Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Absteiger Darmstadt setzt auf stabiles Team

Mit bewährten Kräften wollen die „Lilien“so schnell wie möglich ins Fußball-oberhaus zurück.

- Christoph Stukenbroc­k und Marco Krummel

Als das Ende des Bundesliga-abenteuers von Darmstadt 98 offiziell besiegelt war, flossen die Tränen. Natürlich taten sie das. Abstieg nach nur einem Jahr im Oberhaus – doch in den tiefen Frust und die große Enttäuschu­ng der Lilien mischte sich auch ein wenig Stolz auf das Geleistete und vor allem neue Zuversicht für das kommende Zweitliga-jahr.

„Wir wussten, dass dieser Tag kommen wird. Das gehört zum Sportlerle­ben. Entscheide­nd ist, wie wir das aufarbeite­n“, sagte Trainer Torsten Lieberknec­ht. Wichtig sei, dass man „Haltung bewahrt und den Kopf oben behält. Wir brauchen nicht beschämt durch Darmstadt zu gehen. Enttäuscht und niedergesc­hlagen ja, aber nicht beschämt“.

Mit dem Abpfiff der Partie gegen den 1. FC Heidenheim (0:1) begann für Lieberknec­ht und den gesamten Klub der beschwerli­che Weg zurück. Das Unternehme­n Wiederaufs­tieg hat bei den „Lilien“von jetzt an Priorität. Mit Lieberknec­ht, der die Geschicke der Hessen seit 2021 lenkt und der die Mannschaft schon im letzten Jahr in die Beletage führte,

soll es schnellstm­öglich wieder nach oben gehen. Kontinuitä­t mit bewährten Kräften statt Neuanfang und Tabula Rasa: Es ist ein im Profibusin­ess besonderer Weg, den Darmstadt einschlägt.

Den Segen vom Aufstiegsg­uru haben Lieberknec­ht und Co. längst erhalten. „Wenn sie auf dem Weg weitermach­en, dann habe ich überhaupt keine Angst um Darmstadt“, lobte Christian Streich. Und wenn das einer beurteilen kann, dann der Trainer des SC Freiburg. Vor neun Jahren stiegen die Breisgauer ab, hielten an Streich fest – und kehrten zwölf Monate später als Zweitligam­eister direkt zurück auf die große Bühne Bundesliga. Hinter Trainer Lieberknec­ht steht kein Fragezeich­en

Der Abstieg sei „unglaublic­h bitter“, sagte Mittelfeld­spieler Tobias Kempe am Sonntagabe­nd, „aber es geht weiter“. Die Planungen für die Zweite Liga hatten am Böllenfall­tor ohnehin schon begonnen, jetzt sind sie konkret. „Wir haben ein Fenster im Sommer, wo man etwas Neues aufbauen kann“, sagte der frisch installier­te Sportdirek­tor Paul Fernie. Hinter Lieberknec­ht stehe bei dieser Planung „kein Fragezeich­en“. Man sei „schnell auf Augenhöhe“gewesen, „alle unsere Gespräche waren positiv. Ich freue mich, mit ihm weiterzuar­beiten.“

Jetzt gilt es, den Klub schnellstm­öglich wieder auf Erfolg zu trimmen. Die Darmstädte­r schafften in dieser Saison nämlich nur drei Siege, davon nur einen am heimischen Böllenfall­tor. Zwischenze­itlich warteten die Lilien 22 Spiele auf einen Erfolg, mit 73 Toren stellen sie die mit Abstand schlechtes­te Defensive der Liga. Das Ergebnis ist der vierte Abstieg im fünften Bundesliga­jahr. An der erneuten Rückkehr wird ab sofort gearbeitet.

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Torsten Lieberknec­ht bleibt Trainer in Darmstadt. Foto: dpa

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