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Neue Vorsitzende des Freundeskreises: „Ich mag es, mich zu kümmern“
Ursula Kühn ist die Nachfolgerin von Ingeborg Renz. Sie wünscht sich als neue Vorsitzenden des Fördervereins Glaubwürdigkeit, Engagement und Zusammenhalt. Sie erklärt zudem, was sie sich für die Zukunft wünscht.
Lübbecke. Im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung hat sich der Vorstand des „Freundeskreis Krankenhaus Lübbecke“im März neu aufgestellt: Mit Ursula Kühn wurde keine Unbekannte zur Nachfolgerin der langjährigen Vorsitzenden Ingeborg Renz gewählt. Nach neun Jahren an der Spitze des 480 Mitglieder zählenden Vereins kandidierte Renz zuletzt nicht mehr. „Als Beisitzerin wird Ingeborg Renz uns mit ihrer Erfahrung bis zur nächsten Vorstandswahl in zwei Jahren aber weiterhin unterstützen“, sagt Ursula Kühn über die weitere Zusammenarbeit mit ihrer geschätzten Vorgängerin.
„Ich habe ein sehr gutes Vorstandskollegium um mich herum“
Seit etwas mehr als einem Monat ist die ehemalige Beisitzerin und Schriftführerin Kühn – Mitglied beim Freundeskreis seit 2017 – offiziell im Amt und betont mit Blick auf die Neuaufstellung: „Ich habe ein sehr gutes Vorstandskollegium um mich herum.“Darunter seien verdiente, engagierte und in der Krankenhausstruktur jahrzehntelange erfahrene Mitglieder, wie etwa Karin von Behren-rolfs, die seit Beginn in der Funktion der Zweiten Vorsitzenden dabei ist.
Alle acht Vorstandsmitglieder besäßen Empathie. Andere Kollegen genießen sogar seit mehr als vier Jahrzehnten ihr Vertrauen. Schon länger habe Ingeborg Renz signalisiert, die Verantwortung in andere Hände legen zu wollen: „Nach fünf Jahren Großelternzeit passt es gut in mein Leben“, sagt Ingeborg Renz vor dem Hintergrund ihres neuen Wirkungskreises.
Das bisher Geleistete steht für Ursula Kühn als gemeinschaftliche Anstrengung im Vordergrund: „Wir als Freundeskreis haben bei der vergangenen Versammlung einiges vorgestellt.“Der Förderverein wurde 1999 gegründet, „um das Krankenhaus ideell und finanziell dort zu unterstützen, wo die gesetzlichen Finanzierungsgrundlagen und die Investitionsmöglichkeiten des Krankenhausträgers nicht mehr ausreichen“. Ursula Kühn: „Wir wollen helfen, zu verbessern.“Damit meint sie vor allem, dass es dem Wohl der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden im Krankenhaus Lübbecke diene.
Dies finde in der Initiierung, Unterstützung und Umsetzung von Projekten, Fortbildungen, der Beschaffung von speziellen Geräten und Ausstattungsgegenständen zum Nutzen und Komfort der Patienten – genau wie in der Förderung kultureller Krankenhauseinrichtungen – statt.
Zuletzt angeschafft werden konnten unter anderem mithilfe und unter Beteiligung des Freundeskreises Stillkissen und Gebärhocker für eine Wohlfühlatmosphäre auf der Geburtsstation, eine Demenzrobbe, ein Patientenlifter für die Fachabteilung Psychiatrie sowie Türgriff-verdicker, Gehwagen und beispielsweise Bücher in Großschrift für die Geriatrie. Auch die stationenübergreifende Aktion „Leckere Tasche“wurde unterstützt. „Es ist uns ein Anliegen, Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und Ärzten zum Ausdruck zu bringen“, erklärt sie. Und: „Fachkompetenz ist unheimlich wichtig.“
Zu den vom Kreistag mit großer Mehrheit beschlossenen Klinikschließungen in Rahden und Lübbecke sowie dem geplanten Klinikneubau in Espelkamp sagt die für zwei Jahre gewählte Vorsitzende: „Wir sind kein politisches Gremium und haben weder Einfluss auf die Entscheidungen im Kreistag noch im Stadtrat.“Um den Zusammenhalt der 480 Mitglieder und Unterstützer zu erhalten, entspräche es der Satzung, sich in der Standortfrage bewusst nicht zu positionieren und die endgültige Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt mitzutragen.
Ursula Kühn begreift ihre Funktion als dankbare Aufgabe: „Ich mag es, mich zu kümmern“, gesteht die Mutter von vier Kindern und zehnfache Großmutter. Auch habe der Freundeskreis einen hohen Stellenwert in ihrem Leben als Pensionärin. „Das Ehrenamt hat in unserer Familie Tradition.“
Glaubwürdig sein, mit Engagement ihre Begeisterung für den Freundeskreis vermitteln, ein offenes Ohr für – in Zukunft „hoffentlich noch mehr“– Mitglieder haben, so begreift Kühn ihren Auftrag. „Dass unsere positive Arbeit und das, was der Freundeskreis leisten kann, wahrgenommen werden, wünsche ich mir auch“, ergänzt sie.
„Unser Gesundheitssystem ist ein gutes System“
Die Freunde und Förderer des Krankenhauses Lübbecke feiern in diesem Jahr ihr 25jähriges Bestehen. „Wir wollen gemeinsam überlegen, ob und wie wir dem Jubiläum im Dezember begegnen“, verrät Ursula Kühn, die noch einen weiteren Wunsch zum Vereins-geburtstag hegt: „Eindeutigkeit bei den Diskussionen und der Berichterstattung um die Standortpläne der Mühlenkreiskliniken.“Und sie meint: „Trotz aller Diskussionen – unser Gesundheitssystem ist ein gutes System.“