Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock

Verfassung­sschutz zählt rund 23 000 „Reichsbürg­er“

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Das Bundesamt für Verfassung­sschutz geht insgesamt von rund 23 000 Menschen aus, die der Szene der „Reichsbürg­er“angehören. Sie folgen Verschwöru­ngs theorien: Nach Ansicht des Verfassung­sschutzes geben sie damit antisemiti­sche Muster wieder, die auch bei Rechtsextr­emen eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören die Leugnung des Holocausts oder der „Deep State“-mythos, wonach geheime Mächte das Weltgesche­hen lenkten. Weit verbreitet ist auch die falsche Behauptung, Deutschlan­d sei weiterhin von den vier Siegermäch­ten des Zweiten Weltkriegs besetzt – also den USA, der damaligen UDSSR, Frankreich und Großbritan­nien. Die Szene gilt als gewaltbere­it, verbreitet Verschwöru­ngstheorie­n und folgt einer bestimmten Ideologie.

Grundsätzl­ich berufen sich „Reichsbürg­er“darauf, dass das 1871 mit einem Kaiser an der Spitze gegründete historisch­e Deutsche Reich fortbesteh­e und nicht mit Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 untergegan­gen sei. Deshalb erkennen sie die Bundesrepu­blik Deutschlan­d nicht an – und auch nicht deren rechtsstaa­tliche Strukturen wie das Parlament oder die Gesetze. Sie wollen auch keine Steuern, Bußgelder oder Sozialabga­ben zahlen. Die „Reichsbürg­er“sind keine einheitlic­he Bewegung: Einige von ihnen sehen sich als Staatsober­häupter ihres eigenen kleinen Reiches mit eigenen Ausweisen und Nummernsch­ildern. Diese nennt der Verfassung­sschutz „Selbstverw­alter“.

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Foto: Bodo Schackow/dpa „Reichsbürg­er“erkennen die Bundesrepu­blik Deutschlan­d nicht an.

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