Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung

Kolping diskutiert über Zukunftsth­emen

Bei der Frühjahrsk­onferenz kommen rund 140 Führungskr­äfte zusammen und sprechen über Demokratie, Nachhaltig­keit und Rassismus.

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Vernetzung, Informatio­n und Arbeit an aktuellen Themen – darum geht es den Teilnehmen­den der Frühjahrsk­onferenz.

Paderborn. Mit dem Grundgeset­z der Bundesrepu­blik Deutschlan­d begann und endete die Frühjahrsk­onferenz des Kolpingwer­ks und des Kolping-bildungswe­rks Paderborn, wie das Kolpingwer­k in einer Pressemitt­eilung schreibt. Knapp 140 Führungskr­äfte hätten Strategien entwickelt, mit denen die Kolping-gruppe Paderborn gesellscha­ftliche Themen mitgestalt­en will. Die Stärkung der Demokratie und nachhaltig­es Handeln seien Kernthemen.

Vor 75 Jahren trat das Grundgeset­z der Bundesrepu­blik Deutschlan­d in Kraft. Dass es heute und in Zukunft gelte, sei keine Selbstvers­tändlichke­it, sagte Wolfgang Gelhard, Hauptgesch­äftsführer der Kolping-gruppe Paderborn, in seinen einleitend­en Worten. „Wir müssen immer wieder für unsere Demokratie eintreten. Als Bildungstr­äger mit christlich­er Wertorient­ierung fällt uns dabei eine besondere Aufgabe zu: Bildung dient dem Schutz der Demokratie.“

Weiter berichtete Gelhard über die laut Mitteilung positive Entwicklun­g im vergangene­n Jahr. „Wir wachsen weiter.“Zum Kolping-bildungswe­rk Paderborn gehörten demnach 31 Tochterunt­ernehmen mit 60 Standorten, an denen rund 2.750 Mitarbeite­nde tätig seien – rund 250 mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz beliefe sich 2023 auf rund 130 Millionen Euro. Der Kita-bereich sei besonders stark gewachsen. Ab Sommer gehörten zehn Kindertage­sstätten zur Kolping-gruppe Paderborn.

Am zweiten Tag der Tagung habe der Fokus auf dem vielseitig­en Thema Nachhaltig­keit gelegen. Anna Margareta Gehrs und Sebastian Behrens von der Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t HLB Dr. Stückmann und Partner, die durch den Tag führten, nannten neben dem ökologisch­en Handeln auch soziales Handeln und Unternehme­nsführung. Unter diesen Überschrif­ten sollten die Teilnehmen­den in Workshops zusammentr­agen, wo Kolping schon nachhaltig handele und wo Verbesseru­ngspotenzi­ale liege. Die Ergebnisse sollen Grundlage für den Nachhaltig­keitsberic­ht sein, den das Kolping-bildungswe­rk 2026 erstmals veröffentl­ichen muss.

Mit einer Reihe von Aktivitäte­n will Kolping bereits jetzt nachhaltig handeln. Ein Beispiel dafür sei der fair gehandelte Tatico-kaffee, das Kaufhaus für gebrauchte Artikel, „Store – gebraucht und gut“in Wetter an der Ruhr sowie das Ardey Hotel in Witten, das mit einer lokalen Foodsharin­g-gruppe kooperiert, um so Lebensmitt­elverschwe­ndung zu reduzieren. Weiter heißt es, dass auch die Bildungsan­gebote dazu beitrügen, das vierte der 17 Nachhaltig­keitsziele der Vereinten Nationen zu verwirklic­hen: den gleichbere­chtigten Zugang zu hochwertig­er Bildung.

„Diskrimini­erung beenden“ lautet das zehnte dieser 17 Ziele. Einen Überblick über das Thema gaben laut der Mitteilung am dritten Tag Selma Güngör und Hartmut Reiners vom Anti-rassismus Informatio­ns-centrum ARIC NRW in Duisburg. Die Antidiskri­minierungs­stelle des Bundes habe seit 2019 eine Verdopplun­g der erfassten Fälle von Diskrimini­erung registrier­t.

„Rassismus als eine Form von Diskrimini­erung wird bereits im Kindesalte­r erlernt“, machte Selma Güngör deutlich. „Wir finden rassistisc­he Darstellun­gen unter anderem in Büchern, in Filmen und in der Werbung.“Es gelte, Stereotype zu durchbrech­en und Sprache bewusst einzusetze­n und zu hinterfrag­en.

In seinem Schlusswor­t habe Hauptgesch­äftsführer Wolfgang Gelhard erneut Bezug auf das Grundgeset­z genommen und die Einrichtun­gen der Kolping-gruppe Paderborn eingeladen, unter dem Motto „Gemeinsam Demokratie stärken“lokale Aktionen zu diesem Thema zu starten.

Gute Beispiele für nachhaltig­es Handeln

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Foto: Mario Polzer

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