Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock
Progressive Muskelentspannung
Verl. Die Volkshochschule bietet im Haus Bahnhofstraße 11a ab Donnerstag, 25. April, um 19.30 Uhr den Entspannungskurs „Progressive Muskelentspannung“an. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem sich durch ein aktives Anspannen und Lösen bestimmter Muskelpartien eine Lockerung des Körpers und ein Zustand tiefer Gelassenheit erreichen lässt. Interessierte können sich unter Tel. 05246 961196 für den Kurs anmelden.
Verl. Im Eingangsbereich des idyllisch am Ölbach gelegenen und mehrfach erweiterten Betriebsgebäudes hängen die Meisterbriefe mehrerer Generationen. Das Familienunternehmen Mühlenkord besteht dort seit mehr als 150 Jahren und ist jetzt mit einem besonderen Preis ausgezeichnet worden.
Handwerksbetriebe wie die Tischlerei Mühlenkord, deren Schwerpunkt auf dem Fensterund Türenbau liegt, müssen sich mit innovativen Ideen gegen große, industriell aufgestellte Anbieter behaupten. Dass der Verler Betrieb mit seinen 15 Mitarbeitern hier ein deutliches Zeichen setzt, ist jetzt von einer prominent besetzten Jury auf der Fensterfachmesse in Nürnberg bestätigt worden. Mühlenkord ist dort Ende März zum „Fensterbauer des Jahres 2024“gekürt worden und konnte den begehrten Branchen-award mit nach Verl bringen.
Zu überzeugen galt es in den beiden Kategorien „Produktentwicklung
und Fertigung“sowie „Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“. Den Sieg in der ersten Sparte sicherte sich ein Unternehmen aus Berlin, eine Firma aus dem badischen Haslach belegte den ersten Rang in der zweiten Kategorie. Der Gesamtsieg aber ging nach Verl.
Mühlenkord Tischlerei & Fensterbau wird dort seit dem Jahr 1998 in der fünften Generation von Tischlermeister und Handwerks-betriebswirt Matthias Mühlenkord geführt. „Beide Kategorien habenperfektfürunsgepasst“,erzählen der 57-Jährige und seine Frau Ute vom Bestandsumbauvonende2020bis2022, von einem 470 Quadratmeter großen Anbau, der die Gesamtfläche auf 1.500 Quadratmeter anwachsen ließ, von der Komplettumstellung auf Ledleuchten, vom Heizen mit hundert Prozent Biomasse (dabei werden die eigenen Holzspäne verwendet), von einem Pufferspeicher und einer erneuerten Absauganlage mit Wärmerückführung.
„Wir haben ein eigenes
Bei der Preisverleihung ist die gesamte Belegschaft der Firma Mühlenkord Tischlerei & Fensterbau dabei.
Fenster entwickelt“, berichtet Matthias Mühlenkord von der Marke „holz-design plus“. Das Plus stehe für eine Aluschale, die das Unternehmen pressen lässt und dann weiterverarbeitet. Überall in den Gebäuden können sich Kunden die neueste, zertifizierte Entwicklung anschauen – von Fenstern und Türen bis hin zu Schiebetüren und Rollosystemen.
Für die Teilnahme am Wettbewerb musste eine fundierte Bewerbung eingereicht werden. „Dafür haben wir viel Zeit investiert“, bestätigt Matthias
Mühlenkord, und seine Frau ergänzt den Eindruck von Tochter Anna-lena: „Das hatte ein bisschen etwas von einer Bachelorarbeit.“Der Aufwand hat sich gelohnt.
„Welchen der Preise wir gewinnen, das haben wir erst bei der Verleihung erfahren“, verweist Ute Mühlenkord auf die gewollt hoch gehaltene Spannung. Mit dem gesamten Mitarbeiterteam reisten Mühlenkords nach Nürnberg. Neben dem gläsernen Pokal und einer Urkunde gab es 2.000 Euro und die Aussicht auf einen professionellen Imagefilm. Der soll voraussichtlich im Sommer gedreht werden.
Beim Blick in die Tischlerei-historie sticht neben der innovativen Fortentwicklung heraus, dass Mühlenkord die erste Verler Tischlerei war, die ihre Maschinen mit der Wasserkraft des Ölbaches betrieben hat. Heute gibt es einen hochmodernen Maschinenpark.
Verarbeitet werden vor allem heimische Hölzer. Im Jahr 2021 hatte das Holzdesignplus-fenster bereits den Bundespreis für das Handwerk in der Denkmalpflege gewinnen können. Das Familienunternehmen hat außerdem am seinerzeit höchsten Holzhaus in Heilbronn mitgearbeitet und an Deutschlands nachhaltigster Uni in Witten, die komplett aus Holz errichtet worden ist.
Mit Sohn Hendrik (23), der während seiner Gesellenjahre in einem anderen Betrieb gerade auswärtige Erfahrungen sammelt, steht die sechste Generation bereits in den Startlöchern.