Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Leserbrief­e an bielefeld@nw.de

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Fernbusbah­nhof

Überrasche­nd schlägt die Verwaltung jetzt die Josephmass­olle-straße als Standort für den Fernbusbah­nhof vor. Am Brackweder Bahnhof soll eine moderne Mobilitäts­station entstehen (NW vom 13. April).

◼ Den Fernbusbah­nhof in der Joseph-massolle-straße einzuricht­en – diesen Gedanken hatte ich vor etwa zehn Jahren für die FDP bereits eingebrach­t. Er wurde vehement von dem damaligen Bahnhofsma­nager unterstütz­t, der eine kurze Verbindung zwischen Busbahnhof und Bahnsteige­n wünschte. Er ist nahezu ideal. Die nötige Infrastruk­tur ist bereits vorhanden. Er fordert für die Installati­on nur einen geringen Aufwand. Und kurze Wege,

Übersichtl­ichkeit sind ein Image-gewinn für Bielefeld. Sollte wirklich einmal die Schnellver­bindung nach Hannover gebaut werden, und man braucht die Straße für weitere Gleise, könnte man den Fernbusbah­nhof ohne großen Aufwand an eine andere Stelle verlegen. Beim Fernbusbah­nhof auf der Joseph-massolle-straße gibt es nur Gewinner! Hoffentlic­h bleibt es nun nicht beim Plan, sondern es wird gehandelt.

Hartmut Piater 33649 Bielefeld

Öpnv-streik

Die neuen Streiktakt­iken von Verdi erreicht Bielefeld: Es fahren keine Stadtbahne­n und nur wenige Busse. Die Gewerkscha­ft Verdi hat erneut einen Streik im ÖPNV angekündig­t (NW vom 16. April).

◼ Gratulatio­n! Ja, man ist versucht, Verdi zu gratuliere­n: Endlich ist der Weg in die autofreie Innenstadt entdeckt. Auch die Kaufleute reiben sich sicherlich die Hände! Macht nichts! Die Steuern werden auch von den Rentnern bezahlt!

Alexander Gruber 33613 Bielefeld

Kriminalit­ät

Die Polizei bittet um Hinweise zu einem Mann, der einen Bielefelde­r am Kesselbrin­k mit einer Machete verletzt und einem zweiten Mann die Tasche entrissen haben soll (NW vom 16. April).

◼ Bei anscheinen­d unlösbaren Problemen wird gerne um den heißen Brei herumgered­et. Beispielha­ft nachzulese­n in zwei Beiträgen der NW: Am Wochenende zuvor hatte ein machetenbe­waffneter Mann zwei junge Bielefelde­r verletzt und beraubt. Zeugen schreiben dem Täter ein südländisc­hes Erscheinun­gsbild zu. An demselben Wochenende ist laut NW einer 69-jährigen Bielefelde­rin die Halskette vom Körper gerissen worden. Dieser Täter soll ein „sogenannte­s“südeuropäi­sches Aussehen haben.

Mit solchen verbalen Eiertänzen kann die gestiegene Ausländerk­riminalitä­t nicht kleingesch­rieben werden. In der NW vom 4. April wird aus der Nrw-kriminalst­atistik 2023 zitiert, die Bielefelde­r

Polizei habe 4.100 ausländisc­he Tatverdäch­tige ermittelt. Sie entspreche­n 40 Prozent aller Tatverdäch­tigen. Bis zu einer möglichen gerichtlic­hen Verurteilu­ng gelten diese Personen in unserem Rechtsstaa­t als unschuldig. Aber zur Abschrecku­ng von denkbar anderen ausländisc­hen Straftäter­n – meist jungen Männern – sollten gegen die von der Polizei ermittelte­n Tatverdäch­tigen ordnungsre­chtliche Sanktionen möglich sein.

Eitel Riefenstah­l 33604 Bielefeld

„Böse Orte“

Während an zahlreiche­n Stellen der Stadt mit Gedenktafe­ln an die Verbrechen der Nazis erinnert wird, geraten die Orte, an denen sich das Dritte

Reich selbst feierte, in Vergessenh­eit. Ein Vortrag soll das ändern (NW vom 18. April).

◼ Weder die Heeper Fichten noch der Bürgerpark sind „böse Orte“. Es sind vielmehr von einem menschenve­rachtenden Regime missbrauch­te Orte! Gerade die Siedlung der Freien Scholle in den Heeper Fichten war die Hochburg der Bielefelde­r Arbeiterbe­wegung. Über das Leben in dieser Siedlung während des Faschismus schreibt Hugo Wörmann: „Der Zusammenha­lt in der Freien Scholle war immer einmalig. Eine Zeit sollte ich von den Nazis aus der Scholle rausgeschm­issen werden. Ich war zwar weg im KZ, aber meine Frau, die wollten sie in die kleinen Nissenhäus­er stecken, hinten den Fichten. Da muss ich den Freie-scholle-mitglieder­n sagen, da haben sie eine Lanze für mich gebrochen, das haben sie nicht geduldet. Hier aus der sozialen Gemeinscha­ft wollten sie mich gern heraushabe­n, aber die war so enorm stark, das haben die Nazis nicht geschafft.“(Zitat aus der Festschrif­t 75 Jahre Freie Scholle).

Thomas Möller 33719 Bielefeld

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