Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock
Eine Freiluftbühne für die Bürmsche Wiese
Der Heimatverein präsentiert eine Ausstellung mit Werken des Verler Bildhauers Horst-jürgen Hoburg. Er ist überzeugt, dass die Stadt mehr Kultur vertragen kann und unterbreitet Vorschläge.
Verl. Diegestaltungderbürmschen Wiese ist um eine Idee reicher. Nach Vorstellungen des Bildhauers Horst-jürgen Hoburg könnte auf der wohl meist diskutierten Fläche im Stadtzentrum eine Freiluftveranstaltungsbühne entstehen. Ein Modell dafür hat Hoburg schon vor Jahren erstellt. In einer Ausstellung im Heimathaus werden nun einige Werke des Künstlers ausgestellt.
Das Modell der Freiluftbühne erinnert ein wenig an die Steinformation im englischen Stonehenge. In ovaler Form stehen auf einer größeren Fläche viele Steinelemente, in der Mitte befinden sich Sitzmöglichkeiten, ein großes Tor bildet den Eingang. „Dieser Open-air-raum würde sich wunderbar für Konzerte, Lesungen, Andachten oder für biologische Klassenzimmer anbieten“, sagte Horst-jürgen Hoburg während der Eröffnung seiner Ausstellung.
Rund 150 Menschen könnten hier nach den Vorstellungen des Bildhauers Platz finden. Das Ensemble sei schon für die Landesgartenschau in Rietberg vor 16 Jahren interessant gewesen, scheiterte aber an den Kosten. „Und auch der ehemalige Pfarrer der St.-anna-gemeinde Hermann-josef Hölscher zeigte Interesse“, so Hoburg. Aber auch die Vision, diese steinerne Freilichtbühne in unmittelbarer Nähe des Friedhofs zu bauen, scheiterte.
„So ein Veranstaltungsraum fehlt in Verl“, zeigte sich Regina Bogdanow vom Heimatverein begeistert von der Idee. Man könne hier das Gespräch mit Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner suchen. „Er hat sich auf unserer Jahresversammlung sehr interessiert und offen für Ideen gezeigt“, sagte Bogdanow.
In der vielseitig bestückten Ausstellung im Heimathaus werden Modelle, Zeichnungen und Fotos von Horst-jürgen Hoburg gezeigt, die in die Tat umgesetzt wurden und die – wenn es nach dem Künstler geht – noch umgesetzt werden könnten. Ein bekanntes Modell ist zum Beispiel der Brunnen, der auf dem Verler
Friedhof entstanden ist. Ein Foto zeigt die vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim
Gauck getätigte Enthüllung einer von Horst-jürgen Hoburg gefertigten Gedenktafel auf dem Ehrenfriedhof Stalag 326 in Schloß Holte-stukenbrock.
„Verl kann durchaus mehr Kultur vertragen“, ist Horstjürgenhoburgüberzeugt.und dafür hat er noch ein paar Ideen. Auf dem Kirchring im historischen Verl oder vor dem Standesamt kann er sich den Brunnen „Alt-verl“vorstellen. Das Modell zeigt eine Skulptur mit der katholischen und der evangelischen Kirche, der Dorfmühle samt der Nepomuk-figur, dem Heimathaus sowie den Obelisken auf dem Denkmalplatz. Auch eine Fläche mit einem Wasserspiel sei denkbar.
Bisher nur als Modell vorhanden, fließen symbolisch der Sennebach, die Wapel, der Menke- und der Landerbach, die Dalke und natürlich der Ölbach auf eine große Fläche mit Umwälzpumpe. „Hier könnten Kinder mit Wasser spielen, und der Bezug zur Heimat ist gegeben.“Horst-jürgen Hoburg wurde 1945 geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer. Es folgtedasstudiumanderfachschule für Steintechnik in Königslutter. Seine Meisterprüfung legte er in Bielefeld ab. 1978 machte sich Hoburg in Verl selbstständig. Zum anfänglichen Grabmalgeschäft kamen Restaurationen von Heiligenhäuschen oder die Gestaltung von Gärten hinzu.
Ein besonderer Meilenstein war die Gestaltung der Marienkapelle am St.-anna-haus. Hoburg fertigte Tabernakel, Ambo und Taufbecken sowie als Höhepunkt den Altar mit Reliquien Adolph Kolpings. Außerdem war er maßgeblich an der Gestaltung des Verler Kirchwegs beteiligt. Hoburg schuf die Stelen auf dem beliebten Weg. Er ist weiterhin künstlerisch aktiv, seinen Betrieb hat er vor zehn Jahren an seinen Sohn Florian weitergegeben.
Biszum24.aprilkönneninteressierte die Ausstellung im Heimathaus mittwochs und sonntags jeweils von 15 bis 17.30 Uhr besichtigen. Weitere Termine sind nach Vereinbarung möglich.