Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land
Traumreise im Pokal federt Kosten ab
2. Handball-bundesliga: TUS N-lübbecke freut sich erneut über Lizenz ohne Auflagen.
Von Alexander Grohmann
Lübbecke. Grünes Licht aus Köln: Handball-zweitligist TUS N-lübbecke hat die Lizenz erneut ohne Auflagen erhalten. Das teilte die Lizenzierungskommission des DHB gestern mit. Der Vorsitzende der Lizenzierungskommission, Rolf Nottmeier, überbrachte Tusgeschäftsführer Torsten Appel telefonisch die frohe Kunde.
Sorgen über die Erteilung der Lizenz für die kommende Saison hatte sich der TUS nicht machen müssen. Dennoch sorgt der positive Bescheid für Erleichterung. „Es macht mich sehr froh, dass wir die Lizenz erneut ohne Auflagen und Bedingungen erhalten haben. Denn das wird von Jahr zu Jahr schwerer“, sagt Appel auch mit Blick auf „steigende Anforderungen und immens gestiegene Kosten“.
Appel dankt allen Sponsoren
Dass die Zahlen dennoch wieder stimmten, hat der Verein neben der soliden Finanzpolitik den treuen Sponsoren zu verdanken: „Wir können uns auf einen breiten Unterstützer-kreis verlassen“, sagt der Geschäftsführer.
Bis zum 1. März um 15.30 Uhr hatten die Profi-vereine Zeit für die Abgabe der Unterlagen. Am Mittwoch veröffentlichte die HBL die Ergebnisse. Interessant: Die Lizenz wurde dem TUS N-lübbecke sowohl für die 2. als auch für die 1. Liga erteilt. „Den Antrag für die 1. Liga hatten wir rein formal gestellt, weil der Aufstieg rein rechnerisch ja noch möglich wäre“, sagt Appel.
Dabei werden die Herausforderungen im Profibereich von Jahr zu Jahr größer. Appel, der beim TUS seit mehr als acht Jahren im Amt ist, verweist auf die Einführung des Mindestlohns sowie die Inflation. „Die Kostenstruktur aller Dienstleister ist nach oben gegangen. Das wird nicht mehr zurückgedreht“, vermutet er.
Um den Etat einzuhalten, sei harte Arbeit gefragt. „Wir arbeiten immer an der Kante, das ist ein Kampf ohne Ende“, so der Geschäftsführer, der den Rückhalt der heimischen Wirtschaft
als entscheidend ansieht: „Wir können uns nur bei den vielen Sponsoren bedanken. Sie sind es letztlich, die das alles möglich machen.“
Dass die Zahlen erneut stimmen, hat auch mit der traumhaften Pokal-reise der Lübbecker Handballer in dieser Saison zu tun. Mit drei Siegen schaffte der TUS den Sprung ins Viertelfinale, wo er als einziger verbliebener Zweitligist nach der Winterpause in fast ausverkaufter Halle die MT Melsungen beim 28:30 am Rand der Niederlage hatte.
„Die drei Heimspiele im Dhb-pokal, besonders natürlich das Viertelfinale, haben sich ausgezahlt. Das war eine ordentliche Geldspritze, die wir aber auch gebraucht haben“, sagt Appel. Beim „Final Four“in Köln saß der Tus-geschäftsführer am Sonntag auf der Tribüne und sah im Endspiel den Kantersieg des SC Magdeburg über die MT Melsungen (30:19).
Zwar erteilte die unabhängige Kommission allen 36 sportlich qualifizierten Bewerbern aus den beiden Ligen die Lizenz für die Saison 2024/25 – einigen allerdings mit Auflagen und dem HSV Hamburg nur unter einer Bedingung. Das teilte die die HBL Gmbh gestern mit.
Blauer Brief für den HSV Hamburg
„Der Handball Sport Verein Hamburg erhält die Lizenz für die LIQUI MOLY HBL unter der Bedingung, dass die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 geschlossen wird“, so die HBL in ihrer Pressemitteilung. „Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.“Bei Nichterfüllung droht dem HSV der Zwangsabstieg in die 2. Liga.
Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission: „Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.“