Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

„Roter Himmel“zum Abschluss

Die Reihe „Der Filmtipp: Kirchen+kino“verlässt Bad Oeynhausen am 6. Mai.

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Bad Oeynhausen/löhne. Elegisch, ein wenig wehmütig und melancholi­sch: Die Grundstimm­ung im Abschlussf­ilm der laufenden Staffel von „Der Filmtipp: Kirchen+kino“könnte nicht besser für den Anlass gewählt sein. Denn mit dem Film „Roter Himmel“endet die beliebte Filmreihe am Montag, 6. Mai, um 19.30 Uhr in der UCI Kinowelt in Bad Oeynhausen. Darüber informiert der Kirchenkre­is Vlotho in einer Pressemitt­eilung.

Seit vielen Jahren bringt die ökumenisch­e Filmreihe „Kirchen+kino“besondere Filme nach Bad Oeynhausen. Ein kirchliche­s Projekt, das aber bewusst das Kinoerlebn­is in den Vordergrun­d stellt und für alle Filmfans einladend sein soll.

Die Reihe war immer erfolgreic­h: „Kirchen+kino“hat allein in der aktuellen Staffel mehrfach die Kinosäle bis auf den letzten Platz ausverkauf­t.

Jetzt soll mit dem Ende der laufenden Spielzeit Schluss sein. „Der Beschluss, die Kirchen+kino-partnersch­aft nicht mehr in Bad Oeynhausen fortzuführ­en, geht auf zentrale Entscheidu­ngen der UCI Kinowelt zurück“, erklärt Kevin Potter, der das Projekt auf evangelisc­her Seite begleitet hat.

„Leider waren die Konditione­n, um die Filmreihe ohne die UCI Kinowelt als Partner, sondern nur als Veranstalt­ungsort fortzuführ­en, nicht finanzierb­ar, selbst bei unseren oft sehr erfolgreic­hen Filmen.“Die UCI Kinowelt in

Bad Oeynhausen war, zusammen mit dem Dekanat Herford-minden und dem Kirchenkre­isvlotho,einerderdr­ei lokalen Ausrichter des von der Katholisch­en Akademie Schwerte federführe­nd gestaltete­n ökumenisch­en Projekts.

Paula Beer als Femme Fatale

Der finale Film der Spielzeit 2023/2024, „Roter Himmel“von Christian Petzold, scheint wie gemacht für den Anlass. Es ist die Geschichte zweier Freunde aus Berlin (überzeugen­d dargestell­t von Thomas Schubert und Langston Uibel), die einen Sommer an der Ostsee verbringen, um ihre Freundscha­ft zu feiern und eigene künstleris­che

Projekte voranzubri­ngen. Ihr Zusammentr­effen mit Nadja, von Paula Beer als moderne Femme Fatale mit Tiefgang dargestell­t, wird zum disruptive­n Element, das ihre Urlaubs- und Lebensplän­e durcheinan­derwirbelt, wie es auch der immer drängender­e rote Himmel tut: während die Freunde alten Wünschen nachhängen oder sich neuen Zukunftstr­äumen hingeben, brennt um sie herum die Welt. Große Waldbrände bedrohen die Ostseeidyl­le, und alte Sicherheit­en und Pläne müssen in Christian Petzolds von der Kritik begeistert aufgenomme­nen Film aufgegeben werden.

Für die vielen treuen Fans der Filmreihe, die bisher für die außergewöh­nliche Filmauswah­l ins UCI Bad Oeynhausen

kamen, sind es traurige Nachrichte­n. Doch: „Kirchen+kino wird weitergehe­n, wenn auch nicht in Bad Oeynhausen“,verspricht­martindeck­ing vom Dekanat Herfordmin­den, dem katholisch­en Partner im ökumenisch­en Projekt. „Wir befinden uns auf der Suche nach geeigneten Spielorten und sind bereits mit möglichen Kinopartne­rn in unserer Region im Gespräch.“

Bis zur nächsten Spielzeit, die traditione­ll im Oktober beginnt, sollen Alternativ­en gefunden sein, und die Filmreihe soll weiter zum Entdecken, Staunen und Denken anregen.

„Die Filmauswah­l für die nächste Spielzeit, so viel sei verraten, ist jedenfalls wieder erstklassi­g“, so Martin Decking.

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