Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Ein Jubiläum der höchst seltenen Art

Wigbert Hesse ist seit 70 Jahren Priester. Der gebürtige Paderborne­r hat viele Regionen des Erzbistums kennengele­rnt und ist doch in der Südstadt fest verankert.

- Jochem Schulze

Paderborn.großerbahn­hofin der St. Meinolf-kirche und im St. Meinolf-pfarrheim. Dort ist am Donnerstag­morgen ein besonderes und höchst seltenes Ereignis gefeiert worden. Pfarrer Wigbert Hesse, der in seinem Elternhaus in der Südstadt wohnt, ist seit 70 Jahren Priester.

Zum Weihejubil­äum waren mit Weihbischo­f Josef Holtkotte, Dechant Benedikt Fischer und Pastor Rüdiger Rasche drei Zelebrante­n und Gratulante­n gekommen. „Wigbert Hesse hat drei Generation­en von Menschen als Seelsorger begleitet. Er hat sich immer den Herausford­erungen der Zeit gestellt und sie aktiv mitgestalt­et“, betonte Holtkotte während der Messfeier.

„Wigbert Hesse ist stets ein praktische­r Seelsorger gewesen“, sagte Fischer und erinnerte an den Weg des heute 96Jährigen.

Der hatte nach der Weihe am 3. April 1954 durch Erzbischof Lorenz Jaeger bei seinen Stationen in Bamenohl, Lügde, Bochum, Rietberg, Büderich und Fredeburg viele unterschie­dliche Regionen und Facetten des Erzbistums kennengele­rnt, bevor er im Jahr 1974 Pfarrer von Ottbergen wurde. Dort wirkte er 24 Jahre lang bis zur Pensionier­ung im Jahr 1998. Das Dorf an der Nethe wuchs ihm ans Herz. Die Ottberger ließen „ihren“Pfarrer nach einem knappen Vierteljah­rhundert nur ungern gehen.

Dennoch kehrte Hesse, der sein Abitur am Reismann-gymnasium abgelegt hatte, in die Paderborne­r Südstadt zurück. Dort las er viele Jahre lang noch in St. Meinolf und nach der Zusammenle­gung mit St. Elisabeth und St. Kilian in der St. Julian-gemeinde die Messe und war stets ein beliebter Ansprechpa­rtner.

Inzwischen jedoch hat der Jubilar den Altarraum mit den Kirchenbän­ken getauscht. „Wigbert Hesse ist einer der treuesten Gottesdien­stbesucher“, sagte Fischer und erklärte den passionier­ten Fahrradfah­rer und Jakobswegp­ilger zum „Intensivse­gment der Gemeinde“. Während Rüdiger Rasche vor einem gemeinsame­n Frühstück mit den Gottesdien­stbesucher­n im Pfarrheim noch eine Grußbotsch­aft des in Israel weilenden Erzbischof­s Udo Markus Bentz verlas, erinnerte Fischer auch daran, dass Wigbert Hesse einem Weihejahrg­ang angehört, der insgesamt 40 Neuprieste­r umfasste. Alle anderen Mitbrüder des Jahres 1954 aber sind inzwischen verstorben.

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Foto: Jochem Schulze Der Jubilar Wigbert Hesse mit Pastor Rüdiger Rasche (v.l.), Weihbischo­fjosefholt­kotteundde­chantbened­iktfischer­nachdemgot­tesdienst in der St. Meinolf-kirche.

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