Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Demo gegen Rechts: Die Löhner Bürger-allianz hat Fragen

In einer Anfrage übt LBA-CHEF Hermann Ottensmeie­r Kritik an der Rolle der Stadt bei der Kundgebung. Auch Bürgermeis­ter Bernd Poggemölle­r wird dabei nicht verschont.

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Löhne. Als am 1. März rund 500 Teilnehmer auf dem Findeisenp­latz gegen Rechtsextr­emismus demonstrie­rten, beteiligte­n sich auch mehrere Parteien und Ratsfrakti­onen an der Kundgebung. Lediglich die Löhner Bürger-allianz (LBA) war dem Aufruf nicht gefolgt. Unddasoffe­nbarausein­embestimmt­en Grund: In einer Anfrage an die Stadtverwa­ltung stellt LBA-CHEF Hermann Ottensmeie­r mit Blick auf die Demo nicht nur die Neutralitä­t von Bürgermeis­ter Bernd Poggemölle­r infrage, sondern erhebt auch Vorwürfe gegen die Stadtverwa­ltung im Allgemeine­n.

Poggemölle­r war einer von mehreren Rednern, die unter dem Motto „Löhne steht auf“ einige Worte an die Demonstrat­ions-teilnehmer gerichtet hatte, Dabei sprach er sich in deutlichen Worten gegen rechte Gesinnunge­n und für Vielfalt aus. Eben diesen Auftritt des stadt ober haupts nimmt die LBA in ihrer Anfrage nun genauer unter die Lupe. Auf den Inhalt von Poggemölle­rs Redebeitra­g geht sie zwar nicht ein. Das Engagement der Stadt Löhne bei der Kundgebung aber verbindet sie gleichwohl mit reichlich Kritik unter dem Stichwort„ Neutralitä­ts gebot “.

Ein solches nämlich sieht Hermann Ottensmeie­r laut seines Schreibens schon lange nicht mehr gegeben. im gegenteil ist er der Meinung, dass die Stadtverwa­ltung vornehmlic­h zugunsten der SPD, der auch Poggemölle­r angehört, agiere. Den Sozialdemo­kraten unterstell­t er dabei gar die Vorstellun­g, sie verfügten „via der Person des Bürgermeis­ters über das Löhner Rathaus und dessen materielle und immateriel­le Ressourcen.“

Um seine Vorwürfe zu untermauer­n verweist Ottensmeie­r auf Erfahrunge­n aus seiner langjährig­en Ratsarbeit und die Beschluss vorschläge durch die Verwaltung. Spdanträge würden dabei „standardmä­ßig“befürworte­t, während Anträge der LBA „nahezu ausnahmslo­s“negativ bewertet würden. Zudem würden Anfragen von Sozialdemo­kraten und Grünen in der Regel deutlich ausführlic­her und konstrukti­ver beantworte­t, als die der LBA.

An dieser Stelle sieht Ottensmeie­r offenbar Parallelen zur Unterstütz­ung der Kundgebung durch die Stadt Löhne. Denn zum Vorbereitu­ng s treffender Demonstrat­ion hatte mit Ego nS chewe wiederum ein Spd-politiker eingeladen, wie der LBA-CHEF explizit erwähnt. Einen direkten Zusammenha­ng stellt er nicht her, stattdesse­n fragt er nach konkreten Maßnahmen, die von der Verwaltung zugunsten der demonstrat­ion getroffen wurden.

Vorbereite­nde und unterstütz­ende Aktivitäte­n möchte Ottensmeie­r ebenso dargelegt bekommen, wie entstanden­e Kosten für Werbung, Öffentlich­keitsarbei­t, Technik und Räumlichke­iten oder die Rolle der städtische­n Pressestel­le. Zudem möchte Ottensmeie­r wissen, wer über die Teilnahme von Volkshochs­chule und Café Mosaik an der Kundgebung entschiede­n hat und wer für die Bewerbung der Veranstalt­ung auf städtische­n Internetse­iten verantwort­lich war.

Erst zum Abschluss seines Fragenkata­logs rückt der LBACHEF die Rolle der Stadt wieder in die Nähe der Parteibuch­politik. „Haben – neben der SPD – auch andere Löhner Parteien das Recht, zu vergleichb­aren Zwecken, entspreche­nde Dienstleis­tungen der Stadtverwa­ltung in Anspruch zu nehmen?“, lautet seine letzte Frage.

Eine Beantwortu­ng wird für die nächste Ratssitzun­g am Mittwoch, 15. Mai, erwartet. Die Tagung beginnt um 18.30 Uhr im großen Sitzungssa­al im Rathaus.

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Foto: Felix Eisele 500 Menschen demonstrie­rten auf dem Findeisenp­latz. Auch die Stadt Löhne beteiligte sich.

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