Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock
Profi bleibt Kreisliga erhalten
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Rietberg. Woche für Woche offenbart sich auf dem Spielfeld des SV Schwarz-gelb Bokel in der Kreisliga B eine unverkennbare Präsenz in der Defensive: Uwe Hünemeier. Ein Name, der einst in den hohen Gefilden des Profifußballs in Deutschland und England erstrahlte, findet nun neuerlich sein Zuhause in den Reihendeskleinenvereinsaus Rietberg.
Der ehemalige Profi sagt selbst: „Ich spiele grundsätzlich in Bokel, weil ich noch Spaß am Fußball habe. Das ist das Allerwichtigste für mich.dazuistbokelmeinheimatverein.“seinekarrierebei eben dem Verein ausklingen zu lassen, bei dem Hünemeiers sportliche Laufbahn einst seine Anläufe nahm, „das war immer ein von mir gehegter Traum.“Ein Traum, von dessen Realisierung der Amateurverein jetzt profitiert.
Denn regelmäßig ist es der erfahrene Innenverteidiger, der bei Bokel die Fäden zieht. Aus der hintersten Reihe heraus dirigiert er das Spiel seines Teams, seine Stimme durchdringt das Geschehen auf dem Platz, während er seinen Mitspielern präzise Anweisungen
gibt. Nicht selten reiht sich der kopfballstarke Verteidiger, wie auch am vergangenen Sonntag im Auswärtsspiel bei GW Langenberg-benteler II (2:1), in die Torschützenliste ein. 21 Tore hat Hünemeier bereits erzielt, gerade für eine Defensivkraft eine herausragende Quote. Zumal er nur 20 Mal auf dem Platz stand.
Doch in der raubeinigen Welt der Kreisliga B wird der ehemalige Profi nicht selten auf eine harte Probe gestellt. Die körperliche Intensität ist eine Herausforderung, die er mit einigen „Wehwehchen“, wie er sagt, zu bezahlen hat. So musste der 38-Jährige gegen langen berg bereits kurz vor Ende der ersten Halbzeit das Spielfeld verlassen: In einem Zweikampf zog er sich eine Zerrung im Oberschenkel zu und musste ausgewechselt werden. „Ich hatte noch nie eine Zerrung in meiner Karriere. Und jetzt ist es das erste Mal. Und das in der Kreisliga“, sagt Hünemeier, der in der 2. Bundesliga als Co-trainer beim SC Paderborn tätig ist, im Gespräch. „Ich hatte auch schone ine rippen prellung ode reinen Pferde kuss inder Wade. Ich kann mich beim SC Paderborn natürlich noch hin und wieder pflegen lassen. Aber die denken sich auch: ’Du spielst in der Kreisliga und bist jetzt öfter auf der Pritsche als früher.’ Da hatte ich zwar auch mal schmerzen. aber nie so extrem, wie in den letzten Wochen .“
Dennoch zeigt er sich unerschrocken und seine Entschlossenheit ist ungebrochen. Es geht ja schließlich auch um etwas. Denn SG Bokel, drei Spieltage vor Saisonende Tabellenführer, kann aus eigener Kraft den Aufstieg in diea- liga schaffen .„ jetzt, wo wir oben stehen, ist es klar, dass wir aufsteigen wollen“, gibt Hünemeier den Aufstieg als klares Ziel aus.
Das kommende Duell gegen SW Marienfeld (Sonntag, 15 Uhr) wird der Innenverteidiger aber wegen des parallel stattfindenden Spiels des SC Paderborn in Hannover verpassen. „Vor der Saison hatte ich dem Trainer gesagt, dass ich mit Glück vielleicht zehn Spiele machen kann. Dann aber auch nur, wenn es der Spielplan in der 2. Bundesliga hergibt. Jetzt habe ich über die gesamte Saison gesehen aber nur fünf oder sechs Partien verpasst. Von daher ist das schon sehr gut gelaufen für mich.“Der ehemalige Profi, der unter anderem bei Borussia Dortmund aktiv war, ist aber guter Dinge, dass sein Team auch ohne ihn starka gieren wird .„ Wir haben eine gute Truppe “, sagt Hüne meier und ergänzt: „Die Jungs sind alle motiviert und wollen sich sicher auch mal beweisen, wenn ich nicht dabei bin. Und nur weil ich nicht dabei bin, heißt das nicht, dass wir schlechter sind.“
Sein Trainer aber hätte sich über den Einsatz seines besten Innen verteidigers sicher gefreut. Chris Conti sagt: „Mit Uwes Erfahrung und seinem jahrelangen Dasein als Profi ist er für uns eine ganz große Hilfe. wir als trainer team sind noch sehr unerfahren. Für mich persönlich ist es erst die zweite Saison im Herrenbereich. Da ist es Gold wert, von so jemandem wie Uwe zu lernen. Das gilt natürlich auch für die Jungs auf dem Platz.“
Unabhängig davon, ob den Bokelern der Aufstieg gelingt, möchte Uwe Hünemeier auch gerne in der kommenden Saison bei seinem Heimatverein kicken. Er verrät: „Ich habe schon zugesagt.“Wie oft er dann spielen kann, hänge aber weiter vom Spielplan des SC Paderborn ab.