptberuflich. Möglich machen das diverse Kooperationen mit Unternehmen, um die sich sein Management kümmert. Zuvor hatte er darüber hinaus in einer Social-media-agentur gearbeitet.
Studiert hatte der gebürtige Bünder allerdings in Bielefeld bei der Fachhochschule des Mittelstandes. In seiner Jugend war der Influencer, der im Lukas-krankenhaus geboren wurde, auf die Realschule Bünde-mitte gegangen und hatte beim SV Bünde gekickt – zusammen mit dem Fußballprofi David Odonkor.
Auch heute noch ist er oft in Bünde unterwegs und besucht regelmäßig seine Eltern. Wie der Influencer verrät, liegt in seinem alten Zuhause jeden Tag die Bünder Ausgabe der Neuen Westfälischen auf dem Tisch. Aus der NW schnitten seine Eltern früher immer die Fußball-artikel aus, in denen er vorkam.
„Wenn ich länger als zwei Monate nicht dort bin, dann vermisse ich Bünde“, sagt der 39-Jährige schmunzelnd. Dort könne er richtig entspannen und den Großstadttrubel vergessen. „Danach kann ich mit aufgeladenen Batterien wieder zurück nach Berlin fahren“, sagt der Influencer.