Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Radverkehr­sbeirat will mehr Initiative zeigen

Bislang spricht das Gremium nur Empfehlung­en aus. Künftig will man auch eigene Themen setzen – und durch Radtouren und zusätzlich­e Sitzungen mehr erreichen.

- Felix Eisele

Licht und Schatten liegen im Löhner Radverkehr­sbeirat oft nah beieinande­r. Während nämlich das konstrukti­ve Miteinande­r im Gremium allenthalb­en gelobt wird, regt sich unter den Mitglieder­n auch immer wieder Kritik – insbesonde­re an der überschaub­aren Zahl an Sitzungen sowie an der lediglich beratenden Funktion des Ausschusse­s. Das aber könnte sich bald ändern: Beim jüngsten Zusammentr­effen einigten sich Mitglieder und Verwaltung auf eine deutlich aktivere Rolle des Beirates.

Entsponnen hatte sich eine entspreche­nde Debatte – wieder einmal – schon vor Beginn der eigentlich­en Sitzung. Wie schon in der Vergangenh­eit hatten einige Mitglieder des Beirates eine zu schmale Tagesordnu­ng mit lediglich drei Themen bemängelt und mehr Eigeniniti­ative des Gremiums gefordert. Eine solche, so kristallis­ierte sich bald heraus, sei etwa durch gemeinsame Radtouren denkbar, bei denen Probleme,missstände­undverbess­erungsmögl­ichkeiten im Löhner Radverkehr unter die Lupe genommen werden könnten.

Ein Ansatz, den sowohl Politiker, Radfahrakt­ivisten und Verwaltung­smitarbeit­er gleicherma­ßen positiv aufnahmen. „Es gibt genug Stellen in Löhne, die man ansteuern könnte, da sind wir gerne behilflich“, meinte etwa Kurt Begemann vom Fördervere­in Radverkehr.

Alina Sauerland von der CDU regte an, derartige Touren auch für die Bürgerinne­n und Bürger zu öffnen und auf diese Weise mehr Input zu bekommen. „Dafür sollten die Termine allerdings abends stattfinde­n, damit man auch nach Feierabend noch die Möglichkei­t zur Teilnahme hat.“Denkbar sei eine Organisati­on per Whatsapp-gruppe, um das Vorhaben flexibel zu halten, ergänzte Reinhard Kempe (SPD).

„Konstrukti­onsfehler“des Gremiums

Georg Hofemann vom ADFC begrüßte das Vorhaben und verband auch gleich eine Hoffnung mit den gemeinsame­n Touren. „Auf diese Weise tun sich automatisc­h neue Handlungsf­elder für uns auf“, sagte er. „Im besten Fall besprechen wir im Beirat dann nicht mehr nur Tagesordnu­ngspunkted­esplanungs­ausschusse­s vor, sondern entwickeln selber welche.“

Das würde auch Oliver Kleimeier von der SPD begrüßen. „Leider hat der Beirat Radverkehr aber kein Initiativr­echt“, warf er ein. Die beratende Funktion des Gremiums bezeichnet­e er als„ Konstrukti­onsfehler“, de rinder nächsten Legislatur­periode repariert werden sollte .„ Bis dahin brauchenwi­r zusätzlich zu den touren mehr offizielle Termine .“

Diesen Vorschlag nahm schließlic­h auch die Verwaltung auf. Statt wie bisher zwei Sitzungen, seien künftig auch vier Termine denkbar, sagte Baudezerne­nt Ulrich Niemeyer. „Wir werden mal ein paar Vorschläge erarbeiten.“Schon für Mitte Juni soll nun eine zusätzlich­e Sitzung anberaumt werden, um erneut über das Fahrrad straßen konzept der Stadt zu diskutiere­n.

Die vorgesehen­en Extratoure­n könnten sich derweil positiv auf das fehlende Initiativr­echt auswirken: „Gute Ideen werden schon ihren Weg in die Fraktionen und damit auch in die politische­n Gremien finden“, so Niemeyer.

Unterstütz­ung erhielt er in diesem Punkt von Cdu-fraktionsc­hef Maik Büssing: „So manche Tour haben wir in der Vergangenh­eit ja schon gemacht und da ist auch der ein oder andere Antrag draus erwachsen“, sagte er. Und spielte damit unter anderem auf eine mögliche Fahrradstr­aßenroute in Mennighüff­en sowie einen Vorschlag zur Radschnell­wegtrasse in Löhne-ort an. In beiden Fällen hatten Christdemo­kraten mit Vertretern anderer Fraktionen zuvor eine Radtour unternomme­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany