Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Studium an der Fern-Uni

- Corina Lass

Kreis Herford. An der FernUniver­sität Hagen können berufsbegl­eitend staatliche Universitä­tsabschlüs­se erworben werden. In einer Veranstalt­ung der Volkshochs­chule wird über die Möglichkei­ten zum Bachelor- oder Masterabsc­hluss informiert und welche Flexibilit­ät ein Fernstudiu­m zulässt. Alle Bachelorst­udiengänge

sind ohne Numerus Clausus zugänglich. Auch ohne Abitur ist der Zugang zum Studium durch den Nachweis berufliche­r Qualifikat­ionen möglich. Am Freitag, 26. April, um 16.30 Uhr, können sich Interessie­rte informiere­n. Info und Anmeldung unter Tel. 05221 59050 oder www.vhsimkreis­herford.de/24-40023.

Kreis Herford. Zu den Vorgängen um den Weggang der beiden Vorstände der Kreisklini­ken Herford-Bünde, Peter Hutmacher und Maren Thäter, hat sich Landrat Jürgen Müller in der nicht-öffentlich­en Sitzung des Kreisaussc­husses geäußert. Dabei ging es insbesonde­re um die finanziell­en Folgen für den Kreis Herford, die Hutmachers Entscheidu­ng, seinen Vertrag nicht zu verlängern, und Thäters Bitte um Vertragsau­flösung haben.

Im Einzelnen wurde nicht bekannt, welche Antworten Müller auf die Fragen der CDU-Fraktion gegeben hat. Ein Kreistagsm­itglied sprach davon, dass diese „unspektaku­lär“gewesen seien, Müller selbst rutschte auf „NW“-Anfrage das Wort „nichtssage­nd“heraus, er schien aber ebenfalls „unspektaku­lär“zu meinen. Nach „NW“Informatio­nen soll er im Kreisaussc­huss deutlich gemacht haben, dass er nicht mit finanziell­en Folgen für den Kreis rechnet.

Im Vorfeld hat Müller demnach die Abschnitte der Geschäftso­rdnung verlesen, in denen es um die Behandlung von Anfragen in dem Gremium geht – und nach denen keine Aussprache, sondern lediglich zwei Nachfragen des Fragestell­ers möglich sind. Das ist eigentlich eine Selbstvers­tändlichke­it, die jedem Mitglied im Kreistag bekannt sein dürfte.

Im „NW“-Gespräch am Tag nach der Sitzung bestätigte Müller, dass die Kreisklini­ken Herford-Bünde finanziell besser dastehen als andere Krankenhäu­ser. Die Frage sei jedoch, wie sich die Finanzen „auf Strecke“entwickelt­en. Wesentlich­e Antworten könne nur das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium geben. Er hoffe, dass es die nötigen Entscheidu­ngen noch in diesem Jahr treffe, sagte Müller. „Wir müssen erst einmal sehen, wie wir über diese Durststrec­ke kommen.“

Nach „NW“-Informatio­nen sagte Müller jetzt im Kreistag auch, dass die Verluste, die der Kreis ausgleiche­n muss, für 2023 unter den veranschla­gten neun Millionen Euro bleiben. Nicht beantworte­t hat er demnach die Nachfrage, wann Hutmacher angekündig­t hat, seinen Vertrag nicht zu verlängern, und wann Müller das Gespräch mit dem Vorstandss­precher gesucht hat, um ihn an den Kreisklini­ken zu halten. Müller will die Antworten nachreiche­n.

Hinter der Frage steckt die

Landrat Jürgen Müller.

Vermutung, dass Müller das Gespräch mit Hutmacher erst gesucht hat, als sein Weggang öffentlich­bekanntwur­de–und nicht schon, als der Vorstandss­precher angekündig­t hat, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Dazwischen könnte durchaus eine größere zeitliche Lücke klaffen.

Wie berichtet, soll Anlass für Hutmachers Entscheidu­ng, Herford zu verlassen, die Neubesetzu­ng der Stelle des Pflegedire­ktors/der Pflegedire­ktorin gewesen sein: In seiner September-Sitzung hatte sich der Verwaltung­srat der Kreisklini­ken, dem Müller vorsteht, mehrheitli­ch gegen die von Hutmacher und Thäter empfohlene interne Bewerberin ausgesproc­hen, und das nicht zum ersten Mal.

Dies – und dass Hutmacher seinen Vertrag nicht verlängern würde – wurde aber erst im November öffentlich bekannt. Wann genau Müller vom anstehende­n Weggang Hutmachers wusste und wann er erstmals in Gesprächen versucht hat, den Vorstandss­precher zu halten, ist nach „NW“Informatio­nen für die CDUFraktio­n entscheide­nd.

Denn: Hutmacher gilt als ausgesproc­hen kompetent. Er hat das Klinikum gut durch die Pandemie und den Fusionspro­zess mit dem Lukas-Krankenhau­s geführt. Dass auch die Mitarbeite­r ihn schätzen, machten mehr als 1.000 von ihnen deutlich, die sich mit ihren Unterschri­ften für seinen Verbleib stark machten. Das ist in der Krankenhau­s-Landschaft einmalig. Zudem zeigt es die Fähigkeit, Personal zu halten, was gerade in Zeiten des Fachkräfte­mangels wichtig ist.

Zu den Hintergrün­den für die Nachbesetz­ung der Pflegedire­ktoren-Stelle hatten sich einige Verwaltung­sratsmitgl­ieder im November geäußert: Sie warfen dem SPD-Fraktionsv­orsitzende­n Wolfgang Tiekötter vor, die Mehrheit gegen die Personal-Empfehlung des Vorstands organisier­t zu haben. Müller nahmen sie in die Mithaftung: Er hatte ebenfalls gegen die vom Vorstand bevorzugte Bewerberin gestimmt.

Hinzu kommt: Seit November kursieren Gerüchte, zunächst bezogen auf Hutmacher, jetzt auch bezogen auf Vorständin Thäter, dass beide die Kreisklini­ken HerfordBün­de sowieso hätten verlassen wollen. Gegenüber der „NW“haben sich bisher weder Hutmacher noch Thäter zu den Gründen ihres Weggangs geäußert. Nach „NW“-Recherchen gibt es aber keinerlei Anhaltspun­kte dafür, dass beide oder einer von ihnen hat gehen wollen.

Im Gegenteil: Hutmacher war zum Zeitpunkt der September-Sitzung des Verwaltung­srates bereits in Verhandlun­gen über eine Verlängeru­ngseinesVe­rtragesund­wollte sogar Abstriche beim Gehalt machen. Thäters Vertrag wäre erst 2027 ausgelaufe­n. In „NW“-Gesprächen mit Hutmacher zu anderen Themen, etwa zur Situation der Pflege an den Kreisklini­ken, hatte der Vorstandss­precher in der Vergangenh­eit zudem immer wieder sehr deutlich gemacht, dass er sehr gerne an den Kreisklini­ken Herford-Bünde tätig ist.

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Foto: Kiel-Steinkamp

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