Neue Westfälische - Löhner Nachrichten
Huths Abschied durch die Hintertür
Der Torwart verlässt nach fünf Jahren den SCP. Ein letzter Einsatz ist ihm nicht vergönnt.
Paderborn. Torwart Jannik Huth zählt zu den Spielern des SC Paderborn, die an diesem Freitag vor dem Zweitligaheimspiel gegen den HSV (18.30 Uhr) verabschiedet werden. Der Kapitän und dienstälteste Scp-profi wird Paderborn nach fünf Jahren verlassen. Trainer Lukas Kwasniok hätte Huth ohnehin keinen Einsatz zum Abschied zugestanden. Und vermutlich wird der Keeper, der Anfang Dezember zur Nummer zwei degradiert worden war, sogar nur auf der Tribüne sitzen.
Grund: Huth hatte sich am Sonntag bei der Paderborner 2:3-Niederlage in Hannover beim Aufwärmen eine Adduktorenverletzung zugezogen. „Ich glaube, das wird nichts mit dem Hsv-spiel“, sagt der 30Jährige, der beim Training am Dienstag passen musste. Und so wird es für Huth eher ein Abschied durch die Hintertür. Ähnlich wie bei seinem Exkonkurrenten Leopold Zingerle, der Paderborn im Mai 2023 nach sechs Jahren verlassen und zuletzt nur als Nummer drei fungiert hatte.
Eben jenen Zingerle hatte Huth zur Saison 2021/22 als Stammkeeper abgelöst. Der neue Scp-coach Lukas Kwasniok ernannte den gebürtigen Bad Kreuznacher zur neuen Nummer eins. Im Sommer 2023 erhielt Huth vom Paderborner Trainer sogar das Kapitänsamt. Doch nach der am 25. November erlittenen 1:4Pleite in Elversberg sollte sich für den Scp-keeper alles ändern, denn Huth absolvierte dort sein 91. und letztes Pflichtspiel für Paderborn.
Der ehemalige U21-nationalspieler hatte sich bis dato zwar keine groben Patzer geleistet, doch Huth hatte in der Hinrunde auch keine besonderen Leistungen gezeigt. Zudem war es ein Zeitpunkt, an dem Kwasniok Zeichen setzen musste. Eines davon war Pelle Boevinksbeförderungzurneuen Nummer eins. Und mit dem Niederländer feierte der SCP auf Anhieb drei Siege in Folge. „Der Trainer war mit mir nicht mehr so zufrieden und hat eine Entscheidung getroffen, weil er von seinem Torwart etwas wollte, was ich ihm nicht geben konnte“, sagt Huth und fügt an: „Er hat sich mehr Kommunikation und Energie gewünscht.unddasmachtpelle jetzt auch richtig gut.“
Den Verlust seines Stammplatzes bezeichnet der 30-Jährige dennoch als „Tiefpunkt“seiner Zeit in Paderborn. „Es waren fünf Jahre voller Auf und Abs. Aber unterm Strich war es für mich eine schöne und erfolgreiche Zeit. Ich gehe mit einem guten Gefühl“, bilanziert Huth.
Das Verhältnis zu seinen Torwartkollegen sei immer einwandfrei gewesen. Dabei habe es keine Rolle gespielt, wer gerade die Nummer eins, zwei oder drei war. „Mit Leo habe ich mich immer gut verstanden. Auch Pelle hat sich mir gegenüber immer astrein verhalten. Er hat mich unterstützt und gepusht. Ich habe versucht, ihm das zurückzugeben, denn er hat sich das verdient“, so Huth.
Wohin es ihn nun verschlägt, ist unklar. „Es gibt noch nichts Konkretes. Ich bin für alles offen“, sagt Huth. In der Gerüchteküche wird der 30-Jährige mit dem potenziellen Zweitliga-aufsteiger Preußen Münster in Verbindung gebracht. „Aber von da habe ich keine Anfrage bekommen“, berichtet Huth. Fest steht nur, dass es ihn nach der Saison erst einmal in sonnige Gefilde zieht. Zunächst geht’s eine Woche nach Portugal, anschließendstehengutzweiwochen Urlaub in Brasilien auf der Agenda. „Und dann starte ichvollerpowerindieneuesaison“, sagt Huth. Wo er dies tun wird, bleibt abzuwarten.