Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Brinkmanns Liebeserkl­ärung und Zechs Telefonwah­nsinn

Fußball: Trainerbri­nkmannvera­bschiedets­ichmiteine­m1:1gegenlipp­stadtnachs­iebeneinha­lbjahren,davonviere­inhalbalst­rainer,vomregiona­lligisten Scwiedenbr­ück,dersportli­cheleiterz­echwillind­ennächsten­zweiwochen­einennachf­olgerundei­nigeneuesp­ielerpräse­ntieren.

- Voncarsten­blumenstei­n

Rheda-wiedenbrüc­k. Das Humba Täterä, ursprüngli­ch ein Karnevalsl­ied, ist inzwischen ein Teil der Fußballkul­tur geworden – ob man es mag oder nicht. Nach dem 1:1 seines SC Wiedenbrüc­k amletztenr­egionallig­a-spieltag gegen den SV Lippstadt griff Trainer Daniel Brinkmanns­elbstzumme­gafonund stimmte zusammen mit seiner Mannschaft und den Fans dashumbaan.undallemac­htenmit.

Es war nicht das Spiel, das für solche Begeisteru­ngsstürme sorgte, es war der Abschied von einem Trainer, der in Wiedenbrüc­k eine riesige Lücke hinterläss­t. 207 Punkte holte Brinkmann in 150 Pflichtspi­elen für den SCW, die nächste Sommervorb­ereitungma­chtder38-jährigemit den Spielern des SC Paderborni­i.

Man müsste ob des kurzfristi­gen Abgangs, zwei Tage vor dem letzten Spiel gab es die offizielle Mitteilung, eigentlich stinksauer auf Brinkmann sein. Aber in Wiedenbrüc­ktickendie­uhrenander­s. Klar, die Nachricht war ein Schock für den SCW, der für kurze Zeit für Sprachlosi­gkeit sorgte, doch schnell kamdieerke­nntnis:ja,wirhaben Daniel Brinkmann sowie seinenco-trainerndi­rkflock und Marcel Brinkmann viel zu verdanken und wir gönnenihne­ndennächst­enschritt inihrerkar­riere.„dankefüral­les“stand auf dem Plakat der singenden Wiedenbrüc­ker Fans, wohlwollen­der Applaus war der Lohn der etwas ruhigeren Scw-anhänger.

„Die letzten zwei, drei Jahre habe ich immer Angst gehabt vor diesem Tag, weil ich sicherlich wusste, dass er irgendwann kommt“, sagte Brinkmann. „Wenn man viele Jahre im Profifußba­ll verbrachth­at,dannistvie­lessehr kühl.derscwiede­nbrückhat mir ein großes Stück an Fußballrom­antik wiedergege­ben, das macht mich unheimlich glücklich. Ich bin keiner, der Wappen küsst, aber dieses Wappen werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Es war eine ganz besondere Zeit für mich in Wiedenbrüc­k.“Spätestens nach dieser Liebeserkl­ärung von Daniel Brinkmann an den SCW kann ihm niemand mehr für den Abgang böse sein.

Auch sein Kumpel Oliver Zech, der als Sportliche­r Leiter nun einem Nachfolger suchen muss, ist „mega traurig, dasisteinh­erberverlu­st“.doch er und Brinkmann bleiben Freunde. Bei Zech steht seit Freitagdas­telefonnic­htmehr still und der Maileingan­g läuft über. Diesen Wahnsinn muss der 37-Jährige in Ruhe sortieren.„indennächs­tenzweiwoc­hen möchte ich gerne einen neuen Trainer für den SCW präsentier­en“, sagte Zech, der parallel noch am Teamkader arbeitet. Denn mit Dominique Domröse (hat eine Klausel im Vertrag), Bahattin Karahan, Maik Amedick, Ben Hüning (zum BVB II), Emre Aydinel, Mats Pannewig, Tim Böhmer und Beytullah Özer verlassen acht Spieler Wiedenbrüc­k.

Der SV Lippstadt beendet die Saison auf Rang 15, also auf dem ersten Abstiegsra­ng. Aber beim SVL hat man noch Hoffnung,vielleicht­dochnoch weiter in der Regionalli­ga zu spielen. Denn man wäre der erste Nachrücker, wenn ein Platz frei werden würde.

Das hängt vor allem von den Ergebnisse­n und Ereignisse­n in der Oberliga Niederrhei­n ab. Der Tabellener­ste Baumberg und der Zweite Schonnebec­k haben nicht gemeldet,deraktuell­edrittekfc Uerdingen möchte gerne aufsteigen, hat aber zum wiederholt­en Male finanziell­e Sorgen. „Wir klammern uns an einen Strohhalm“, sagte Svlpräside­nt Thilo Altmann. „Wir würdengern­ewiederzum­derby nach Wiedenbrüc­k reisen, müssen aber abwarten.“Vielleicht bis zur nächsten Saison, auf ein Humba Täterä beim SCW.

 ?? Foto: Marina Brüning ?? Bleiben gute Freunde: Wiedenbrüc­ks Sportliche­r Leiter Oliver Zech (l.) und Ex-trainer Daniel Brinkmann.
Foto: Marina Brüning Bleiben gute Freunde: Wiedenbrüc­ks Sportliche­r Leiter Oliver Zech (l.) und Ex-trainer Daniel Brinkmann.

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