Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock
Wasserstoff
Das Verkehrsunternehmen Mobiel schafft 25 weitere Wasserstoffbusse an. Um die betreiben zu können, baut das städtische Unternehmen neben der Müllverbrennungsanlage (MVA) eine eigene Anlage zur Wasserstofferzeugung (NW vom 12. April).
◼ Ich werde mir sofort eine größere Mülltonne bestellen, denn bisher war mir nicht bekannt, dass mit unserem Müll in der MVA grüner Wasserstoff produziert werden kann und sich damit tonnenweise CO2 einsparen lässt.
Aber im Ernst: Die Wasserstoffproduktion aus Strom ist mit extremen Verlusten (im Gegensatz zur direkten Nutzung) verbunden und sollte nur dort erfolgen, wo elektrische Energie überschüssig zur Verfügung steht, beispielsweise an Windrädern in verbrauchsarmen Zeiten.
Angesichts immer knapper werdender Rohstoffe muss es außerdem das Ziel sein, Müll zu vermeiden, besser zu recyceln und eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Auch wenn wir es zurzeit aus Bequemlichkeit oder Wachstumsgründen nicht schaffen, die Müllmenge zu reduzieren, darf sich eine mögliche Zukunftstechnologie nicht an ein Auslaufmodell binden und damit den Status quo festigen – und das auch noch mit Fördermitteln.
Gespannt sein darf man auch auf die energetischen Einsparrechnungen aus der geplanten Klärschlammverbrennung an gleicher Stelle.
Bevor auch hier massenweise grüner Strom produziert wird, nicht vergessen, die erheblichen Aufwendungen für Transport, Filterung und vor allem die Trocknung abzuziehen – hoffentlich bleibt noch was übrig.
Thomas Kook 33334 Gütersloh
◼ Da wird eine nützliche Idee durch Vorgaben des Landes ausgebremst.
Was spräche dagegen, wenn auch die hiesigen kommunalen Müllfahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden, auch dort tanken, wo die Wasserstoffbusse tanken.
Dasiehtmanmalwieder,wie „vernagelt“unsere schwarzgrüne Landesregierung ist. Armes Deutschland, warum einfach, wenn es auch schwierig geht?
Wilfried Neubauer 33607 Bielefeld
Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Bitte beschränken Sie sich auf eine maximale Länge von 50 Zeitungszeilen (1.400 Anschläge). Längere Leserbriefe werden gekürzt, anonyme Zuschriften nicht berücksichtigt.