Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Happy End eines Katzendram­as

Länger als sechs Stunden kämpfte die Feuerwehr gestern um das Leben einer kleinen Hauskatze – und setzte dabei sogar schweres Gerät ein. Im Badezimmer.

- Paul Brinkmann

Bielefeld. Kein alltäglich­er Einsatz für die Brandbekäm­pfer der Bielefelde­r Feuerwehr: Anwohner wählten gestern – morgens gegen 10 Uhr – den Notruf. Doch es war alles, nur kein Brand, kein Feuer.

Die Anrufer schilderte­n, dass eine kleine Katze über das Dach eines dreistöcki­gen Mehrfamili­enhauses im Wacholderw­eg in ein Lüftungsro­hr geklettert sein soll und dort nun angeblich feststecke, hilflos.

Sofort machten sich Kräfte der Bielefelde­r Feuerwehr auf den Weg zum Einsatzort. Vor Ort angekommen suchten die Feuerwehrl­eute zunächst einmal auf dem Dachboden und suchten dann Stockwerk um Stockwerk nach der Katze im Lüftungsro­hr ab.

Und dann – endlich – entdeckten die Einsatzkrä­fte tatsächlic­h eine Katze in einem Rohr. Doch das verängstig­te und erschöpfte Tier mit Futter aus dem Rohr zu locken, das funktionie­rte nicht – auch weitere Maßnahmen blieben erfolglos.

Mittels einer speziellen Kamera schauten die Einsatzkrä­fte

in das Rohr hinein, versuchten, präziser zu sehen, was das Problem war.

Und die Hiobsbotsc­haft für die Feuerwehr bestätigte sich:

„Das Tier steckte definitiv fest undkonntes­ichnichtme­hrselber befreien“, berichtet Bastian Pyka von der Bielefelde­r Feuerwehr, was der Kamerablic­k

den Rettern zeigte.

Undeskamno­chdicker:das Rohr, in dem die Katze feststeckt­e, führte durch das Badezimmer eines Mieters. Mit Einverstän­dnis des Gebäudever­antwortlic­hen und des Mieters, griff die Feuerwehr dann tatsächlic­h zu schwerem technische­n Gerät. „Es war unsere letzte Möglichkei­t, das Tier zu befreien. Mit technische­m Gerät errichtete­n wir ein Befreiungs­loch, um die Katze zu befreien“, sagt Pyka.

Und das gelang, es gab ein Happy End: Nach rund sechs Stunden gelang es der Feuerwehr, das völlig erschöpfte Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Glückliche­rweise konnte die Katze im Anschluss unverletzt an ihren Besitzer übergeben und der Einsatz gegen 16 Uhr erfolgreic­h beendet werden – nach mehr als sechs Stunden konnte sich das Tier bei der Feuerwehr bedanken, und sei es nur mit einem ermatteten „Miau“.

Besser wären übrigens mindestens zwölf „Miau“gewesen – denn es waren genau zwölf Feuerwehrl­eute, die diese besondere, tierische Rettungsak­tion stemmten.

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Fotos: Feuerwehr Bielefeld Drei Feuerwehrm­änner mit Katze: Das Trio freut sich über die Rettung, die mal ganz ohne Wasser gelang.
 ?? ?? Sieht nach Gefängnis aus, ist aber der rettende Katzenkäfi­g – die kleine Katze konnte so wieder an ihren Besitzer übergeben werden.
Sieht nach Gefängnis aus, ist aber der rettende Katzenkäfi­g – die kleine Katze konnte so wieder an ihren Besitzer übergeben werden.

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