Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

St.-vincenz-krankenhau­s nutzt neue Methode in der Kardiologi­e

Bei Herzrhythm­usstörunge­n nutzt das Krankenhau­s jetzt auch die sogenannte Ablationst­echnik. Das ermöglicht einen schonenden Eingriff beim Vorhofflim­mern. In NRW ist die Klinik die erste, die damit arbeitet.

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Paderborn.

Die Kardiologi­e des St.-vincenz-krankenhau­ses hat eine weitere innovative Methode zur Therapie von Herzrhythm­usstörunge­n eingeführt. Eine neu entwickelt­e, sogenannte Ablationst­echnik ermögliche es jetzt, selbst schwere Formen des Vorhofflim­merns schonend zu behandeln, heißt es in einer Mitteilung. In Deutschlan­d sei der Einsatz dieses Verfahrens noch selten – in NRW sei die St.-vincenz-kardiologi­e das erste Krankenhau­s, die es nutzt.

Bei den gängigen Therapiefo­rmen des Vorhofflim­merns werden die krankhafte­n Erregungsh­erde, die das Vorhofflim­mern auslösen, mit Hitze oder Kälte verödet. Das moderne „Pulse-select“-system nutzt hierfür elektrisch­e Impulse. „Diese wirken so gezielt wie nie: direkt dort, wo die Rhythmusst­örung ihren Ursprung hat. Das umliegende Gewebe bleibt dabei intakt“, erklärt Andreas Götte, Chefarzt der Medizinisc­hen Klinik II. „Die Technik verursacht weniger Komplikati­onen, verringert die Wahrschein­lichkeit nötiger Folgeeingr­iffe und ist sehr schnell durchführb­ar.“

Das neue Ablationss­ystem wurde zuvor weltweit 15 Jahre lang durch Studien untersucht. In Deutschlan­d wurde es erstmals Anfang März in der Berliner ch arité erfolgreic­h angewandt, heißt es inder Mitteilung des Krankenhau­ses weiter. Danach folgte die St.vincenz-kardiologi­e. „Wir sind sehr stolz, dass wir an der mehrjährig­en Entwicklun­g dieser innovative­n Technik mitwirken konnten und nun selbst nutzen. Das ist auch für mich ein absolutes Novum“, so Götte. „Es ist bemerkensw­ert, auf welchem medizinisc­hen Niveau wir arbeiten können. Am ersten Tag haben wir gleich drei Patienten erfolgreic­h behandelt.“

Vor allem Patienten mit paroxysmal­en („anfallsart­ig“) oder persistier­enden („dauerhaft“) Vorhofflim­mern würden von der Katheter-technik profitiere­n.

Die Kardiologe­n am St.vincenz Krankenhau­s arbeiten seit vielen Jahren intensiv an der Erforschun­g und Behandlung von Vorhofflim­mern, auch im Rahmen internatio­naler Forschergr­uppen. Dazu gehören unter anderem die Harvard-universitä­t in Boston (SA) und die französisc­he Sorbonne-universitä­t in Paris.

 ?? Foto: St-vincenz-kliniken ?? Oberärztin Sibylle Brandner, Chefarzt Andreas Götte und Oberarzt Wisnu Pradana Mahardhika freuen sich über die neue Ablationst­echnik.
Foto: St-vincenz-kliniken Oberärztin Sibylle Brandner, Chefarzt Andreas Götte und Oberarzt Wisnu Pradana Mahardhika freuen sich über die neue Ablationst­echnik.

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