Neue Westfälische - Löhner Nachrichten
Ohne Moos nichts los
Die Löhnerin Ellen Husmann gestaltet Kunstwerke aus Moos. Zu ihren Kunden zählen namhafte Unternehmen aus ganz Deutschland.
Löhne. Es riecht ein wenig nach frischem Wald, wenn man den Showroom von Ellen Husmann in Mennighüffen betritt. An den Wänden reihen sich bunte und sehr weich anmutende Bilder aneinander – mal rund, mal quadratisch, mal in Form eines Hundes oder einer Katze. Die Löhnerin gestaltet seit zwei Jahren Kunstwerke aus Moos und stattet mit ihrem Unternehmen „Moosnature“nicht nur Kundinnen und Kunden in der Region, sondern in ganz Deutschland aus.
„Wir erstellen natur bestimmte Inneneinrichtungen für Unternehmen, Geldinstitute, Hotels, Restaurants, Ladengeschäfte, Praxen, Verwaltungen, Flughäfen, Bahnhöfe, Kreuzfahrt schiffe und natürlich auch für Privatpersonen “, erklärt Geschäftsführerin EllenHus mann. Zusammen mit ihrem Team plant, gestaltet und stellt sie die Moosbilder und Mooswände in ihrer Werkstatt in Mennighüffen her. Jedes Stück sei ein Unikat, in mühevoller Handarbeit gefertigt: „Wir holen die Natur in den Raum. Moos- und Pflanzenbilder geben Innenräumen ein modernes und ökologisches Image, gleichzeitig gibt man der eigenen Individualität die Möglichkeit, sich zu entfalten“, so Husmann.
Hauptbestandteil der Kunstwerke ist konserviertes Moos, welches je nach Wunsch durch Lebensmittel farben eingefärbt werden kann :„ Wir nutzen echtes Moos aus der Natur, das mit Salzen konserviert worden ist und somit dauerhaft haltbar wird“, erklärt Husmann. Das Moos stamme von den Marktführern für konserviertes Moos in Europa. Diese sitzen in Südfrankreich und Holland. Sobald es in Löhne ankommt, wird das Naturprodukt durch das team hand verlesen und gereinigt :„ Das Produkt wurde zwar konserviert, reist jedoch noch mit Rest bestandteilen aus dem Anbaugebiet. Wir suchen jede Tannennadel und jedes Stück Rinde selbst heraus. Das ist zwar enorm aufwendig, somit können wir jedoch immer eine gute Qualität garantieren“, so die Geschäftsfrau.
Ein Mooskunstwerk halte mindestens zehn Jahre, darüberhinaus sei es insekten-und pflegefrei: „Das Moos muss nicht gegossen oder gedüngt werden. Es zieht keinen Staub an und ist für Allergiker geeignet. Gleichzeitig kann es das Raumklima verbessern und auch für eine bessere Akustik sorgen.“
Zum Befestigen der Pflanzen auf dem Untergrund wird lösungsmittelfreier Kleber verwendet. Moos sei jedoch nicht gleich Moos: „Wir arbeiten mit verschiedenen Moosarten wie zum Beispiel Waldmoos, Kugelmoos und Islandmoos“, so Ellen Husmann. Da die Moose natürliche Pflanzen seien, hätten sie einen Eigengeruch, der jedoch nach einiger Zeit verschwindet: „Unsere Moosund Pflanzenbilder sind aber trotzdem gut für Allergiker geeignet, da durch die Konservierung kein Wachstum mehr vorhanden ist“, fügt sie hinzu.
„Moosnature“ist aus Ellen Husmanns Firma „Signtec Werbetechnik“entstanden.
Die Löhnerin ist seit 31 Jahren selbstständigammarktundhat sich auf Interior-design spezialisiert: „Darunter fallen Gebäudeleitsysteme, individuell bedruckte Tapeten und Wandtattoos genauso wie Fassadenwerbung, Bauschilder oder Lkw-beschriftungen“, erklärt die Inhaberin. Sie selbst hat einen Meisterbrief in Werbetechnik. „In dieser Branche sind Kreativität und Innovationsgeist grundlegende Voraussetzung. Für mich war es die logische Konsequenz, wieder einen Schritt weiter zu gehen. So ist ,Moosnature’ entstanden“, erklärt Husmann.
Nach intensiver Recherche und dem Aneignen des nötigen Fachwissens startete sie 2023 mit dem ersten Wandbild. „Moosnature“sei der einzige Anbieter dieser Art in der Region: „Wir betreuen und produzieren immer individuell. Durch die bereits vorhandenen Möglichkeiten können wir Moosprojekte auch mit Logos, Werbebotschaften, Leuchten und anderen Materialien wie Acrylglas, Holz und Folie kombinieren.“
Neben dem Showroom betreibt die Löhnerin auch einen Etsy-shop, in dem die Naturkunstwerke erstanden werden können. Das Repertoire umfasse auch Raumteiler und Akustikelemente, Piktogramme, kleinere Dekorationsartikel, Buchstaben und Figuren. Auch ganze Wände, Säulen oder organische Figuren seien möglich. Bei den sogenannten „Dschungel-bildern“kombiniert die Künstlerin Moos und andere, ebenfalls konservierte Pflanzen wie Eukalyptus oder Hortensien. Die Preise variieren dann je nach Größe, Aufwand und möglichem Zusatzmaterial.
Besonders in Erinnerung geblieben ist der Designerin eine Auftragsarbeit für die Sparkasse Bad Oeynhausen-porta Westfalica. Das 2,50 mal 1,60 Meter große Moosbild zeige als abstrakte Landkarte nicht nur die Weser, sondern auch die einzelnen Geschäftsstellen: „Der Kreativität sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Ich habe jeden Tag eine neue Idee“, sagt Husmann. Eines haben all ihre Werke jedoch gemeinsam: „Individualität und der Umweltgedanke stehen immer im Vordergrund“, fasst die Designerin zusammen.