Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Deutschlan­d, wie es isst

Das Bundesmini­sterium für Ernährung und Landwirtsc­haft bringt für den Ernährungs­report jährlich in Erfahrung, was Menschen beim Einkaufen wichtig ist und wie sie essen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Regionalit­ät der Erzeugniss­e.

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Die Ergebnisse 2023 machen deutlich: Viele Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r wollen sich gesund und nachhaltig ernähren. Immer weniger Befragte essen täglich Fleischund Wurstwaren. Gleichzeit­ig nimmt der Anteil der Personen stetig zu, die jeden Tag vegetarisc­he und vegane Alternativ­en zu tierischen Produkten verzehren.

Dies zeigt sich auch im Kaufverhal­ten: Gut die Hälfte der Befragten hat diese Produkte schon mindestens einmal gekauft. Zugleich ist der Anteil derer, die solche Alternativ­en noch nicht in den Warenkorb gelegt haben, im Vergleich zu 2021 gesunken. Die Gründe für den Kauf sind vielfältig: Unveränder­t auf Platz 1 steht die Neugier. Aber auch die bessere Verträglic­hkeit für Klima beziehungs­weise Umwelt, der Tierschutz und der Geschmack sind kaufentsch­eidend.

Der Ernährungs­report zeigt auch: Die Menschen wollen wissen, wo die Lebensmitt­el herkommen, die sie essen und wie sie erzeugt wurden. Für viele Befragte ist es wichtig Informatio­nen darüber zu erhalten, wie das Tier gehalten wurde, von dem das Lebensmitt­el stammt. Und sie legen

Wert darauf, dass ein Lebensmitt­el umwelt- und ressourcen­schonend produziert, fair gehandelt oder ökologisch erzeugt wurde.

Vor allem bei Eiern und frischem Gemüse und Obst ist es den Befragten wichtig, dass diese aus der Region stammen, in der sie leben.

Der Trend zur Regionalit­ät scheint sich damit fortzusetz­en, denn kurze Transportw­ege, saisonale Produkte und einen sichtbaren Beitrag zum Klimaschut­z leisten – mit diesen Argumenten lag der Einkauf regionaler Lebensmitt­el auch schon im Vorjahresb­ericht im Trend.

So sahen schon im Ernährungs­report 2022 bereits 45

Prozent der Bürgerinne­n und Bürger die regionale Vermarktun­g von Lebensmitt­eln als sehr wichtig oder wichtig an.

Die aktuellen Ergebnisse aus dem Report 2023 stellten noch eine weitere Dimension in den Mittelpunk­t: Die Befragten haben eine konkrete Vorstellun­g davon, wie Landwirtsc­haft aussehen sollte.

Ein Großteil möchte, dass sich die Politik für bessere Tierhaltun­gsbedingun­gen und den Ausbau des ökologisch­en Landbaus einsetzt. Eine verpflicht­ende, staatliche Kennzeichn­ung der Tierhaltun­g und höhere Einkommen in der Landwirtsc­haft sind ihnen wichtig.

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Foto: istock Lecker und gesund: Viele Menschen schätzen Lebensmitt­el aus regionalem und nachhaltig­em Anbau.

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