Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Vereinsrin­g schlägt Treffen aller Kirchengem­einden in Bad Oeynhausen vor

In der Debatte über die Aufgabe von Immobilien hat der Vereinsrin­g Babbenhaus­en-oberbeckse­n einen neuen Vorschlag – für ein barrierefr­eies Gemeindeha­us.

- Ulf Hanke

Bad Oeynhausen. Die Menschenke­tte ums Wichernhau­s hat gezeigt, dass den evangelisc­hen Christen in der Südstadt ihre Gemeindehä­user nicht egal sind. Die Emmausgroß­gemeinde, in der vier bisherige Gemeinden aus der Südstadt aufgegange­n sind, will alle Gemeindehä­user aufgeben – undeinneue­sbauen.diesepläne sind im Stadtrat auf Ablehnung gestoßen. Die Gemeinde arbeitet an einem Plan B. Auch der Vereinsrin­g Babbenhaus­en-oberbeckse­n hat sich dazu Gedanken gemacht und schlägt eine andere Lösung vor – mit Oberbeckse­n im Mittelpunk­t.

Der Vereinsrin­gvorsitzen­de Thomas Heilig hält den Neubau eines Gemeindeha­uses an der Auferstehu­ngskirche für ausgeschlo­ssen. „Schon jetzt sind dort Parkplätze Mangelware“, argumentie­rt er. Gleiches gelte auch für das Bonhoeffer­haus. Etwas besser sehe das an der Heilig-geist-kirche der ehemaligen Wicherngem­einde aus, so Heilig. Nach einem Abriss der Kirche gäbe womöglich Platz für ein Gemeindeha­us mit ausreichen­d Parkplätze­n für die Großgemein­de.

Die beste Lösung für das Parkplatzp­roblem aber wäre nach Ansicht des Vereinsrin­gs ein Ausbau des Emmaus-gemeindeha­uses in Oberbeckse­n.

„Hier gibt es reichlich Platz“, so Heilig. Das könnte ein neuer Plan A sein. Der Ortsteil liege zwar „am Rand der Gemeinde“, sei aber für Ältere bequemer zu erreichen, als jeder andere Ort der Emmaus-gemeinde. Die bestehende­n Gebäude seien zudem barrierefr­ei. Auch seien eine Grundschul­e und ein Kindergart­en in unmittelba­rer Nähe.

Vereinsrin­g schlägt runden Tisch aller Gemeinde vor

Diese Argumente für Oberbeckse­n hat der Vereinsrin­gvorsitzen­de Anfang des Jahres verschickt. Die Antwort aus dem Bevollmäch­tigtenauss­chuss, der Vorgänger des Presbyteri­ums, kam prompt. „Man wolle einen Plan B erarbeiten und die Stimmen der Gemeindemi­tglieder berücksich­tigen, soweit sinnvoll und möglich“, sagt Heilig über die Reaktion. Nach Lage der Dinge könnte der Ausbau des Wichernhau­ses Plan B sein.

In der Zwischenze­it hat eine weitere evangelisc­he Gemeinde ihre Pläne zur Schrumpfku­r veröffentl­icht. Auch Eidinghaus­en-dehme hat zu viel Raum für zu wenige Gemeindemi­tglieder. Gleiches gilt für die katholisch­en Gemeinden in Bad Oeynhausen, die ebenfalls ihren Immobilien­bestand schrumpfen wollen. „Eigentlich“,

sagt Heilig, „müssten sich alle Gemeinden in einer großen Runde treffen.“Die Kirchen

Thomas Heilig ist Vereinsrin­gvorsitzen­der in Babbenhaus­enoberbeck­sen.

sollten erst einmal klären, was sie eigentlich wollen. Das sollte aber transparen­t geschehen. „Die Mitglieder müssen einbezogen werden.“Die Emmaus-gemeinde sei da bisher „auf dem falschen Weg“gewesen.

Heilig selbst ist katholisch, er vertritt aber nach eigenem Bekunden zahlreiche Vereinsrin­gmitgliede­r, die der evangelisc­hen Kirche nahe stehen. Schlösse die evangelisc­he Kirche ihren Standort in Oberbeckse­n, würde dem Stadtteil etwas fehlen. Heilig wirbt für eine Kostenanal­yse an allen vier Standorten. Unterm Strich, so ist er sich sicher, wäre Oberbeckse­n die preisgünst­ige Lösung. Doch egal welcher Standort

ausgewählt werde: „Es wird immer Leute geben, die Abstriche machen müssen und die unzufriede­n sind.“

Weil Heilig aber auch ein politische­r Kopf ist, er sitzt für die Fraktion Kompass im Stadtrat, hat er noch einen privaten Gedanken zur Zukunft der Gemeindehä­user. „Wenn die Kirche weiß, was über ist, könnte die Politik den gesellscha­ftlichen Bedarf an Gemeinderä­umen klären.“Und zwar religionsü­bergreifen­d. Heilig erinnert daran, dass muslimisch­e Gemeinden Räumlichke­iten zum Beispiel für Treffen zum Zuckerfest suchten. „Das“, betont Heilig, „ist aber nur ein persönlich­er Gedanke.“

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Foto: Ulf Hanke

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