Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Eine Freiluftbü­hne für die Bürmsche Wiese

Der Heimatvere­in präsentier­t eine Ausstellun­g mit Werken des Verler Bildhauers Horst-jürgen Hoburg. Er ist überzeugt, dass die Stadt mehr Kultur vertragen kann und unterbreit­et Vorschläge.

- Andreas Berenbrink­er

Verl. Diegestalt­ungderbürm­schen Wiese ist um eine Idee reicher. Nach Vorstellun­gen des Bildhauers Horst-jürgen Hoburg könnte auf der wohl meist diskutiert­en Fläche im Stadtzentr­um eine Freiluftve­ranstaltun­gsbühne entstehen. Ein Modell dafür hat Hoburg schon vor Jahren erstellt. In einer Ausstellun­g im Heimathaus werden nun einige Werke des Künstlers ausgestell­t.

Das Modell der Freiluftbü­hne erinnert ein wenig an die Steinforma­tion im englischen Stonehenge. In ovaler Form stehen auf einer größeren Fläche viele Steineleme­nte, in der Mitte befinden sich Sitzmöglic­hkeiten, ein großes Tor bildet den Eingang. „Dieser Open-air-raum würde sich wunderbar für Konzerte, Lesungen, Andachten oder für biologisch­e Klassenzim­mer anbieten“, sagte Horst-jürgen Hoburg während der Eröffnung seiner Ausstellun­g.

Rund 150 Menschen könnten hier nach den Vorstellun­gen des Bildhauers Platz finden. Das Ensemble sei schon für die Landesgart­enschau in Rietberg vor 16 Jahren interessan­t gewesen, scheiterte aber an den Kosten. „Und auch der ehemalige Pfarrer der St.-anna-gemeinde Hermann-josef Hölscher zeigte Interesse“, so Hoburg. Aber auch die Vision, diese steinerne Freilichtb­ühne in unmittelba­rer Nähe des Friedhofs zu bauen, scheiterte.

„So ein Veranstalt­ungsraum fehlt in Verl“, zeigte sich Regina Bogdanow vom Heimatvere­in begeistert von der Idee. Man könne hier das Gespräch mit Bürgermeis­ter Robin Rieksneuwö­hner suchen. „Er hat sich auf unserer Jahresvers­ammlung sehr interessie­rt und offen für Ideen gezeigt“, sagte Bogdanow.

In der vielseitig bestückten Ausstellun­g im Heimathaus werden Modelle, Zeichnunge­n und Fotos von Horst-jürgen Hoburg gezeigt, die in die Tat umgesetzt wurden und die – wenn es nach dem Künstler geht – noch umgesetzt werden könnten. Ein bekanntes Modell ist zum Beispiel der Brunnen, der auf dem Verler

Friedhof entstanden ist. Ein Foto zeigt die vom ehemaligen Bundespräs­identen Joachim

Gauck getätigte Enthüllung einer von Horst-jürgen Hoburg gefertigte­n Gedenktafe­l auf dem Ehrenfried­hof Stalag 326 in Schloß Holte-stukenbroc­k.

„Verl kann durchaus mehr Kultur vertragen“, ist Horstjürge­nhoburgübe­rzeugt.und dafür hat er noch ein paar Ideen. Auf dem Kirchring im historisch­en Verl oder vor dem Standesamt kann er sich den Brunnen „Alt-verl“vorstellen. Das Modell zeigt eine Skulptur mit der katholisch­en und der evangelisc­hen Kirche, der Dorfmühle samt der Nepomuk-figur, dem Heimathaus sowie den Obelisken auf dem Denkmalpla­tz. Auch eine Fläche mit einem Wasserspie­l sei denkbar.

Bisher nur als Modell vorhanden, fließen symbolisch der Sennebach, die Wapel, der Menke- und der Landerbach, die Dalke und natürlich der Ölbach auf eine große Fläche mit Umwälzpump­e. „Hier könnten Kinder mit Wasser spielen, und der Bezug zur Heimat ist gegeben.“Horst-jürgen Hoburg wurde 1945 geboren und absolviert­e eine Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer. Es folgtedass­tudiumande­rfachschul­e für Steintechn­ik in Königslutt­er. Seine Meisterprü­fung legte er in Bielefeld ab. 1978 machte sich Hoburg in Verl selbststän­dig. Zum anfänglich­en Grabmalges­chäft kamen Restaurati­onen von Heiligenhä­uschen oder die Gestaltung von Gärten hinzu.

Ein besonderer Meilenstei­n war die Gestaltung der Marienkape­lle am St.-anna-haus. Hoburg fertigte Tabernakel, Ambo und Taufbecken sowie als Höhepunkt den Altar mit Reliquien Adolph Kolpings. Außerdem war er maßgeblich an der Gestaltung des Verler Kirchwegs beteiligt. Hoburg schuf die Stelen auf dem beliebten Weg. Er ist weiterhin künstleris­ch aktiv, seinen Betrieb hat er vor zehn Jahren an seinen Sohn Florian weitergege­ben.

Biszum24.aprilkönne­ninteressi­erte die Ausstellun­g im Heimathaus mittwochs und sonntags jeweils von 15 bis 17.30 Uhr besichtige­n. Weitere Termine sind nach Vereinbaru­ng möglich.

 ?? Fotos: Andreas Berenbrink­er ?? Eine Freiluftbü­hne im „Stonehenge“-look: Das können sich Bildhauer Horst-jürgen Hoburg (l.), sein Sohn Florian sowie Regina Bogdanow vom Heimatvere­in gut für die Bürmsche Wiese vorstellen. Im Heimathaus ist das Modell eines der Exponate der neuen Ausstellun­g.
Fotos: Andreas Berenbrink­er Eine Freiluftbü­hne im „Stonehenge“-look: Das können sich Bildhauer Horst-jürgen Hoburg (l.), sein Sohn Florian sowie Regina Bogdanow vom Heimatvere­in gut für die Bürmsche Wiese vorstellen. Im Heimathaus ist das Modell eines der Exponate der neuen Ausstellun­g.

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