Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung
Ausstellung stimmt auf Atelierschau ein
50 Kreative beteiligen sich an den offenen Ateliers in Paderborn und Umgebung. Die Begleitausstellung beim Kunstverein öffnet heute Abend.
Alexandra Sucrow (Vorsitzende Kunstverein), Wolgang Brenner (Orga-team Offene Ateliers), Kulturamtsleiter Maximilian Zindel, Horste Krause und Dagmar Venus (beide Orga-team Offene Ateliers) und Oliver Bekiersch (Sparkasse Paderborn-detmold-höxter) in der oberen Etage der Begleitausstellung im Kunstverein.
Paderborn. Mit einer Reihe erstmals beteiligter Künstlerinnen und Künstler bieten die offenen Ateliers in Paderborn und Umgebung Anfang Juni wieder einen breiten Einblick in die aktuelle Kunstszene. Wie immer machen so viele Kreative mit, dass es auch die größten Fans von Malerei und Zeichnung, Fotografie, Objekten und Installationen nicht schaffen, sich all die Ateliers anzuschauen. Einen hilfreichen Überblick gibt es vorab in den Räumen des Kunstvereins.
Hier werden die teilnehmenden Ateliers und Künstler jeweils eine Arbeit ausstellen. So kann sich jeder Interessierte vorab eine Übersicht verschaffen und eine Route zusammenstellen für das Atelier-wochenende am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Juni. Zu sehen sind die Arbeiten beim Kunstverein am Kamp 13 ab heute. Die Eröffnung ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Gut 50 Künstlerinnen und Künstler in 31 Ateliers, die ihre Türen öffnen, sind bei der 22. Auflage dabei. „Diese Zahl zeige die Vielfalt der Bildenden Kunst“, sagt Wolfgang Brenner. Er hat die Atelierschau zusammen mit Dagmar Venus und Horst Krause organisiert, der langjährige Mitplaner Hyazinth Pakulla ist in dieser Funktion ausgeschieden, er öffnet aber weiterhin sein Atelier.
Auffällig ist die Vielzahl an Kunstschaffenden, die erstmals dabei sind: Claudia Allroggen und Beatrice Ebert (Bad Driburg), Felix Höfler (Borchen-schloss Hamborn), Maximilian Mann (Monkey Gallery, Paderborn), Zita Ochs (Schloß Neuhaus), die Paderborner Ateliergemeinschaft „The Good Hood“mit Anna Penning, Julia Siegmund, Olav Schiedel und Schwizzle sowie Luca Scholz, Claudia Träger und Julia Wertz aus dem Raum für Kunst in Paderborn.
Diese Vielzahl an neuen Teilnehmenden spricht laut Brenner „für die Attraktivität der Veranstaltung“. Insgesamt hätten bisher 215 Künstlerinnen und Künstler mitgemacht und ihre Ateliers an einem Wochenende geöffnet. Die Zahl der aktuell aktiven Künstlerinnen und Künstler im Raum Paderborn schätzt er auf rund 200. Davon könne eine Handvoll von der Kunst leben. Hinzu kämen etliche semiprofessionell Kreative und ganz viele Nebenerwerbskünstler.
Brenner verwies auf die Bedeutung von Kultur als „weichen Standortfaktor“, der sich nicht mit Geld bewerten lasse. Zuggleich sagt er, dass es diesmal ohne die Unterstützung der Sparkasse Paderborn-detmold-höxter, von der es 4.000 Euro gibt, schlecht ausgesehen hätte. Schließlich fehle aufgrund des erst spät verabschiedeten Haushalts noch der Zuschuss der Stadt Paderborn: 4.000 Euro – allerdings 1.000 Euro weniger als bisher. Aus diesem Grund wurde auch der Shuttlebus eingespart, der sonst zu einigen weiter weg liegenden offenen Ateliers gefahren ist.
Dafür wird diesmal eine Atelier-radtour mehr angeboten: Am 2. Juni gibt es neben einer Tour für nicht motorisierte Räder, die um 11 Uhr am Kunstverein startet, eine für E-bikes, die um 11 Uhr vor der Paderhalle beginnt. Außerdem zum Programm gehört eine geführte Fußtour mit der Kunsthistorikerin Heike Sondermann am 1. Juni: Los geht es um 15 Uhr am Kunstverein.
In den vergangenen Jahren haben sich laut Horst Krause immer etwa 3.000 Besucher auf den Weg zur Kunst gemacht. Besucher, die auch Geld in den Ateliers lassen. „Das Schöne ist: Es gibt etwas für jeden Geldbeutel und auch schon für 20 Euro“, sagt Brenner. Es geht aber auch teurer: Etliche Arbeiten allein in der Begleitschau im Kunstverein liegen im vierstelligen Euro-bereich. Allerdings sei Handeln mitunter möglich.
Für Alexandra Sucrow, Vorsitzende des gastgebenden Kunstvereins, sind die offenen Ateliers die Gelegenheit, dass auch Leute mit Kunst in Berührung kommen, die damit sonst nichts zu tun haben. Oliver Bekiersch von der sponsernden Sparkasse Paderborn-detmold-höxter blickt auf seine eigene kunstinteressierte Tochter: Sie habe vor zwei Jahren die Chance genutzt, in Künstlerateliers blicken und fand es klasse.
Maximilian Zindel vom Paderborner Kulturamt findet das Projekt auf verschiedenen Ebenen toll: Die Menschen könnten Künstler in ihren kreativen Räumen kennenlernen. Es mache die Kreativen in der Stadt sichtbar. Außerdem ermögliche es ein offenes, kreatives Netzwerken.
„Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend“, sagt Mitorganisatorin Dagmar Venus. „Viel Arbeit, viele Eindrücke, viele Menschen – aber man ist glücklich.“
Die Ateliervorschau im Kunstverein läuft bis Sonntag, 2. Juni. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr. Erweitert sind die Öffnungszeiten am Samstag, 1. Juni, von 11 bis 19 Uhr sowie am Sonntag, 2. Juni, von 11 bis 18 Uhr.
Zur Vernissage der Begleitschau heute Abend präsentiert Max Rohland, Schauspieler, Sprecher und früheres Ensemblemitglied des Paderborner Theaters, als Gastredner eine performative Reise als Tausendsassa und Taugenichts. zu
Viele Kunstschaffende sind erstmals dabei