Neue Westfälische - Löhner Nachrichten
Karibik–wo Träume wahr werden
EineneueKaribik-ExpeditionsreisevonHXHurtigrutenExpeditionsführtnichtnurzukaribischenTraumständenundSchnorchelparadiesen, sondernauchzugeschichtsträchtigenOrten,diederFantasiereichlichNahrunggeben.
Revolutionen,diePiratender Karibik und Kriminalfälle, wieinderFernsehserie„DeathinParadise“,machendieKüstenunddieInselweltzwischenPanama und Barbados auch für Erlebnisreisende zu einem Hotspot. Das nur 200 Passagiere fassende Expeditionsschiff Fram steuertdabeieinigeInselnan,die für größere Kreuzfahrtschiffe unzugänglich sind und stellt bei seiner ersten Karibikreise seine Flexibilität unter Beweis – ein Abenteuer der Sonderklasse.
Den Flugverbindungen von Europa nach Panama geschuldet, beginnt die Reise auf der pazifischen Seite Panamas – in Panama City. Bei einer Führung durch die Altstadt mit ihren kolonialen Bauten,KirchenundvielenShops und Restaurants taucht man schnell in das Flair Lateinamerikas ein. Salsa-Musik dringt aus kleinen Souvenir- und Hutläden, EinheimischeundTouristenkommen sich bei einem Drink näher und die Hektik des heimatlichen AlltagsweichteinergeselligenLebensfreude, auf die man nahezu allerorts trifft.
Am Denkmal Simon Bolivars begegnet man erstmals der bewegten Geschichte der Südamerikaner,dievor200JahrenunterFührung ihres Libertadors (Befreiers) endgültig die spanischen Kolonialtruppen aus Südamerika vertrieben. In zwei entscheidenden Schlachten im Jahr 1824 gelangesdenFreiheitskämpfern,die Spanier verheerend zu besiegen.
Mit dem Bus geht es anschließend an die karibische Küste und nach Ablegen der Fram in Colon gibt es eine erste Exkursion zur Insel Carti Sugtupu im San-BlasArchipel, auf den sich die ethnische Minorität der Kuna im 17. Jahrhundert nach der spanischen Invasion ihrer Heimat zurückzog. Noch heute pflegen die 35.000 Kuna ihren traditionellen Lebensstil, leben vom Fischen und vom Verkauf selbstgefertigter, traditioneller MolaKleidung an Touristen.
Bei Tagesaufenthalten in den kolumbianischen Städten Cartagena und Santa Marta erfahren die Gäste mehr über das wechselhafte Schicksal Simon Bolivars. 1812 musste der Revolutionär nach einem verlorenen Kampf gegen die Spanier nach Cartagena fliehen, um von dort aus schließlichmitUnterstützungder KolumbianerzurBefreiungdesVizekönigreiches Neugranada aufzubrechen. 1821 wurde er Präsident der Republik Großkolumbien,diediebefreitenGebietevon Venezuela, Kolumbien, Panama und Ecuador umfasste, 1824 wählte ihn auch der peruanische Kongress zum Diktator. Sein Programm eines vereinigten PanamerikastrafjedochauchaufWiderstand nationalistischer Kreise. 1830 starb er an Tuberkulose nahe Santa Marta in der Quinta
de San Pedro Alejandrino, dessen Museum und opulentes DenkmaldieExpeditionsteilnehmerim Rahmen eines optionalen Ausfluges besuchen können.
Heute sind die Metropolen Cartagena und Santa Marta bedeutende Wirtschaftszentren und mit dem bunten Treiben in ihren geschichtsträchtigen Altstädten auch touristische Zentren. In Nationaltrachten gekleidete Frauen bieten sich für ein kleines EntgeltalsFotomotivean,uralteStraßenkreuzer kutschieren Gäste durch quirlige alte Gassen, in denen Kunstgewerbe- und Hutverkäufer Touristengruppen umzingeln. Riesige Festungsanlagen künden zudem von den erbitterten Kämpfen zwischen Spaniern, Franzosen und Briten um die koloniale Herrschaft über die aufgrund ihres Goldes, Silbers, ihrer Edelsteine und der Zuckerproduktion begehrten Städte und Regionen. Dabei schreckten die Widersacher auch nicht vor der Einbeziehung von mit Kaperbriefen ausgestatteten Piraten zurück. Andere Piraten führten ihre Beutezüge auf eigene Rechnung. Immer wieder begegnet man auf der Exkursionsreise den Spuren so berüchtigter Zeitgenossen, wie Henry Morgan, der 1671 Panama
City eroberte, oder Francis Drake, dem bereits 1572 Cartagena und mehrfach Santa Marta zum Opfer fielen.
Beim nächsten Stopp der Fram vor der zu Kolumbien gehörenden Siedlung Cabo de la Vela auf der Halbinsel La Guajira empfängt eine Abordnung der indigenen Wayuú die Schiffsgäste äußerst gastfreundlich mit Tänzen, Demonstrationen traditioneller Heilmittel und einer kurzen Erläuterung ihrer Traditionen und ihresGlaubens.Dieetwa270.000 Wayuú bilden die größte ethnische Minderheit in Kolumbien.
MitdemnächstenStoppvorBonaire, einer „Besonderen Gemeinde der Niederlande“, beginnt für die Reiseteilnehmer das Inselabenteuer. Weiße Strände, türkisfarbenesMeer–sowiemansich dieKaribikinseinenTräumenvorgestellt hat. Von nun an bestimmenSonnenbadensowieSchwimmen und Schnorcheln im warmen Meereswasser den Tagesablauf, gewürzt mit Inselerkundungen per Bus, Katamaran oder per pedes.
Dank der Ortskenntnisse des Schiffskapitäns Terje Willassen können die Passagiere einen eigentlich nicht geplanten AufenthaltaufderzuGuadeloupegehörenden Inselgruppe Iles des SaintesmitfantastischenAussichten vom Fort Napoleon auf die Nachbarinseln genießen, wo die Fernsehserie „Death in Paradise“gedreht wurde. Weiter geht es nach Dominica auf dem Abschnitt der Karibik, auf dem sich die mit Spanien verbündeten Franzosen im Jahr 1782 eine unerbittliche Seeschlacht gegen die Briten lieferten und verloren. Dominica ist eine arme Insel, besitzt jedoch mit seiner artenreichen Vogelwelt voller Kolibris, Gimpelfinken und Spottdrosseln imNationalparkCabritseinenbesonderenSchatz.AuchdasimPark gelegene,vondenBriten1765errichteteundspätervondenFranzosen erweiterte Fort Shirley ist ein Besuchermagnet mit einem hervorragenden Guide.
WievieleanderekaribischeInseln wechselten auch auf St. Lucia mehrfach die Kolonialmächte. Im Falle St. Lucias sollen sich BritenundFranzosen14-malgegenseitigvonderInselvertriebenhaben, erfährt man bei einem Besuch des Fort Rodney. Heute ist die Rodney-Bucht das zweitgrößteJachtzentruminderKaribikund begeistert auch die Fram-Reisenden
mit ihren breiten Stränden.
SchnorchelnmitMeeresschildkröten und Rochen steht bei einem Katamaranausflug auf den zu St. Vincent und den Grenadinen gehörenden Tobago Cays auf dem Plan. Zur Überraschung der Passagiere nähern sich die faszinierenden Meeresbewohner den Schwimmern neugierig und ohne Scheu. Man möchte gar nicht aus dem Wasser, würde sich da nicht von der Strandbar aus ein verlockendes Hummer-Grillaroma in der Luft ausbreiten. Am Nachmittag gesellt sich auch die FramzudeninderBuchtvorAnker liegenden Segelschiffen und die SchiffsoffiziereladenihreGästezu einemkühlenGlasSektundeinem Abschiedsfoto am Strand ein. Auch Kapitän Willassen lässt es sich nicht nehmen, der geselligenBeachpartybeizuwohnenund Mitglieder der Crew zu ermuntern,ihrefreieZeitamStrandund im Wasser zu genießen.
Mit dem Einlaufen in den Hafen vonBridgetownaufBarbadosgeht die 1.664 Seemeilen lange Expeditionsfahrt ihrem Ende entgegen. Ein letztes Mal nutzen die Passagiere eine Busrundfahrt zu einer kurzen Inselerkundung.
ImUnterschiedzuanderenInseln bedient die Hauptstadt mit ihren Shoppingzentren und einem ausgeprägten Nachtleben auch ein anderes Gästeklientel. Jede der besuchtenInselnverfügtüberihre eigenen Besonderheiten, die eine Expeditionsreise so reich an Erlebnissenmachen,dassnahezujeder Passagier mit schwerem Herzen Abschied von der Fram und ihrer Besatzung nimmt.