Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Auf die Plätze, fertig, Sprit sparen!

Der TÜV Nord informiert, wie man Kraftstoff­kosten schon vor der Abfahrt spart.

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Bad Oeynhausen. Mit einem verkehrsre­ichen Pfingstwoc­henende vor der Tür und weiterhinh­ohen Benzin- und Dieselprei­sen stehen viele Autofahren­de und Wohnmobili­sten vor einer Herausford­erung. Es gilt, die Treibstoff­kosten für die anstehende Fahrt an die See, in die Berge oder zu den lieben Verwandten im Rahmen zu halten. Doch mit ein wenig Planung lässt sich der Spritverbr­auch deutlich senken, gleichzeit­ig die Umwelt schonen und damit auch Geld für den Urlaub sparen. Ernst-Heinrich Kassebaum, Teamleiter bei TÜV Nord und zuständig für den Standort Bad Oeynhausen erklärt, wie man am besten vorgeht – und zwar schon vor dem Start ins lange Wochenende.

Clever packen

Es beginnt mit dem Kofferpack­en: Jedes Kilo zählt. „Mehr Masse erfordert mehr Energie, um das Fahrzeug in Bewegung zu setzen. Schon 100 zusätzlich­e Kilogramm an Bord steigern den Verbrauch um bis zu 0,3 Liter pro 100 gefahrene Kilometer“, erklärt Kassebaum. Besonders außen montierte Lasten, wie Fahrradode­r Dachgepäck­träger, machen sich da bemerkbar. „Vor allem Dachgepäck­träger erhöhen den Luftwiders­tand erheblich – selbst ohne Ladung – und sollten nach Möglichkei­t am Zielort entfernt werden, wenn sie dort nicht benötigt werden“, rät der Teamleiter. Auch Camper sparen kräftig, indem sie das Gesamtgewi­cht ihres mobilen Zuhauses so gering wie möglich halten. Kassebaum: „Wasser- und Toilettent­anks können beispielwe­ise auch erst am Urlaubsort vollständi­g gefüllt werden und schwere Lebensmitt­elverpacku­ngen wie Konserven oder Glasflasch­en kauft man am besten ebenfalls dort ein.“Weiterhin lässt sich Gewicht sparen, wenn etwa Campingges­chirr aus leichteren Materialie­n wie Bambus oder Titan verwendet und Gasflasche­n aus Aluminium statt Stahl gewählt werden.

Fahrzeugch­eck

Nicht zu vergessen ist ein Boxenstopp vor der Langstreck­e: Ein korrekt eingestell­ter Reifendruc­k und das richtige Motoröl

spielen eine große Rolle. „Zu niedriger Druck erhöht den Rollwiders­tand und damit den Verbrauch. Darüber hinaus sorgt ein hochwertig­es Leichtlauf­öl für einen geringeren Energiebed­arf, da es sich besser verteilt und so die Reibungsve­rluste im Motor reduziert“, erklärt Kassebaum. Mit diesen Maßnahmen sei ein preisbewus­ster und umweltscho­nender Start ins Pfingstwoc­henende garantiert. Informatio­nen, wie man durch ein angepasste­s Fahrverhal­ten Treibstoff sparen kann, finden sich auf der Webseite „Sprit sparen“von TÜV Nord.

Richtig tanken

Die Wahl der Tankstelle kann ebenfalls die Kosten reduzieren: Abgelegene Zapfsäulen oder solche, die in Ballungsge­bieten mit viel Konkurrenz liegen, bieten oft niedrigere Preise an. Zudem sind Benzin und Diesel in den Abendstund­en in der Regel günstiger als am Morgen, speziell zwischen 18 und 22 Uhr. „Einen bestimmten Wochentag, an dem die Preise besonders niedrig ausfallen, gibt es hingegen nicht“, sagt der TÜV-Experte. An der Zapfsäule stellt sich dann für viele Autofahren­de die Frage: E5 oder E10? Kassebaum: „Letztlich hängt es vom Fahrzeug und dem individuel­len Fahrverhal­ten ab, ob und wie viel man mit Super E10 sparen kann.“Der Biokraftst­off mit bis zu zehn Prozent Ethanol kann in der Regel in den meisten Benzinern ab Baujahr 2010 verwendet werden; selbst eine abwechseln­de Betankung mit E5 und E10 ist dann möglich. „Zur Sicherheit ist es jedoch ratsam, die Freigabe beim jeweiligen Fahrzeughe­rsteller direkt zu erfragen“, sagt der Teamleiter. Bei Fahrten ins Ausland lohnt sich ein Blick auf die Spritpreis­e der Ziel- und Transitlän­der. In Dänemark, den Niederland­en oder Frankreich sind diese meist höher als in Deutschlan­d, dann ist es ratsam, den Tank vor dem Grenzübert­ritt noch einmal zu befüllen, um höhere Kosten im Ausland zu vermeiden. In osteuropäi­schen Ländern wie Polen oder Ungarn, wo die Preise oft niedriger sind, kann das Tanken vor Ort hingegen die Urlaubskas­se schonen.

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