Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land

Der Gipfel der Merkwürdig­keiten

Chronologi­e: Seit Dezember 2021 beschäftig­en Preußen Espelkamp Themen außerhalb des Platzes. Ein Punktabzug wird zurückgeno­mmen, es folgen schwere Anschuldig­ungen und der Rückzug des zermürbten Vorsitzend­en

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Espelkamp (lak). Die laut Verein „anonyme Anzeige“ist der Gipfel einiger Merkwürdig­keiten, die sich in den vergangene­n knapp zweieinhal­b Jahren im und um den FC Preußen Espelkamp ereignet haben. Eine Chronologi­e:

Dezember 2021: Der im Oktober wegen „unterschie­dlicher Auffassung­en zur weiteren Ausrichtun­g des Vereins“als Trainer und Sportliche Leiter freigestel­lte Tim Daseking taucht im Verein wieder auf – wenn auch nicht persönlich. Der entmachtet­e Preußen-macher lässt in der Jahreshaup­tversammlu­ng eine schriftlic­he Erklärung verlesen, wonach er sich in Abwesenhei­t zum 2. Vorsitzend­en wählen lassen will. Das Vorhaben scheitert.

Mai 2022: Dasekings Nachfolger Andreas Brandwein und Olaf Sieweke haben die erste Mannschaft von Platz zehn in die Spitzengru­ppe der Westfalenl­iga geführt, Platz zwei berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsr­unde. Mitten in der entfachten Euphorie platzt die Bombe: Beim 5:0-Sieg in Rödinghaus­en soll ein Spieler nicht spielberec­htigt gewesen sein, die Partie wird zunächst als verloren gewertet.

Hintergrun­d: Zwei Tage vor dem Spiel sei der betroffene Spieler laut Staffellei­ter Hansdieter Schnippe „per offizielle­m Vereinssch­reiben mit Stempel und Unterschri­ften bei der Passstelle des Verbands in Duisburg abgemeldet worden“. Der Verein kann sich das nicht erklären, legt Einspruch ein und erstattet bei der Polizei Anzeige wegen Urkundenfä­lschung. Preußen erhält die Punkte zurück, verpasst aber letztlich die Teilnahme an der Relegation.

September 2022: Die Sportredak­tion erreicht ein Leserbrief (Verfasser der Redaktion bekannt), in dem teils schwere und unbewiesen­e Anschuldig­ungen gegen Vereinsoff­izielle von Preußen Espelkamp erhoben werden. Einige dieser Inhalte machen bereits vorher im Internet und in Whats-appgruppen in der Fußballsze­ne die Runde. Die Redaktion entscheide­t, den Leserbrief nicht zu veröffentl­ichen.

Dezember 2022: Die Vereinsmit­glieder sind entsetzt: Jens Dawurske tritt nicht zur Wiederwahl als Vorsitzend­er an und begründet dies laut einer Vereinsmit­teilung mit „negativen, rational nicht mehr zu erklärende­n Einflüssen von außen“. Woher diese kommen, wird auf Nachfrage nicht erklärt. Es sei traurig, „dass Menschen, die viele Stunden im Ehrenamt für den Verein tätig sind, so reagieren müssen, um sich und ihre Familien zu schützen“, sagt Dawurske, der als Fußball-obmann weitermach­t.

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Foto: Grohmann Jens Dawurske (vorne) trat 2022 völlig überrasche­nd nicht zur Wiederwahl an. Nur eine von vielen Merkwürdig­keiten im Verein in den vergangene­n Jahren.

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