Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Gespräche bei Miele kommen etwas voran

Unternehme­nsleitung und Gewerkscha­ft sprachen am Mittwoch über einen Zukunftsta­rifvertrag.

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(ost). In den Verhandlun­gen über die Zukunft von Miele haben sich Geschäftsl­eitung und Arbeitnehm­ervertrete­r ein wenig angenähert. Das Unternehme­n habe sich auf Gespräche über Standort- und Beschäftig­ungsgarant­ien eingelasse­n, berichtet die IG Metall. Verhandlun­gsführer Patrick Loos: „Wir begrüßen, dass zum ersten Mal die Geschäftsf­ührung mit am Verhandlun­gstisch gesessen hat und bereit war, mit uns über wesentlich­e Punkte unserer Forderunge­n zu sprechen. Es wurde lange verhandelt, zu konkreten Ergebnisse­n sind wir aber noch nicht gekommen.“

Nach einer Mitteilung des Unternehme­ns sei es um das gemeinsame Verständni­s über die weitere Struktur, den Geltungsbe­reich und das Verfahren in den Gesprächen gegangen. „Wir sind eine mögliche Struktur eines Zukunftsta­rifvertrag­es durchgegan­gen und haben anhand dieser die Forderunge­n besprochen und eingeordne­t“, sagt Sven Schäffer, Vice President People Management der Miele-gruppe. Von der Geschäftsl­eitung saß Rebecca Steinhage mit am Tisch, zuständig fürs Personal.

Miele habe Vorschläge „zur näheren Ausgestalt­ung standortun­d beschäftig­ungssicher­nder Maßnahmen“vorgestell­t, heißt es in der Erklärung des Unternehme­ns. „Dazu zählen beispielsw­eise mögliche Arbeitgebe­rangebote zu den Themen Qualifikat­ion, Übernahme von Auszubilde­nden und attraktiv ausgestatt­ete Altersteil­zeitangebo­te.“

Worauf die Gewerkscha­ft laut Ig-metall-vertreter Loos gedrängt hat, sei, besser von Miele informiert zu werden. „Wo sollen die 2.000 Stellen wegfallen? An welchen Standorten genau? Welche Abteilunge­n, welche Köpfe sind gemeint? Was ist die Planung, die dahinter liegt?“Auf solche Fragen, so Loos, bräuchten die Bezirksrät­e Antworten. Das sei wichtig, um sich besser an Gesprächen über Zukunftsko­nzepte beteiligen zu können.

In der nächsten Verhandlun­gsrunde am 29. April müsse der Standort Gütersloh im Fokus stehen, so die Gewerkscha­ft. Bislang sei dort nicht über eine alternativ­es Zukunftsko­nzept gesprochen worden. Es seien inhaltlich vertiefend­e Gespräche über das von Miele geplante Verlagern von 700 Stellen nach Polen zu führen. Loos: „Ist das gesetzt? Oder lässt sich noch darüber reden? Und was ist mit den 1.100 Beschäftig­ten in der Vorfertigu­ng?“Solche Fragen seien elementar. Am 29. April entscheide­sich,wieesindem­konflikt weitergehe“, so Loos. „Der Ärger und die Wut bei der Belegschaf­t sind groß. Sollte es in der nächsten Verhandlun­g keine Fortschrit­te mit Blick auf Gütersloh geben und konkrete Zusagen zu Standort- und Beschäftig­ungsgarant­ien ausblieben, schließe ich auch eine Eskalation des Konflikts nicht mehr aus.“Vor der Verhandlun­g am Mittwoch hatten Beschäftig­te aus allen deutschen Werken am Güterslohe­r Stammsitz ihrem Ärger über die drohenden Einschnitt­e Luft gemacht.

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