Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock
Alten Mühlen auf der Spur
Lisa Dirkschnieder kennt den Mühlbetrieb noch aus ihrer Kindheit.
Mit großem Interesse habe ich die Ankündigung des Berichts über alte Mühlen zur Kenntnis genommen. Die gab es vor Jahrzehnten auch am Furlbach. Sie reihten sich wie Perlen auf einer Schnur an den Bachlauf. Eine dieser Mühlen, die Bentelers-mühle, gehörte zum Hof meiner Eltern und wurde von meinem Onkel bewirtschaftet. Heute ist sie entkernt und zu einem Wohnhaus umfunktioniert. Da sie unter Denkmalschutz steht, musste die äußere Form erhalten bleiben. So eine alte Mühle hat viel romantisches Potential, ob als Wohnhaus oder Geschäftsbetrieb.
Vor Jahrzehnten herrschte an der Mühle reger Betrieb. Bauern kamen mit Pferd und Wagen, um ihr Korn mahlen zu lassen. In vielen Familien wurde daraus das tägliche Brot gebacken. Kleinere Mengen wurden auch mit dem Fahrrad transportiert. Wie die Arbeit für einen Müller entlohnt wurde, ist mir nicht richtig bekannt. Ich weiß, dass es den Ausdruck „mültern“gab, was bedeutete, dass der Müller einen gewissen Anteil von dem zu mahlenden Korn als Gutgeldzurückbehaltenkonnte.
Eine wichtige Arbeit war das Klopfen der Mühlensteine von Zeit zu Zeit, um den Abrieb
Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Fassen Sie sich bitte kurz. Anonyme Zuschriften werden nicht berücksichtigt. auszugleichen. Während des Krieges, als die Söhne des Müllers Soldat waren, musste meine Cousine ihren Vater beim täglichen Betrieb unterstützen. Zu ihrer Aufgabe gehörte es auch dreimal am Tag die Zapfwelle des Mühlrades zu ölen,damitdiesenichtheißlief. Dazu musst sie, mit einer Ölkanne gewappnet, über einen schmalen Steg balancieren, das sah immer recht abenteuerlich aus. Die Mühle war immereinbeliebtesmotivfürmaler und ist auch heute noch ein Hingucker. Für mich verbinden sich mit ihr viele schöne Kindheitserinnerungen.
Lisa Dirkschnieder 33758 SHS