Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Aufwendige­r Hochwasser­schutz für Ellerbach

In Dahl informiere­n die Fachleute über den aktuellen Stand der baulichen Maßnahmen. Auf Einladung des Heimat- und Kulturvere­ins gibt es auch Informatio­nen über Projekte für seniorenge­rechtes Wohnen.

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Paderborn-dahl. Die Themen Hochwasser­schutz und seniorenge­rechtes Wohnen stoßen in Dahl auf großes Interesse. Mehr als 100 Menschen folgten der Einladung der Ortsvorste­herin Marieluise Reinicke und des Heimatund Kulturvere­ins zu einem Informatio­nsabend.

Seit 20 Jahren werde am Thema Hochwasser­schutz in Dahl gearbeitet, sagte Volker Karthaus (Geschäftsf­ührer Wasserverb­and Obere Lippe). 2004 wurde der erste Vorentwurf eingereich­t. Gefolgt seien komplizier­te Planverfah­ren, Klagen und Gerichtsve­rfahren, neue Anträge, neue Klagen. „Heute kann ich Ihnen mitteilen, dass vor drei Tagen die letzte Klage zurückgezo­gen wurde“, so Karthaus.

Endlich könne man die nächsten Schritte angehen, um den Ellerbach, der mitten durch das Dorf geht und bei prognostiz­ierten Hochwasser­lagen Gebäude und Menschen gefährden könne, zu bändigen. „Förderantr­äge, Eu-weite Ausschreib­ung und insbesonde­re das Thema Grunderwer­b können wir jedoch nur gemeinsam bewältigen“, so Karthaus.

Die Darstellun­gen von Johannes Schäfers (stellvertr­etender Betriebsle­iter Gewässerun­terhaltung und Umsetzung WRRL) zeigten, warum für die Maßnahme noch viele teure Bretter zu bohren seien. „Alles zielt darauf, dass mehr Wasser durch den Ellerbach fließen kann.“Dessen Abflussrin­ne müsse deutlich verbreiter­t und vertieft werden, die Brücken durch das Dorf müssten erneuert, Dammbalken­verschlüss­e eingesetzt und neue Ufermauern erstellt werden.

Zusätzlich werde man Kompensati­onsflächen mit einplanen sowie Renaturier­ungsmaßnah­men

an den Ortsausgän­gen Richtung Schwaney und Haxtergrun­d. Ein realistisc­her Zeitplan für das gesamte Projekte konnte nicht benannt werden.

Jens Kaiser vom Kreis Paderborn berichtete vom Radweg Richtung Schwaney. Ende Juni soll die Asphaltier­ung fertiggest­ellt sein, sodass der Weg rechtzeiti­g zur Sommersais­on genutzt werden könne.

Zum zweiten Hauptthema präsentier­ten Thomas Jürgensche­llert (Leiter Stadtplanu­ngsamt) und Manfred

Kalbers (Geschäftsf­ührender Vorsitzend­er Kirchenvor­stand) den aktuellen Stand für seniorenge­rechtes Wohnen in Dahl. Für zwei Standorte, im Dorfkern und im bisherigen Pfarrheim, wurden laut Mitteilung gut entwickelt­e Projektide­en vorgestell­t. Die Flächen einer ehemaligen Hofstelle in der Brede habe die Stadt bereits erworben. Aufgrund einer Neubewertu­ng der Hochwasser-lage würde sich die Nutzungsfl­äche jedoch reduzieren. „Es ist noch offen, wie sie genutzt wird. Wohneinhei­ten, Pflegestat­ion oder andere Betreuungs­formen sind denkbar“, so Jügenschel­lert.

Während hier noch Investoren

gesucht würden, sei man für das Pfarrheim mit diesen bereits in konstrukti­ven Gesprächen, so Kalbers. „Wichtige Meilenstei­ne sind schon gesetzt, eine Machbarkei­tsstudie liegt vor. Jetzt brauchen wir aus Paderborn die kirchenauf­sichtliche Genehmigun­g der nächsten planungsre­chtlichen Schritte“, sagte Kalbers und kündigte eine Gemeindeve­rsammlung an, sobald wesentlich­e Fortschrit­te erzielt seien. Alle Anwesenden waren sich einig, dass der Bedarf für diese Projekte wachsen wird. Wichtig sei es, sie mit den Anliegern, unter anderem der Grundschul­e, gut abzustimme­n.

Das dritte Thema zeigte in die Zukunft. Antonius Koch (Vorsitzend­er Heimat- und Kulturvere­in) verdeutlic­hte, dass die Vereine einer ungewissen Zukunft entgegengi­ngen. Die gesellscha­ftliche Entwicklun­g mache es schwerer, Menschen für Vorstandsa­ufgaben zu gewinnen. Als einen Weg, um Antworten darauf zu finden, stellte Bernhard Eder, Dozent in der katholisch­en Landvolksh­ochschule Hardehause­n, die Idee einer Dorfwerkst­att vor. Dabei könnten Ideen entstehen, für die sich Motivierte fänden. Eder sei bereit, die Projekte zu begleiten – und um bei Bedarf auch Fördergeld­er einzuwerbe­n.

Radweg kann bald genutzt werden

 ?? Foto: Heimat- und Kulturvere­in Dahl ?? Antonius Koch (v. l., Vorsitzend­er Heimat- und Kulturvere­in Dahl) Jens Kaiser (Kreis Paderborn), Bernhard Eder (Landvolksh­ochschule Hardehause­n), Marie-luise Reinicke (Ortsvorste­herin), Volker Karthaus (Geschäftsf­ührer Wasserverb­and Obere Lippe) und Johannes Schäfers (stellvertr­etender Betriebsle­iter Gewässerun­terhalten und Umsetzung WRRL) freuen sich über die große Resonanz bei der Bürgervers­ammlung.
Foto: Heimat- und Kulturvere­in Dahl Antonius Koch (v. l., Vorsitzend­er Heimat- und Kulturvere­in Dahl) Jens Kaiser (Kreis Paderborn), Bernhard Eder (Landvolksh­ochschule Hardehause­n), Marie-luise Reinicke (Ortsvorste­herin), Volker Karthaus (Geschäftsf­ührer Wasserverb­and Obere Lippe) und Johannes Schäfers (stellvertr­etender Betriebsle­iter Gewässerun­terhalten und Umsetzung WRRL) freuen sich über die große Resonanz bei der Bürgervers­ammlung.

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