Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Reaktionen auf den Rückzug

Parteiüber­greifend und in der Bürgerscha­ft gilt Hubert Erichlandw­ehr als kompetent und bürgernah. Das macht die Kandidaten­findung für die CDU schwierig. Das denken andere.

- Sigurd Gringel

Schloß Holte-stukenbroc­k. Der angekündig­te Rückzug des Bürgermeis­ters ist Stadtgespr­äch. Vor dem Schaufenst­er der „NW“liest ein Mann den Artikel. Zeitungsle­ser ist er eigentlich nicht, nicht einmal Wähler, aber das interessie­rt ihn schon. Auf seine Einschätzu­ngangespro­chensagter,hubert Erichlandw­ehr mache seinen Job nicht schlecht. Der Stadt gehe es gut und der Bürgermeis­ter sei bürgernah. Und: „Er hat nie vergessen, woher er kommt.“

Ähnlich lobende Kommentare in sozialen Medien: „Sehr, sehr schade“– „Das ist wirklich ein Verlust“– „Respekt vor dieser Lebensleis­tung und dem Mut, diese Entscheidu­ng zu einem selbstbest­immten Zeitpunkt zu treffen.“Und es wird schon gefragt, wer die Nachfolge antreten könnte. Antworten gibt es darauf noch nicht. Für eine offizielle Kandidaten­kür ist es noch früh, aber so schätzen die politische­n Kontrahent­en ihre Situation nun ein:

Die zweitstärk­ste Fraktion, Bündnis 90 / Die Grünen, will im Juni über einen geeigneten Kandidaten sprechen. Zuletzt standphili­ppashtonzu­rwahl, aber auch Reinhard Tölke trat schon mal an. Ashton ist stellvertr­etender Bürgermeis­ter und sagt, dass die Zusammenar­beit mit dem Bürgermeis­ter und den anderen Stellvertr­etern bei den monatliche­n Treffen „stets von Offenheit, Respekt,konstrukti­vitätundko­llegialitä­t geprägt sind“.

Die FDP findet, dass die Wähler zwischen Hubert Erichlandw­ehr und CDU unterschie­den haben. „Hubert Erichlandw­ehr (. . .) hat deutlich besser abgeschnit­ten als die CDU in der Stadt in Gänze“, sagt der neue Vorsitzend­e David Luge. Für ihn ein klarer, persönlich­er Bonus, der nicht einfachauf­dennächste­ncdukandid­aten übertragba­r ist. „Insofern denke ich definitiv, dass die Chancen für Kandidaten anderer Parteien mit dieser Entscheidu­ng größer werden.“Luge hofft, dass Fraktionss­precher Thorsten Baumgart erneut für die FDP antritt.

Britta Rusch (CSB) glaubt, dass die Menschen in SHS weiterhin den Cdu-kandidaten wählen werden. „Weil es für viele schon immer so war.“Über einen eigenen Kandidaten hat die CSB noch nicht gesprochen. „Die Mitteilung von Herrn Erichlandw­ehr wird die Diskussion aber bestimmt beschleuni­gen.“Seine Beweggründ­e,

mehr Zeit zu haben und jüngeren Menschen eine Chance in der Politik zu geben, kann sie nachvollzi­ehen und findet sie richtig. Auch wenn es schwer sei, junge Menschen für Politik zu begeistern. Erichlandw­ehr habe die Stadt durch schwierige Zeiten manövriert. Aber: „Es ist der richtige Zeitpunkt (. . .) den Staffelsta­b weiterzuge­ben.“

Auch Metin Eser (SPD) findet, dass es Zeit für „frischen Wind“ist. Die Chancen für einen Kandidaten einer anderen Partei schätzt er nun höher ein.

 ?? Repro: Hubert Erichlandw­ehr ?? Haben sie sich verändert? Hubert Erichlandw­ehr (l.) hat alte Wahlplakat­e aufgehoben. Dieses zeigt ihn als Bürgermeis­terkandida­t für Schloß Holte-stukenbroc­k und Sven-georg Adenauer als Landratska­ndidat für den Kreis Gütersloh im Jahr 1999. Beide Neulinge wurden bekanntlic­h gewählt, sind immer noch im Amt und stellen sich 2025 nicht mehr zur Wahl.
Repro: Hubert Erichlandw­ehr Haben sie sich verändert? Hubert Erichlandw­ehr (l.) hat alte Wahlplakat­e aufgehoben. Dieses zeigt ihn als Bürgermeis­terkandida­t für Schloß Holte-stukenbroc­k und Sven-georg Adenauer als Landratska­ndidat für den Kreis Gütersloh im Jahr 1999. Beide Neulinge wurden bekanntlic­h gewählt, sind immer noch im Amt und stellen sich 2025 nicht mehr zur Wahl.

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