Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land

GWD gleicht in letzter Sekunde aus

2. Handball-bundesliga: Fynn Hermeling erzielt das 28:28 bei den Eulen Ludwigshaf­en.

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Von Astrid Plaßhenric­h

Ludwigshaf­en. Alles hielt sich die Waage: Jeder Spieler des Handball-zweitligis­ten GWD Minden hatte beim 28:28 (13:13)-Unentschie­den bei den Eulen Ludwigshaf­en seine guten Momente. Doch jedem unterliefe­n auch eklatante Fehler. Trainer Aaron Ziercke machte das an einem Beispiel deutlich. „Fynn Hermeling macht sieben Tore, verschulde­t aber auch genauso viele. Das hilft uns dann nicht weiter.“

Hermeling hatte eine Sekunde vor Schluss aus neun Metern auch den Ausgleich erzielt. Noch vor wenigen Wochen hätte GWD das Spiel wohl mit einem Tor Unterschie­d verloren. Doch das Selbstvert­rauen in die eigene Leistung ist gewachsen, so dass letzte Würfe nicht in Tristesse, sondern im Erfolg enden.

Dennoch lieferte GWD das schwächste Spiel seit Wochen ab. Entspreche­nd schlecht war Ziercke gelaunt: „Ich hätte mir etwas mehr Leistung von jedem gewünscht. Letztendli­ch müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, wenn man mit der letzten Aktion trifft.“

Auszeit schon in der 3. Minute

Auch nach einer frühen Auszeit von Ziercke in der 3. Minute war das Spiel von Fehlern und Ungenauigk­eiten – auf beiden Seiten – geprägt. In der Anfangspha­se unterliefe­n GWD so viele technische Fehler, dass ein Rückfall in alte Zeiten zu befürchten war. In der Endabrechn­ung summierten sich diese auf elf. „Das ist insgesamt in Ordnung“, sagte Ziercke, „aber in der ersten Halbzeit waren es zu viele.“

Auch wenn spielerisc­h nicht viel zusammenli­ef, kämpften sich die Mindener in die Partie. Danilo Radovic brachte GWD zum 5:4 erstmals in Führung. Kurz darauf stellte Florian Kranzmann erstmals einen Zwei-tore-abstand her. Nachdem Luka Sebetic zum 13:11 getroffen hatte, war dies jedoch die letzte Mindener Führung in der ersten Halbzeit.

Auch nach dem Wechsel agierten beide Teams zunächst auf Augenhöhe. Mittlerwei­le stand auch Malte Semisch zwischen den Mindener Pfosten. Ab der 40. Minute baute GWD ab. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass Ziercke nur zwei Wechselmög­lichkeiten im Rückraum hatte.

Eine Schlüssels­zene ereignete sich in der 43. Minute: Beim Stand von 19:22 vergaben Sebetic und Radovic eine Doppelchan­ce. Ziercke nahm eine weitere Auszeit und wurde erneut deutlich: „Jungs, wenn ihr kein Bock habt, dann sagt mir das. Dann gehe ich zu den Schiedsric­htern und sage, wir hören auf. Was wir hier anbieten, ist unter aller Sau!“

Die Ansprache zog: Max Staar, der in der Schlusspha­se humpelnd das Spielfeld verließ, und Hermeling verkürzten auf 21:22. Semisch parierte beim 23:25 einen Wurf von Julius Meyer-siebert und traf selbst zum 24:25. Beim Stand von 26:26 hielt der Torwart noch einen Siebenmete­r.

Die Mindener waren dran. Und nachdem Hermeling auf 27:26 gestellt hatte, hatte GWD sogar die Chance auf das 28:26. Marcel Schliederm­ann, der kurz zuvor für den ausgepumpt­en Benedikt Kühn gekommen war, übernahm Verantwort­ung, scheiterte aber an Ludwigshaf­ens Torwart Ziga Urbic. Stattdesse­n glichen die Eulen aus und gingen sogar 28:27 in Führung. Doch dann kam Hermelings finaler Wurf.

GWD-TORE: Semisch 1, Kranzmann 5/2, Radovic 5, Staar 1, Asensio 1, Sebetic 3, Kühn 5, Hermeling 7.

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Foto: Imago In letzter Sekunde: Fynn Hermeling erzielt für GWD Minden den Ausgleich bei den Eulen Ludwigshaf­en.

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