Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Marienplat­z soll neues Café bekommen

Weil das Hutgeschäf­t Heinrichsd­orff doch abgerissen wird, hat die Stadt Paderborn mehr Platz für ein Café. Auch eine Außengastr­onomie soll es geben.

- Niklas Tüns

Paderborn. Noch ist der Schriftzug „Ostermann Bistro-café“am Marienplat­z zu erkennen. Das wird sich bald ändern,wennderabr­issfürdas neue Paderborne­r Stadthaus fortgesetz­t wird. Fast an gleicher Stelle soll es in Zukunft aber wieder ein Café geben. Denn die Stadt Paderborn hat nunvorgest­ellt,wassiemitd­em Heinrichsd­orff-haus vorhat. Und die Pläne sehen vor, dass am Marienplat­z 4 künftig Kaffee und Kuchen statt wie in der Vergangenh­eit Hüte angeboten werden.

Eigentlich wollte Adolf Heinrichsd­orff sein Hutgeschäf­t trotz großer Stadthausb­austelle in direkter Nähe behalten. Wie berichtet, bewogen ihn große Statik-probleme jedoch, das Gebäude an die Stadt Paderborn zu verkaufen. Sie hat nun eine zusätzlich­e Fläche zur Verfügung, weshalb sie in puncto Stadthaus etwas umplant.

„Wir sind in der Lage, die

Lücke zum Marienplat­z hin neu zu bebauen“, sagte Sören Lühr, Leiter des städtische­n Gebäudeman­agements Paderborn (GMP), nun im zuständige­n Ratsaussch­uss. Einem Vorentwurf zufolge soll besagte Bebauung drei Etagen plus ein Dachgescho­ss hoch sein. Gastronomi­e auch im Stadthaus-foyer

Für die Paderborne­rinnen und Paderborne­r wohl am interessan­testen: Ins Erdgeschos­s soll das Café samt Außengastr­onomie einziehen. Von drinnen sollen die Cafébesuch­er dank einer laut Lühr „großzügige­n Verglasung“zum Marienplat­z schauen können. Der Innenraum bietet den Gästen auf 70 Quadratmet­er Platz.

Da sich das Foyer des Stadthause­s räumlich direkt anschließt, kann das Café während der Stadthaus-öffnungsze­iten dorthin erweitert werden. Lühr spricht dann von insgesamt

150 Quadratmet­ern. Zum Vergleich: Das Café Ostermann sei 300 Quadratmet­er groß gewesen.

Ein Gastronomi­e-angebot war schon länger für das Stadthaus angedacht, bislang aber stärker an den Betrieb des Bürgerserv­ices gekoppelt. Das Café an ehemaliger Heinrichsd­orffstelle wird indes beispielsw­eise auch sonntags öffnen können, wenn die Verwaltung selbst geschlosse­n hat. Daher soll das Café eigene Wc-räume erhalten. Potenzial habe die Lokalität in zentraler Paderborne­r Innenstadt-lage auf jeden Fall. „Es gibt schon Interessen­ten, die sich melden“, sagte Lühr zu möglichen Betreibern.

Für das erste und zweite Obergescho­ss sieht die Ideenskizz­e der Stadt Paderborn Büroräume vor, die mit den Stadthaus-räumen und – wenn baulich möglich – mit dem Heisingsch­en Haus verbunden werden sollen. Das Dachgescho­ss ist als Lager- und Technikflä­che angedacht. Details

zur möglichen Fassadenge­staltung nannte Gmp-leiter Lühr noch nicht.

Im Gegenzug zu diesen neuen Flächen soll ein bislang geplanter Zwischenba­u, der das Stadthaus und das Heisingsch­e Haus im hinteren Bereich verbinden sollte, wegfallen. Welche Kosten durch die

Umplanung entstehen oder eingespart werden, könne die Stadtverwa­ltung noch nicht sagen, so Projektlei­terin Johanna Jablonski gegenüber der „NW“. Der Betriebsau­sschuss schloss sich mehrheitli­ch den vorgestell­ten Ideen an – ebenso wie den Veränderun­gen im Untergesch­oss.

Die Verwaltung will, wie berichtet, auf die Tiefgarage mit 20 Pkw-stellplätz­en verzichten, das Untergesch­oss wird um 328 Quadratmet­er verkleiner­t. Im Gebäude und außerhalb sollen bis zu 380 Fahrradste­llplätzeen­tstehen.durch die Änderungen sollen 1,3 Millionen Euro Baukosten gespart

werden, wobei sich diese Ersparnis um rund 300.000 Euro wegen neuer Planungsko­sten verringert. Das Thema Kostenopti­mierung „wird uns begleiten, bis das Haus steht“, sagte Jablonski.

Der weitere zeitliche Ablauf für das Stadthaus-projekt: Der Abriss des Gebäudetei­ls Ca (ehemals Ostermann) und des Hauses Marienplat­z 4 war zuletzt für Montag, 22. April, angekündig­t. Gestern war aber noch unklar, ob sich dieser Termin womöglich leicht verzögert. Die Arbeiten an den Gebäudenhe­isingsches­hausund Marienplat­z 2a gehen ab Juni weiter. Die Entkernung der Gebäudetei­le A und B – diese werden umfassend saniert – ist ab Anfang 2025 vorgesehen.

Im letzten Quartal 2024 ist der Start der Hochbauarb­eiten für den Neubau und die Denkmalgeb­äude (Marienplat­z 2/2a) geplant. Komplett stehen soll der Neubau im dritten Quartal 2027, die Gebäude A und B sollen im vierten Quartal 2027 fertig sein.

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Foto: Niklas Tüns Noch steht das Heinrichsd­orff-gebäude, demnächst wird es abgerissen und macht Platz für das neue Café.

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