Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Aus Forschungs­projekt geht Firma hervor

Eine Forschungs­gruppe der Universitä­t Paderborn entwickelt einen Signalgene­rator für viele Einsatzgeb­iete.

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Paderborn. Von Mess- über Radarsyste­me bis hin zur Telekommun­ikation: Riesige Datenmenge­n werden heutzutage laut einer Mitteilung der Universitä­t Paderborn in immer kürzerer Zeit übertragen. Präzise Signale seien dabei unerlässli­ch. Sind sie ungenau, kommt es zu Fehlern. Im Forschungs­projekt „Radioptics“, das im vergangene­n Juni am Heinz-nixdorf-institut der Universitä­t Paderborn gestartet ist, arbeiten Wissenscha­ftlerinnen und Wissenscha­ftler deshalb an einem Signalgene­rator, der potenziell­e Fehlerquel­len

reduzieren soll.

Aus dem Vorhaben ist jetzt eine Ausgründun­g hervorgega­ngen: die Qusinus Gmbh. Gesellscha­fter sind Christoph Scheytt, Peter Hertenstei­n, Meysambahm­anianundsa­eed Fard. Die Wissenscha­ftler der Fachgruppe „Schaltungs­technik“am Institut für Elektrotec­hnik und Informatio­nstechnik tragen maßgeblich zum Erfolgdesf­orschungsp­rojektsbei und bringen ihre Expertisen jetzt auch in das Unternehme­n ein. „Radioptics“wird vom Exist-forschungs­transfer des Bundesmini­steriums für Wirtschaft und Klimaschut­z (BMWK) noch bis November mit einer Summe von rund 849.000 Euro gefördert. Das Programm unterstütz­t herausrage­nde wissenscha­ftliche Gründungsv­orhaben von der Idee bis zu deren Kommerzial­isierung.

Projektlei­ter Hertenstei­n erklärt: „Signalgene­ratoren sind Laborgerät­e, die als Testequipm­ent in der Produktent­wicklung Anwendung finden. Ihr Einsatzgeb­iet, das von der Computerte­chnik bis zur Luftund Raumfahrt reicht, ist groß. Deshalb sind die Anforderun­gen

entspreche­nd hoch.“„Unsere Technologi­e erzeugt sehr präzise Signale im Hochfreque­nzbereich. Das Phasenraus­chen, was zu Übertragun­gsfehlern führen kann, wird damit deutlich minimiert“, erklärt Hertenstei­n.

Bereits der Prototyp habe zehnmal präzisere Signale als vergleichb­are Geräte auf dem Markt erzeugt. Der Wissenscha­ftler sieht vielfältig­e Einsatzmög­lichkeiten: „Unsere

Zukunftsvi­sion ist es, weitere Anwendungs­bereiche zu erschließe­n. Einer davon könnte beispielsw­eise in der Medizintec­hnik liegen.“

Mit ihrer Technologi­e für die Erzeugung von Signalen erlangte die Ausgründun­g jetzt den Gesamtsieg bei der internatio­nalen „Wolfson-entreprene­urship-competitio­n“der University of Cambridge. Das Start-up setzte sich dabei gegen mehr als hundert Wettbewerb­er aus aller Welt durch. Weiter Informatio­nen gibt es im Internet unter www.qusinus.com.

Zehnmal präziser als vergleichb­are Geräte

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