Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land
Kahle Wart mitten im indischen Dschungel
Die Freilichtbühne Kahle Wart feiert einen gelungenen Start in die neue Saison mit der Premiere des Familienstücks „Das Dschungelbuch“. Das Publikum ist begeistert.
Hüllhorst. Eine tolle Inszenierung, exotische Schauplätze und ein spielfreudiges Ensemble. Die Freilichtbühne Kahle Wart startete am späten Samstagnachmittag mit dem Familienstück „Das Dschungelbuch“in die neue Saison und feierte eine gelungene Premiere. Die rund 400 Zuschauer fühlten sich bestens unterhalten und bedankten sich bei den Darstellern mit Standing Ovations für eine tolle Aufführung, die mit vielen kreativen Ideen und flotten Songs aufwartete und allemal einen Besuch wert ist.
Angelehnt an den Disneyfilm „Das Dschungelbuch“, der wiederum auf Motiven der Dschungelbuch-erzählungen des britschen Autors Rudyard Kipling basiert, haben die Autoren und Musikmacher Jan Rademacher und Timo Riegelsberger das Musical extra für Kahle-wart-bühne geschrieben, einschließlich der Lieder. Auf die Bühne gebracht und mit vielen lustigen Ideen angereichert haben Marco Knille (Regie und Choreografie) sowie Sebastian Ciminski-knille (musikalische Leitung) das spannende und musikalische Stück.
Reiner Tödtmann, erster Vorsitzender des Heimatvereins freute sich, mehr als 400 kleine und große Besucher zur Premiere auf der Kahle Wart begrüßen zu können. Fünf Monate hätten die gut 70 Akteure Texte gebüffelt, Tänze und Lieder eingeübt sowie geprobt, um den Zuschauern ein unvergessliches Theatererlebnis zu bieten.
Ganze Arbeit hatte auch das Team hinter der Bühne geleistet. Den Bühnenbildnern war es gelungen, mit viel Kreativität und handwerklichem Geschick die Freilichtbühne in den indischen Dschungel zu verwandeln. Das Kostümteam und die Maskenbildner haben die Figuren mit viel Liebe zum Detail ausgestattet, wie die schillernde Schlange Khan oder den furchteinflößenden Tiger Shir Khan. Sie ließen beispielsweise den „Dschungelchor“als anmutige indische Tempeltänzerinnen auftreten und die Fliegerstaffel der Geier in Fliegerjacken über den
Dschungel düsen. Bereits die Eingangssequenz versetzt die Gäste mitten in die wundersame Welt des indischen Dschungels, der voller Abenteuer und Geheimnisse steckt. Eine kreischende Affenhorde jagt mitten durch das Publikum und die Tänzerinnen bewegen sich anmutig zu indischen Klängen. Da zerreißt ein furchterregendes Gebrüll den Frieden des Dschungels. Tiger Shir Khan (Frederik Kirchhoff) fällt über die Eltern des kleine Mowgli her.
Zurück blieb ihr kleiner Sohn. Zum Glück finden die Wölfin Raksha (Christiane Tinz) und Alphawölfin Akela (Tina Rullkötter) den Winzling und nehmen ihn mit in ihre Höhle. Dort zieht ihn Raksha zusammen mit ihrem eigenen Wurf auf.
Die Wölfe nennen ihn „Mowgli“(Gent Qorraj) und er erlernt nach und nach alle Fertigkeiten, die er zum Überleben im Dschungel benötigt. Nach einiger Zeit wird er wie alle Wolfskinder dem Rudel präsentiert, um begutachtet
Der fürchterliche Shir treibt sein Unwesen.
Khan und akzeptiert zu werden. Auf die Fürsprache des gemütlichen und mitunter tolpatschigen Bären Baloo (Leon Whyte), des „Lehrers der Gesetze“, und seines besten Freunds, dem schwarzen Panthers Bargheera (Tom Lehde) wird er ins Rudel aufgenommen. Doch Leitwolf Akela wird alt und schwach, und schon bald durchbricht das schreckliche Gebrüll des Tigers die friedliche Szenerie. Shir Khan fordert sein Recht an dem Jungen.
Der wird aber erst einmal von der Affenbande um King Lui (Malte Brockmeyer) entführt. Der möchte von Mowgli das Geheimnis des Feuers erfahren, um König des Dschungels zu werden. Denn alle Tiere fürchten die Rote Blume, das Feuer.
Vereint schaffen es die Freunde, Mowgli zu befreien. Vorgewarnt und mit der Waffe des Feuers kann er verhindern, dass Shir Khan ihn angreift. Zusammen besiegen die
Tiere den Tiger und verjagen ihn. Doch Mowgli ist klar, dass er ein Mensch ist, den Dschungel verlassen zu den Menschen zurückgehen muss.
Das Musical ist eine Ode an die Kraft der Freundschaft, was auch in den Liedern zum Ausdruck kommt. Wenn man zusammenhält, sind auch anscheinend übermächtige Gegner zu bezwingen.
Nach den drei Vorstellungen über Pfingsten wird „Das Dschungelbuch“noch 14 Mal aufgeführt, am Freitag 24. und
31. Mai sowie 7. Juni, jeweils um 19 Uhr; am Samstag 25. Mai, 1., 8., 15. und 22. Juni, jeweils um 17 Uhr; am Sonntag
26. Mai, 2., 9., 16. und 23. Juni, jeweils um 16 Uhr sowie Fronleichnam 30. Mai um 16 Uhr.
Am 6. Juli starten dann die zehn Aufführungen des Krimiklassikers „Arsen und Spitzenhäubchen“und am 16. August steigt die Premiere der plattdeutschen Komödie „Swineree up Hinners’ Hoff“.