Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung
Kritik an 80-Wohnungen-projekt
Die Investoren des Baus von drei großen Mehrfamilienhäusern im Osten der Stadt müssen nachbessern. Die Anregungen kommen aus der Nachbarschaft.
Paderborn. Die Planung für drei Mehrfamilienhäuser, in denen im Bereich zwischen Brandisstraße und Bahntrasse bis zu 80 Wohneinheiten entstehen sollen, kann weiterlaufen. Allerdings müssen die Investoren ihr Projekt noch an mehreren Stellen überarbeiten. Vor allem die Größe des Nachverdichtungsprojekts im Osten der Paderborner Kernstadt stieß bei den Mitgliedern des Ratsausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion auf Kritik.
Der Antragsteller c.k. Bauwerk Gmbh aus Paderborn will auf einer in Privatbesitz befindlichen Grünfläche drei Uförmige Häuser in zweigeschossiger Bauweise mit Staffelgeschossen und Flachdach errichten. Die Wohnhöfe liegen jeweils zur Brandisstraße, die Rückseiten der Gebäude sind zur Bahntrasse ausgerichtet. Dadurch ist eine weitgehend geschlossene Bebauung mit jeweils rund 45 Meter langen Fassaden geplant. Die zur Straße ausgerichteten Gebäudeflügel sind laut erstem Entwurf 24, 30 und 35 Meter tief.
In den drei Innenhöfen sind jeweils auch Kinderspielflächen geplant. Ursprünglich war auf dem südlichen Grundstück einmal ein Spielplatz angedacht, der Ankauf seitens der Stadt kam aber laut Stadtverwaltung nicht zustande.
Die CDU befürworte das Vorhaben, es seien aber noch Anpassungen erforderlich, sagte Stefanie Harth. Anwohner seien mit Änderungswünschen auf ihre für den Stadtbereich zuständige Fraktionskollegin Mechtild Pleininger zugekommen. Insgesamt sei das Bauvolumen etwas zu massiv, zudem füge es sich nicht in die Umgebung ein. Demnach solle der Seitenflügel des südlichen Gebäudes fünf Meter weiter zurückspringen, dann wären beide Flügel 30 Meter tief.
Auch die Staffelgeschosse sollten noch weiter zurückspringen. Insgesamt dürften die Gebäude nicht so massiv wirken, sagte Harth. Daher sollten die Häuser mit ihren Fassaden auch gestalterisch so ausdifferenziert sein, dass sie kleinteiliger wirken. Da für das
Auf dieser Grünfläche an der Brandisstraße sollen die drei Gebäude mit bis zu 80 Wohneinheiten entstehen. An der rechten Seite vor den anderen Häusern verläuft die Bahntrasse.
Vorhaben eine Bebauungsplanänderung mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan vorgesehen ist, habe die Stadt Paderborn zudem die Möglichkeit, bei den Grünanlagen
und Spielplätzen in den drei Wohnhöfen eine hohe Qualität festzulegen.
Beim Anteil des sozialen Wohnungsbaus reiche der CDU die von der Stadtverwaltung
bei Vorhaben dieser Art vorgegebene 30-Prozentquote, so Harth. In ihrem Antrag auf Bebauungsplanänderung schreiben die Investoren von „mindestens 30 Prozent“. All diese Themen sollten mit den Investoren besprochen und im konkreten Bebauungsplanentwurf mitaufgenommen werden.
Auch die Grünen hätten die genannten Punkte und besonders die Dimension des Projekts sowie die Beschneidung des Spielplatzes stark diskutiert, sagte Rainer Pusch.
Reinhard Borgmeier (Linke) war von Harths Ausführungen „überrascht“. Gebe es doch mit der Planung für eine Wohnbebauung auf dem Postareal an der Balhornstraße im Riemekeviertel – derzeit sind 226 Wohnungen für bis zu 600 Menschen angedacht – noch eine ganz andere bauliche Dimension und massive Kritik der Anwohner. Borgmeier kritisierte in diesem Zusammenhang grundsätzlich „die Einheitsarchitektur“
etwa im westlichen Riemeke. Wie Alexander Lex (AFD) sagte, sei architektonische Vielfalt für private Investoren heute nicht finanzierbar.
Ulrich Koch (SPD) fragte nach dem Schallschutz für die an der Bahnstrecke liegenden Gebäude. Er schlug anstatt einer Schutzwand schallschluckende, niedrige Gabionen vor. Frank van Koten begrüßte für die FDP diese „sinnvolle Nachverdichtung im Stadtgebiet“. Auch seine Fraktion sei mit Anwohnern im Gespräch. Dabei gehe es unter anderem um den Spielplatz.
In der März-sitzung war die Entscheidung über eine Änderung des Bebauungsplans aufgrund weiteren Beratungsbedarfs der CDU noch vertagt worden. Diesmal wurde die von der c.k. Bauwerk Gmbh beantragte Änderung durch Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans einstimmig angenommen.