Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Kirche als Haus der Liebe bei den Nachtansic­hten

Die evangelisc­hen Kirchengem­einden der Innenstadt laden zu spontanen Trauungen und Segnungen für Paare und Solisten.

- Stefan Becker

Bielefeld.

„Die ersten Paare haben sich schon angemeldet“, sagt Pfarrerin Nora Göbel bei der Präsentati­on des Programms zu den Nachtansic­hten. Der diesjährig­e Clou: Popup-trauungen und -Segnungen in der Neustädter Marienkirc­he. Frei nach dem Beatles-motto „All You Need Is Love“verwandle sich der Sakralbau im Süden der Altstadt in ein Haus der Liebe.

Vier Pfarrerinn­en und ein Pfarrer stehen am Samstag, 27. April, bereit, den Hochzeitsu­nd Segnungs-marathon zu bewältigen. Das Angebot richte sich an alle Besucher, Paare wie Solisten, egal welche Konfession, gleich welche Orientieru­ng, ergänzt Hausherrin Christel Weber. Gesegnet werde vor dem großen Altar, für die Trauungen gehe es nach nebenan in die kleine Kapelle, der besseren Akustik wegen sowie einer privateren Atmosphäre für den feierliche­n Akt.

Wer sich kirchlich trauen lassen möchte, muss allerdings bereits standesamt­lich verheirate­t sein – also keine Blitzhochz­eiten wie in Kopenhagen oder Las Vegas. Die Bielefelde­r Variante basiere auf tiefer Verbundenh­eit und verstehe sich als inniges Geflecht zwischen zwei Menschen und ihrem Gott – belastbar wie strapazier­fähig. Als Symbol dafür hielt Klara Wessel drei Bändchen bereit. Und Bändchen der Nachtansic­hten brauchen die Besucher auch zum Eintritt in die Kirche, die ihre Gäste mit Musik empfängt, einem Buffet und interaktiv­en Gimmicks, wie das Abkanzeln von Ehetipps oder das Beamen von

Liebesschw­üren.

Eröffnung der liebevoll dekorierte­n Kirche sei um 18 Uhr. Kurz darauf intonieren die Bläser von „Sudbrass“die Beatles-hymne und andere Klassiker, bevor um 19 Uhr die Musik leiser wird und die Verliebten an den Altar treten, die

Kapelle besuchen, sich an Tische setzten oder stellen und ihre Liebe zelebriere­n, mit Sekt oder Selters – ganz nach Gusto. Die anschließe­nde Party startet um 21.30 Uhr mit der Urban Dance Company und findet ihren Höhepunkt im Konzert der Rom-star-band.

Die Idee zu den Trauungen stamme von den Mitarbeite­rn des Standesamt­es, die ihren Ad-hoc-hochzeits–service während des stadtweite­n Kulturfest­es anbieten wollten, erklärt Nora Göbel. Vom Standesamt hätten die Frischverm­ählten gleich weiterzieh­en können zur Marienkirc­he – bloß fehlten die Anmeldunge­n fürs Rathaus. Anders bei der neu formierten evangelisc­hen Kirchengem­einden der Innenstadt, wo sich bereits fünf Paare für die 15-minütige Trauungsze­remonie angemeldet haben und noch fünf weitere Slots gebucht werden können. Infos dazu gibt es unter www.kirche-bielefeld.de /nachtansic­hten mit dem entspreche­nden Antragsfor­mular. Auch wer sich last minute entscheide, sei willkommen, sagen die Geistliche­n.

 ?? Foto: Sarah Jonek ?? Fünf Botschafte­rinnen und ein Botschafte­r der Liebe (v. l.): Diakonie-azubi Luisa Berger, Christoph Steffen (Lydia–kg), Christel Weber (Neustädter-marien-kg), Dorothea Prüßner-darkow (Lydia-kg) sowie Karla Wessel und Nora Göbel (Dietrich-bonhoeffer-kg).
Foto: Sarah Jonek Fünf Botschafte­rinnen und ein Botschafte­r der Liebe (v. l.): Diakonie-azubi Luisa Berger, Christoph Steffen (Lydia–kg), Christel Weber (Neustädter-marien-kg), Dorothea Prüßner-darkow (Lydia-kg) sowie Karla Wessel und Nora Göbel (Dietrich-bonhoeffer-kg).

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