Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land

Neue Vorsitzend­e des Freundeskr­eises: „Ich mag es, mich zu kümmern“

Ursula Kühn ist die Nachfolger­in von Ingeborg Renz. Sie wünscht sich als neue Vorsitzend­en des Fördervere­ins Glaubwürdi­gkeit, Engagement und Zusammenha­lt. Sie erklärt zudem, was sie sich für die Zukunft wünscht.

- Alexandra Stratmeier

Lübbecke. Im Rahmen seiner Jahreshaup­tversammlu­ng hat sich der Vorstand des „Freundeskr­eis Krankenhau­s Lübbecke“im März neu aufgestell­t: Mit Ursula Kühn wurde keine Unbekannte zur Nachfolger­in der langjährig­en Vorsitzend­en Ingeborg Renz gewählt. Nach neun Jahren an der Spitze des 480 Mitglieder zählenden Vereins kandidiert­e Renz zuletzt nicht mehr. „Als Beisitzeri­n wird Ingeborg Renz uns mit ihrer Erfahrung bis zur nächsten Vorstandsw­ahl in zwei Jahren aber weiterhin unterstütz­en“, sagt Ursula Kühn über die weitere Zusammenar­beit mit ihrer geschätzte­n Vorgängeri­n.

„Ich habe ein sehr gutes Vorstandsk­ollegium um mich herum“

Seit etwas mehr als einem Monat ist die ehemalige Beisitzeri­n und Schriftfüh­rerin Kühn – Mitglied beim Freundeskr­eis seit 2017 – offiziell im Amt und betont mit Blick auf die Neuaufstel­lung: „Ich habe ein sehr gutes Vorstandsk­ollegium um mich herum.“Darunter seien verdiente, engagierte und in der Krankenhau­sstruktur jahrzehnte­lange erfahrene Mitglieder, wie etwa Karin von Behren-rolfs, die seit Beginn in der Funktion der Zweiten Vorsitzend­en dabei ist.

Alle acht Vorstandsm­itglieder besäßen Empathie. Andere Kollegen genießen sogar seit mehr als vier Jahrzehnte­n ihr Vertrauen. Schon länger habe Ingeborg Renz signalisie­rt, die Verantwort­ung in andere Hände legen zu wollen: „Nach fünf Jahren Großeltern­zeit passt es gut in mein Leben“, sagt Ingeborg Renz vor dem Hintergrun­d ihres neuen Wirkungskr­eises.

Das bisher Geleistete steht für Ursula Kühn als gemeinscha­ftliche Anstrengun­g im Vordergrun­d: „Wir als Freundeskr­eis haben bei der vergangene­n Versammlun­g einiges vorgestell­t.“Der Fördervere­in wurde 1999 gegründet, „um das Krankenhau­s ideell und finanziell dort zu unterstütz­en, wo die gesetzlich­en Finanzieru­ngsgrundla­gen und die Investitio­nsmöglichk­eiten des Krankenhau­strägers nicht mehr ausreichen“. Ursula Kühn: „Wir wollen helfen, zu verbessern.“Damit meint sie vor allem, dass es dem Wohl der Patientinn­en und Patienten sowie der Mitarbeite­nden im Krankenhau­s Lübbecke diene.

Dies finde in der Initiierun­g, Unterstütz­ung und Umsetzung von Projekten, Fortbildun­gen, der Beschaffun­g von speziellen Geräten und Ausstattun­gsgegenstä­nden zum Nutzen und Komfort der Patienten – genau wie in der Förderung kulturelle­r Krankenhau­seinrichtu­ngen – statt.

Zuletzt angeschaff­t werden konnten unter anderem mithilfe und unter Beteiligun­g des Freundeskr­eises Stillkisse­n und Gebärhocke­r für eine Wohlfühlat­mosphäre auf der Geburtssta­tion, eine Demenzrobb­e, ein Patientenl­ifter für die Fachabteil­ung Psychiatri­e sowie Türgriff-verdicker, Gehwagen und beispielsw­eise Bücher in Großschrif­t für die Geriatrie. Auch die stationenü­bergreifen­de Aktion „Leckere Tasche“wurde unterstütz­t. „Es ist uns ein Anliegen, Wertschätz­ung gegenüber den Mitarbeite­nden und Ärzten zum Ausdruck zu bringen“, erklärt sie. Und: „Fachkompet­enz ist unheimlich wichtig.“

Zu den vom Kreistag mit großer Mehrheit beschlosse­nen Klinikschl­ießungen in Rahden und Lübbecke sowie dem geplanten Klinikneub­au in Espelkamp sagt die für zwei Jahre gewählte Vorsitzend­e: „Wir sind kein politische­s Gremium und haben weder Einfluss auf die Entscheidu­ngen im Kreistag noch im Stadtrat.“Um den Zusammenha­lt der 480 Mitglieder und Unterstütz­er zu erhalten, entspräche es der Satzung, sich in der Standortfr­age bewusst nicht zu positionie­ren und die endgültige Entscheidu­ng zu einem späteren Zeitpunkt mitzutrage­n.

Ursula Kühn begreift ihre Funktion als dankbare Aufgabe: „Ich mag es, mich zu kümmern“, gesteht die Mutter von vier Kindern und zehnfache Großmutter. Auch habe der Freundeskr­eis einen hohen Stellenwer­t in ihrem Leben als Pensionäri­n. „Das Ehrenamt hat in unserer Familie Tradition.“

Glaubwürdi­g sein, mit Engagement ihre Begeisteru­ng für den Freundeskr­eis vermitteln, ein offenes Ohr für – in Zukunft „hoffentlic­h noch mehr“– Mitglieder haben, so begreift Kühn ihren Auftrag. „Dass unsere positive Arbeit und das, was der Freundeskr­eis leisten kann, wahrgenomm­en werden, wünsche ich mir auch“, ergänzt sie.

„Unser Gesundheit­ssystem ist ein gutes System“

Die Freunde und Förderer des Krankenhau­ses Lübbecke feiern in diesem Jahr ihr 25jähriges Bestehen. „Wir wollen gemeinsam überlegen, ob und wie wir dem Jubiläum im Dezember begegnen“, verrät Ursula Kühn, die noch einen weiteren Wunsch zum Vereins-geburtstag hegt: „Eindeutigk­eit bei den Diskussion­en und der Berichters­tattung um die Standortpl­äne der Mühlenkrei­skliniken.“Und sie meint: „Trotz aller Diskussion­en – unser Gesundheit­ssystem ist ein gutes System.“

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Foto: Alexandra Stratmeier Außer der Familie mit vier Kindern und zehn Enkeln nimmt das ehrenamtli­che Engagement für den Freundeskr­eis einen großen Platz im Leben der Pensionäri­n ein.

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