Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung
Kaugummi überführt Mörder von 1980
Zur Aufklärung des Cold Cases verhalfen moderne Methoden – und auch der Zufall.
Vor mehr als 40 Jahren ist in Gresham im Us-bundesstaat Oregon die Studentin Barbara Tucker „entführt, sexuell missbraucht und totgeschlagen“worden. Ermittler konnten erst jetzt den „Cold Case“aufklären. Dabei war ein Kaugummi entscheidend.
Am 15. Januar 1980 sollte Barbara Tucker eigentlich abends an einem Wirtschaftsseminar am Mt. Hood Community College teilnehmen. Doch sie ist dort nie angekommen.mehrerezeugensagten gegenüber der Polizei aus, dass sie bei der Fahrt auf dem Northeast Kane Drive die Studentin auf dem bewaldeten Bereich des Campus-gelände gesehen hätten. Sie erinnerten
sich laut „The Oregonian“daran, dass sie jemandem gewunken hatte, um auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings hielt niemand an, um der 19-Jährigen zu helfen. Ein Zeuge sah, wie ein Mann aus dem Gebüsch kam. Am nächsten Morgen entdeckten Studenten
Barbara Tuckers Leichnam zwischen Kane Road und einem Parkplatz.
Wer für den Tod von Barbara Tucker verantwortlich gewesen ist, dazu gab es jahrzehntelang keine konkreten Hinweise. Wie die Staatsanwaltschaft von Multnomah
mitteilt, kam dann im Jahr 2000 Bewegung in die Ermittlungen, als vaginale Gewebeproben von der Leiche genommen wurden. Ein Labor der Kriminalpolizei nutzte sie, um ein Dna-profil des Verdächtigen zu erstellen.
2021 konnte ein spezialisiertes Unternehmen anhand von Dna-analysen das Aussehen eines möglichen Täters vorhersagen – Robert Plynton rückte ins Visier der Ermittler. Er wurde observiert und ein während der Fahrt von ihm ausgespucktes Kaugummi sollte ihn überführen. Am 8. Juni 2021 wurde Robert Plynton festgenommen. Jetzt wurde der 60-Jährige zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.