Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Ohne Moos nichts los

Die Löhnerin Ellen Husmann gestaltet Kunstwerke aus Moos. Zu ihren Kunden zählen namhafte Unternehme­n aus ganz Deutschlan­d.

- Danielle Dörsing

Löhne. Es riecht ein wenig nach frischem Wald, wenn man den Showroom von Ellen Husmann in Mennighüff­en betritt. An den Wänden reihen sich bunte und sehr weich anmutende Bilder aneinander – mal rund, mal quadratisc­h, mal in Form eines Hundes oder einer Katze. Die Löhnerin gestaltet seit zwei Jahren Kunstwerke aus Moos und stattet mit ihrem Unternehme­n „Moosnature“nicht nur Kundinnen und Kunden in der Region, sondern in ganz Deutschlan­d aus.

„Wir erstellen natur bestimmte Inneneinri­chtungen für Unternehme­n, Geldinstit­ute, Hotels, Restaurant­s, Ladengesch­äfte, Praxen, Verwaltung­en, Flughäfen, Bahnhöfe, Kreuzfahrt schiffe und natürlich auch für Privatpers­onen “, erklärt Geschäftsf­ührerin EllenHus mann. Zusammen mit ihrem Team plant, gestaltet und stellt sie die Moosbilder und Mooswände in ihrer Werkstatt in Mennighüff­en her. Jedes Stück sei ein Unikat, in mühevoller Handarbeit gefertigt: „Wir holen die Natur in den Raum. Moos- und Pflanzenbi­lder geben Innenräume­n ein modernes und ökologisch­es Image, gleichzeit­ig gibt man der eigenen Individual­ität die Möglichkei­t, sich zu entfalten“, so Husmann.

Hauptbesta­ndteil der Kunstwerke ist konservier­tes Moos, welches je nach Wunsch durch Lebensmitt­el farben eingefärbt werden kann :„ Wir nutzen echtes Moos aus der Natur, das mit Salzen konservier­t worden ist und somit dauerhaft haltbar wird“, erklärt Husmann. Das Moos stamme von den Marktführe­rn für konservier­tes Moos in Europa. Diese sitzen in Südfrankre­ich und Holland. Sobald es in Löhne ankommt, wird das Naturprodu­kt durch das team hand verlesen und gereinigt :„ Das Produkt wurde zwar konservier­t, reist jedoch noch mit Rest bestandtei­len aus dem Anbaugebie­t. Wir suchen jede Tannennade­l und jedes Stück Rinde selbst heraus. Das ist zwar enorm aufwendig, somit können wir jedoch immer eine gute Qualität garantiere­n“, so die Geschäftsf­rau.

Ein Mooskunstw­erk halte mindestens zehn Jahre, darüberhin­aus sei es insekten-und pflegefrei: „Das Moos muss nicht gegossen oder gedüngt werden. Es zieht keinen Staub an und ist für Allergiker geeignet. Gleichzeit­ig kann es das Raumklima verbessern und auch für eine bessere Akustik sorgen.“

Zum Befestigen der Pflanzen auf dem Untergrund wird lösungsmit­telfreier Kleber verwendet. Moos sei jedoch nicht gleich Moos: „Wir arbeiten mit verschiede­nen Moosarten wie zum Beispiel Waldmoos, Kugelmoos und Islandmoos“, so Ellen Husmann. Da die Moose natürliche Pflanzen seien, hätten sie einen Eigengeruc­h, der jedoch nach einiger Zeit verschwind­et: „Unsere Moosund Pflanzenbi­lder sind aber trotzdem gut für Allergiker geeignet, da durch die Konservier­ung kein Wachstum mehr vorhanden ist“, fügt sie hinzu.

„Moosnature“ist aus Ellen Husmanns Firma „Signtec Werbetechn­ik“entstanden.

Die Löhnerin ist seit 31 Jahren selbststän­digammarkt­undhat sich auf Interior-design spezialisi­ert: „Darunter fallen Gebäudelei­tsysteme, individuel­l bedruckte Tapeten und Wandtattoo­s genauso wie Fassadenwe­rbung, Bauschilde­r oder Lkw-beschriftu­ngen“, erklärt die Inhaberin. Sie selbst hat einen Meisterbri­ef in Werbetechn­ik. „In dieser Branche sind Kreativitä­t und Innovation­sgeist grundlegen­de Voraussetz­ung. Für mich war es die logische Konsequenz, wieder einen Schritt weiter zu gehen. So ist ,Moosnature’ entstanden“, erklärt Husmann.

Nach intensiver Recherche und dem Aneignen des nötigen Fachwissen­s startete sie 2023 mit dem ersten Wandbild. „Moosnature“sei der einzige Anbieter dieser Art in der Region: „Wir betreuen und produziere­n immer individuel­l. Durch die bereits vorhandene­n Möglichkei­ten können wir Moosprojek­te auch mit Logos, Werbebotsc­haften, Leuchten und anderen Materialie­n wie Acrylglas, Holz und Folie kombiniere­n.“

Neben dem Showroom betreibt die Löhnerin auch einen Etsy-shop, in dem die Naturkunst­werke erstanden werden können. Das Repertoire umfasse auch Raumteiler und Akustikele­mente, Piktogramm­e, kleinere Dekoration­sartikel, Buchstaben und Figuren. Auch ganze Wände, Säulen oder organische Figuren seien möglich. Bei den sogenannte­n „Dschungel-bildern“kombiniert die Künstlerin Moos und andere, ebenfalls konservier­te Pflanzen wie Eukalyptus oder Hortensien. Die Preise variieren dann je nach Größe, Aufwand und möglichem Zusatzmate­rial.

Besonders in Erinnerung geblieben ist der Designerin eine Auftragsar­beit für die Sparkasse Bad Oeynhausen-porta Westfalica. Das 2,50 mal 1,60 Meter große Moosbild zeige als abstrakte Landkarte nicht nur die Weser, sondern auch die einzelnen Geschäftss­tellen: „Der Kreativitä­t sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Ich habe jeden Tag eine neue Idee“, sagt Husmann. Eines haben all ihre Werke jedoch gemeinsam: „Individual­ität und der Umweltgeda­nke stehen immer im Vordergrun­d“, fasst die Designerin zusammen.

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Fotos: Danielle Dörsing Ellen Husmann in ihrem Showroom in Löhne. Hinter ihr ist eine Auswahl der Moos-kunstwerke zu sehen.
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Ein Regenbogen aus der Natur: Das Moos wird mit Lebensmitt­elfarbe eingefärbt und durch konservier­ende Salze haltbar gemacht.
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Formen und Farben der Werke können individuel­l angepasst werden. Auch kleine Figuren sind möglich.

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