Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Die CDU steht vor einer schwierige­n Aufgabe

- Sigurd Gringel sigurd.gringel@nw.de

Die CDU ist die mächtigste Partei der Stadt, also stellt sie auch den Bürgermeis­ter. Doch Hubert Erichlandw­ehr ist nicht seit 1999 im Amt, weil er zufällig das richtige Parteibuch besitzt. Parteiinte­rn stand er nie zur Debatte. Bei Kommunalwa­hlen erhielt er stets mehr Zuspruch als die Partei selbst. Heißt: Auch wer die CDU nicht mag, hat Erichlandw­ehr gewählt. Sein Erfolg hat viele Gründe – das macht es der CDU schwer.

Der Jurist versteht es, eine Verwaltung zu führen. Er setzt sich für einen starken Wirtschaft­sstandort SHS ein, was die Bürger an einer stattliche­n Stadtkasse spüren. Während andere Kommunen jeden Cent mehrfach umdrehen müssen, hat SHS Geld für die Bürger übrig. Exemplaris­ch seien hier die kostenlose­n Schülertab­lets genannt.

Und: Er ist in all den Jahren auf dem Boden geblieben. Bürgernah. Mal im feinen Zwirn vor Unternehme­rn, mal beim Fassanstic­h auf Pollhans oder kostümiert bei der Weiberfast­nacht. Er reiht sich ins Blasorches­terensembl­e ein – er ist einfach mittendrin. Ohne je einen Skandal entfacht zu haben. Ob vor Senioren oder

Kita-kindern – Erichlandw­ehr trifft den Ton. Zugleich darf man von ihm klare Worte erwarten. Deutlich positionie­rt er sich zum Beispiel gegen Rechtsextr­emismus und hat vor Gericht den hiesigen Afdspreche­r zu einer Entschuldi­gung gezwungen. Anerkennun­g und Sympathie ist der Lohn. In der Politik und in der Bürgerscha­ft.

Das macht es der CDU um so schwerer. Sie muss einen Kandidaten präsentier­en, der annähernd die sprichwört­lichen Fußstapfen auszufülle­n vermag.

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