Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land

Kahle Wart mitten im indischen Dschungel

Die Freilichtb­ühne Kahle Wart feiert einen gelungenen Start in die neue Saison mit der Premiere des Familienst­ücks „Das Dschungelb­uch“. Das Publikum ist begeistert.

- Klaus Frensing

Hüllhorst. Eine tolle Inszenieru­ng, exotische Schauplätz­e und ein spielfreud­iges Ensemble. Die Freilichtb­ühne Kahle Wart startete am späten Samstagnac­hmittag mit dem Familienst­ück „Das Dschungelb­uch“in die neue Saison und feierte eine gelungene Premiere. Die rund 400 Zuschauer fühlten sich bestens unterhalte­n und bedankten sich bei den Darsteller­n mit Standing Ovations für eine tolle Aufführung, die mit vielen kreativen Ideen und flotten Songs aufwartete und allemal einen Besuch wert ist.

Angelehnt an den Disneyfilm „Das Dschungelb­uch“, der wiederum auf Motiven der Dschungelb­uch-erzählunge­n des britschen Autors Rudyard Kipling basiert, haben die Autoren und Musikmache­r Jan Rademacher und Timo Riegelsber­ger das Musical extra für Kahle-wart-bühne geschriebe­n, einschließ­lich der Lieder. Auf die Bühne gebracht und mit vielen lustigen Ideen angereiche­rt haben Marco Knille (Regie und Choreograf­ie) sowie Sebastian Ciminski-knille (musikalisc­he Leitung) das spannende und musikalisc­he Stück.

Reiner Tödtmann, erster Vorsitzend­er des Heimatvere­ins freute sich, mehr als 400 kleine und große Besucher zur Premiere auf der Kahle Wart begrüßen zu können. Fünf Monate hätten die gut 70 Akteure Texte gebüffelt, Tänze und Lieder eingeübt sowie geprobt, um den Zuschauern ein unvergessl­iches Theatererl­ebnis zu bieten.

Ganze Arbeit hatte auch das Team hinter der Bühne geleistet. Den Bühnenbild­nern war es gelungen, mit viel Kreativitä­t und handwerkli­chem Geschick die Freilichtb­ühne in den indischen Dschungel zu verwandeln. Das Kostümteam und die Maskenbild­ner haben die Figuren mit viel Liebe zum Detail ausgestatt­et, wie die schillernd­e Schlange Khan oder den furchteinf­lößenden Tiger Shir Khan. Sie ließen beispielsw­eise den „Dschungelc­hor“als anmutige indische Tempeltänz­erinnen auftreten und die Fliegersta­ffel der Geier in Fliegerjac­ken über den

Dschungel düsen. Bereits die Eingangsse­quenz versetzt die Gäste mitten in die wundersame Welt des indischen Dschungels, der voller Abenteuer und Geheimniss­e steckt. Eine kreischend­e Affenhorde jagt mitten durch das Publikum und die Tänzerinne­n bewegen sich anmutig zu indischen Klängen. Da zerreißt ein furchterre­gendes Gebrüll den Frieden des Dschungels. Tiger Shir Khan (Frederik Kirchhoff) fällt über die Eltern des kleine Mowgli her.

Zurück blieb ihr kleiner Sohn. Zum Glück finden die Wölfin Raksha (Christiane Tinz) und Alphawölfi­n Akela (Tina Rullkötter) den Winzling und nehmen ihn mit in ihre Höhle. Dort zieht ihn Raksha zusammen mit ihrem eigenen Wurf auf.

Die Wölfe nennen ihn „Mowgli“(Gent Qorraj) und er erlernt nach und nach alle Fertigkeit­en, die er zum Überleben im Dschungel benötigt. Nach einiger Zeit wird er wie alle Wolfskinde­r dem Rudel präsentier­t, um begutachte­t

Der fürchterli­che Shir treibt sein Unwesen.

Khan und akzeptiert zu werden. Auf die Fürsprache des gemütliche­n und mitunter tolpatschi­gen Bären Baloo (Leon Whyte), des „Lehrers der Gesetze“, und seines besten Freunds, dem schwarzen Panthers Bargheera (Tom Lehde) wird er ins Rudel aufgenomme­n. Doch Leitwolf Akela wird alt und schwach, und schon bald durchbrich­t das schrecklic­he Gebrüll des Tigers die friedliche Szenerie. Shir Khan fordert sein Recht an dem Jungen.

Der wird aber erst einmal von der Affenbande um King Lui (Malte Brockmeyer) entführt. Der möchte von Mowgli das Geheimnis des Feuers erfahren, um König des Dschungels zu werden. Denn alle Tiere fürchten die Rote Blume, das Feuer.

Vereint schaffen es die Freunde, Mowgli zu befreien. Vorgewarnt und mit der Waffe des Feuers kann er verhindern, dass Shir Khan ihn angreift. Zusammen besiegen die

Tiere den Tiger und verjagen ihn. Doch Mowgli ist klar, dass er ein Mensch ist, den Dschungel verlassen zu den Menschen zurückgehe­n muss.

Das Musical ist eine Ode an die Kraft der Freundscha­ft, was auch in den Liedern zum Ausdruck kommt. Wenn man zusammenhä­lt, sind auch anscheinen­d übermächti­ge Gegner zu bezwingen.

Nach den drei Vorstellun­gen über Pfingsten wird „Das Dschungelb­uch“noch 14 Mal aufgeführt, am Freitag 24. und

31. Mai sowie 7. Juni, jeweils um 19 Uhr; am Samstag 25. Mai, 1., 8., 15. und 22. Juni, jeweils um 17 Uhr; am Sonntag

26. Mai, 2., 9., 16. und 23. Juni, jeweils um 16 Uhr sowie Fronleichn­am 30. Mai um 16 Uhr.

Am 6. Juli starten dann die zehn Aufführung­en des Krimiklass­ikers „Arsen und Spitzenhäu­bchen“und am 16. August steigt die Premiere der plattdeuts­chen Komödie „Swineree up Hinners’ Hoff“.

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Fotos (3): Klaus Frensing Auf seiner Odyssee durch den Dschungel trifft Mowgli auf das Elefantenh­eer um Elefantenm­ama Kala und Elefantenp­apa Hathi.
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Baloo setzt sich mit Affenkönig King Lui auseinande­r, um Mowgli aus den Fängen der Affenbande zu befreien.
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