Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung
Marienplatz soll neues Café bekommen
Weil das Hutgeschäft Heinrichsdorff doch abgerissen wird, hat die Stadt Paderborn mehr Platz für ein Café. Auch eine Außengastronomie soll es geben.
Paderborn. Noch ist der Schriftzug „Ostermann Bistro-café“am Marienplatz zu erkennen. Das wird sich bald ändern,wennderabrissfürdas neue Paderborner Stadthaus fortgesetzt wird. Fast an gleicher Stelle soll es in Zukunft aber wieder ein Café geben. Denn die Stadt Paderborn hat nunvorgestellt,wassiemitdem Heinrichsdorff-haus vorhat. Und die Pläne sehen vor, dass am Marienplatz 4 künftig Kaffee und Kuchen statt wie in der Vergangenheit Hüte angeboten werden.
Eigentlich wollte Adolf Heinrichsdorff sein Hutgeschäft trotz großer Stadthausbaustelle in direkter Nähe behalten. Wie berichtet, bewogen ihn große Statik-probleme jedoch, das Gebäude an die Stadt Paderborn zu verkaufen. Sie hat nun eine zusätzliche Fläche zur Verfügung, weshalb sie in puncto Stadthaus etwas umplant.
„Wir sind in der Lage, die
Lücke zum Marienplatz hin neu zu bebauen“, sagte Sören Lühr, Leiter des städtischen Gebäudemanagements Paderborn (GMP), nun im zuständigen Ratsausschuss. Einem Vorentwurf zufolge soll besagte Bebauung drei Etagen plus ein Dachgeschoss hoch sein. Gastronomie auch im Stadthaus-foyer
Für die Paderbornerinnen und Paderborner wohl am interessantesten: Ins Erdgeschoss soll das Café samt Außengastronomie einziehen. Von drinnen sollen die Cafébesucher dank einer laut Lühr „großzügigen Verglasung“zum Marienplatz schauen können. Der Innenraum bietet den Gästen auf 70 Quadratmeter Platz.
Da sich das Foyer des Stadthauses räumlich direkt anschließt, kann das Café während der Stadthaus-öffnungszeiten dorthin erweitert werden. Lühr spricht dann von insgesamt
150 Quadratmetern. Zum Vergleich: Das Café Ostermann sei 300 Quadratmeter groß gewesen.
Ein Gastronomie-angebot war schon länger für das Stadthaus angedacht, bislang aber stärker an den Betrieb des Bürgerservices gekoppelt. Das Café an ehemaliger Heinrichsdorffstelle wird indes beispielsweise auch sonntags öffnen können, wenn die Verwaltung selbst geschlossen hat. Daher soll das Café eigene Wc-räume erhalten. Potenzial habe die Lokalität in zentraler Paderborner Innenstadt-lage auf jeden Fall. „Es gibt schon Interessenten, die sich melden“, sagte Lühr zu möglichen Betreibern.
Für das erste und zweite Obergeschoss sieht die Ideenskizze der Stadt Paderborn Büroräume vor, die mit den Stadthaus-räumen und – wenn baulich möglich – mit dem Heisingschen Haus verbunden werden sollen. Das Dachgeschoss ist als Lager- und Technikfläche angedacht. Details
zur möglichen Fassadengestaltung nannte Gmp-leiter Lühr noch nicht.
Im Gegenzug zu diesen neuen Flächen soll ein bislang geplanter Zwischenbau, der das Stadthaus und das Heisingsche Haus im hinteren Bereich verbinden sollte, wegfallen. Welche Kosten durch die
Umplanung entstehen oder eingespart werden, könne die Stadtverwaltung noch nicht sagen, so Projektleiterin Johanna Jablonski gegenüber der „NW“. Der Betriebsausschuss schloss sich mehrheitlich den vorgestellten Ideen an – ebenso wie den Veränderungen im Untergeschoss.
Die Verwaltung will, wie berichtet, auf die Tiefgarage mit 20 Pkw-stellplätzen verzichten, das Untergeschoss wird um 328 Quadratmeter verkleinert. Im Gebäude und außerhalb sollen bis zu 380 Fahrradstellplätzeentstehen.durch die Änderungen sollen 1,3 Millionen Euro Baukosten gespart
werden, wobei sich diese Ersparnis um rund 300.000 Euro wegen neuer Planungskosten verringert. Das Thema Kostenoptimierung „wird uns begleiten, bis das Haus steht“, sagte Jablonski.
Der weitere zeitliche Ablauf für das Stadthaus-projekt: Der Abriss des Gebäudeteils Ca (ehemals Ostermann) und des Hauses Marienplatz 4 war zuletzt für Montag, 22. April, angekündigt. Gestern war aber noch unklar, ob sich dieser Termin womöglich leicht verzögert. Die Arbeiten an den Gebäudenheisingscheshausund Marienplatz 2a gehen ab Juni weiter. Die Entkernung der Gebäudeteile A und B – diese werden umfassend saniert – ist ab Anfang 2025 vorgesehen.
Im letzten Quartal 2024 ist der Start der Hochbauarbeiten für den Neubau und die Denkmalgebäude (Marienplatz 2/2a) geplant. Komplett stehen soll der Neubau im dritten Quartal 2027, die Gebäude A und B sollen im vierten Quartal 2027 fertig sein.