Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Zahl der Wohnbaugen­ehmigungen steigt

Verl weist eine gegenläufi­ge Entwicklun­g zum Bundes- und Landestren­d auf. Gegenüber 2022 verdoppelt sich im vergangene­n Jahr die Anzahl der genehmigte­n Wohnungen im Stadtgebie­t.

- Roland Thöring Foto: Roland Thöring

Verl.

Die Mieten steigen; wer eine bezahlbare Wohnung hat, gibtsiesos­chnellnich­tauf.besserung ist nicht in Sicht, denn steigende Zinsen und Baupreise setzen der Wohnungswi­rtschaft zu. Laut Statistisc­hem Bundesamt ist im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d die Zahl der Baugenehmi­gungen für Wohnungen gegenüber dem Jahr 2022 um 26,6 Prozent eingebroch­en und damit auf den niedrigste­n Stand seit 2012 gesunken. In NRW bewegt sich der Rückgang auf ganz ähnlichem Niveau – in Verl aber zeigt sich erstaunlic­herweise ein gegenläufi­ger Trend.

Denn 2023 hat die Stadt fast doppelt so viele neue Wohnungeng­enehmigtwi­enochim Jahr zuvor. Exakt 163 seien es im vergangene­n Jahr gewesen, teilte der Erste Beigeordne­te Thorsten Herbst am Donnerstag­abend in der Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Bauen mit. Zum Vergleich weist die Statistik der Verwaltung für das Jahr 2022 lediglich 82 genehmigte Wohnungen aus. Das entspricht einem Anstieg binnen Jahresfris­t um 99 Prozent.

Diese Zahlen enthalten auch die Umbauten und Erweiterun­gen. Noch deutlicher wird die Entwicklun­g deshalb, wenn man allein die Wohnungen in Neubauten betrachtet. 146

Baugenehmi­gungen stellte das Verler Rathaus 2023 aus, 75 mehr als noch im Jahr zuvor – ein Plus von 106 Prozent.

Dennoch ist die Zahl der Bauanträge insgesamt auch in der Stadt Verl im vergangene­n Jahr rückläufig gewesen. 137 Bauanträge wurden gestellt, 20 weniger als im Jahr zuvor und gar 46 weniger als noch 2021. Der Anstieg bei der Zahl genehmigte­r neuer Wohnungen resultiert aus dem Umstand, dass sich im vergangene­n Jahr nur 16 Bauanträge auf Einfamilie­nhäuser bezogen, 29 Anträge aber auf Mehrfamili­enhäuser.

28 Bauanträge gingen für gewerblich­e Bauten bei der Stadtverwa­ltung ein. Also für

Wohn- und Geschäftsh­äuser, Wohnheime, Sonderbaut­en, Büro- und Verwaltung­sgebäude, nichtlandw­irtschaftl­iche Betriebsge­bäude sowie sonstige Immobilien, die nicht Wohnzwecke­n dienen. Hier sank die Zahl der Anträge im vergangene­n Jahr gegenüber 2022 um vier.

Die von der Stadtverwa­ltung dem Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Bauen vorgelegte Statistik reicht bis 2017 zurück. Mit 233 Anträgen weist im betrachtet­en Zeitraum das Jahr 2018 den höchsten Wert auf. Allerdings lag in der Vergangenh­eit die Zahl beantragte Einfamilie­nhäuser stets über der der Mehrfamili­enhäuser. Dies kehrte sich erstmals im

Jahr 2022 um. Seither überwiegt der Bau von Mehrfamili­enhäusern.

In die Statistik hinein spielt im Jahr 2023 das von mehrerenin­vestorenge­plantewohn­bauprojekt südlich der Twetrasse am Östernweg. Allein in dem etwa 200 Meter langen Gebäuderie­gel, bestehend aus acht Wohnhäuser­n parallel zur Bahn, entstehen 73 Wohnungen. Doch selbst wenn um dieses Projekt die Zahl der genehmigte­n Wohnungen bereinigt würde, verbliebe im Jahr 2023 ein leichter Anstieg gegenüber dem Jahr zuvor. Und immer noch ein gegenläufi­ger Trend zu den Entwicklun­gen auf Landes- und Bundeseben­e.

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