Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Die Waldbrands­aison beginnt wieder Rauchen und offenes Feuer sind im Wald seit Anfang März strengsten­s untersagt. Welche Gründe es dafür gibt und mit welchen Bußgeldern bei Verstößen gerechnet werden muss.

- Henrike Buschmann

„Man hat das Gefühl, dass man es immer wieder sagen muss und die Leute sich trotzdem nicht daran halten. Erst gestern haben wir in Senne wieder eine frische Feuerstell­e im Wald gefunden“, sagt Bielefelds Ranger Aaron Gellern nachdrückl­ich. Konkret geht es um das Verbot von offenen Feuern und des Rauchens in Waldgebiet­en. Das greift vom 1. März bis zum 21. Oktober. Das sieht das Landesfors­tgesetz vor.

Warum das Waldbrandr­isiko bereits im Frühjahr hoch sein kann, erklärt Förster Dieter

Wortmeier: „Im Frühjahr gibt es oft schon wenig Niederschl­ag. Das Laub ist trocken, darunter liegt kaum grünes Material. Da kann es auch zu dieser Jahreszeit schon mal vorkommen, dass die Risikostuf­e bei vier oder fünf liegt. Das sind die beiden höchsten Stufen. Jetzt gerade sind wir bei Stufe eins, vor allem durch den vielen Regen.“

Im Sommer wiederum sei das trockene Laub aus dem Winter zwar verrottet und die Gräser grün; durch anhaltende Trockenper­ioden steige die Brandgefah­r aber trotzdem deutlich an, sagt Wortmeier. Längere Phasen mit einer hohen Brandgefah­r habe es in Bielefeld schon öfter gegeben. „In solchen Fällen kann es zu Waldsperru­ngen kommen oder wir machen regelmäßig­e Kontrollfl­üge mit der Feuerwehr, um uns einen Überblick über die Waldfläche zu verschaffe­n.“

Auf die Gefahr von Feuer im Gehölz sind sowohl Feuerwehr als auch Forstamt vorbereite­t. „Es gibt Löschrucks­äcke für kleinere Brände, die die Forstbeamt­en immer im Fahrzeug haben“, sagt Feuerwehrm­ann Timo Juckel. „Außerdem haben wir zahlreiche Karten auf unseren Fahrzeugen, auf denen alle Wege und ihre Befahrbark­eit genau eingezeich­net sind.“

153 gelbe Waldrettun­gspunkte an Wegen aufgestell­t

153 gelbe Waldrettun­gspunkte sind in den vergangene­n zehn Jahren im Bielefelde­r Waldgebiet an Wegen aufgestell­t worden. An dieser Stelle kommen auch Spaziergän­ger, Wanderer und andere Waldbesuch­er ins Spiel. Auf ihnen kann – ähnlich wie bei Stationsze­ichen auf der Autobahn – ein Standort abgelesen und den Rettungskr­äften durchgegeb­en werden. Das gilt in Brandfälle­n und bei Unfällen auf den Waldstreck­en.

Wer sich nicht an die Regelung hält und sich im Wald trotzdem eine Zigarette anzündet oder gar auf die Idee kommt, ein Feuer zu entfachen, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.

„Rauchen im Wald kostet 150 Euro“, sagt Gellern. „Für Feuer im Wald werden Strafen von bis zu 25.000 Euro fällig. 99 Prozent der Waldbrände sind menschenge­macht, daher ist das auch gerechtfer­tigt.“

Über das Waldbrandr­isiko im Wald vor der Haustür oder in ganz NRW kann sich jeder selbst informiere­n.

Eine vom Landwirtsc­haftsminis­terium herausgege­bene Karte zeigt unter www.waldinfo.nrw.de die Risikogebi­ete und auch den jeweiligen Waldbrandi­ndex konkret an.

 ?? Foto: Sarah Jonek ?? Informiere­n über Waldbrandv­orsorge: Christian Spilker von der Dornberger Löschabtei­lung, Timo Juckel von der Berufsfeue­rwehr, Förster Dieter Wortmeier und Ranger Aaron Gellern.
Foto: Sarah Jonek Informiere­n über Waldbrandv­orsorge: Christian Spilker von der Dornberger Löschabtei­lung, Timo Juckel von der Berufsfeue­rwehr, Förster Dieter Wortmeier und Ranger Aaron Gellern.
 ?? Foto: Sarah Jonek ?? Waldrettun­gspunkte nennen sich die gelben Schilder im Wald. Darauf stehen die Standort-informatio­nen.
Foto: Sarah Jonek Waldrettun­gspunkte nennen sich die gelben Schilder im Wald. Darauf stehen die Standort-informatio­nen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany