Baustelle mit Mittelmeerflair
Der Altstadt-Hafen von Waren an der Müritz wurde in den letzten Jahren zu eng – jetzt wird aufwendig erweitert
Touristen schätzen das Mittelmeerflair im Altstadt-Hafen von Waren (Mecklenburg-Vorpommern). Nun sollen die Molen erneuert werden. Acht Millionen Euro kostet der Ausbau.
Waren. Nach jahrelanger Planung begann in dieser Woche der Ausbau des Stadthafens in Waren an der Müritz. Dafür werden mehr als acht Millionen Euro veranschlagt, das Gros kommt von der EU, wie Bürgermeister Norbert Möller (SPD) im Vorfeld erklärte. Damit sollen – technisch auf- wendig – die Molen erneuert, das Hafenbecken zu Ende befestigt und die Ver- und Entsorgung modernisiert werden. Die Kapazität des Schiffsliegeplatzes soll bis Ende 2016 um 80 auf 250 Liegeplätze steigen. Der Ausbau sei für die Entwicklung des Heilbades alternativlos, erklärte Möller. Die größte Stadt an der Müritz ist das touristische Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte.
Warens Altstadt-Hafen mit seinem Mittelmeerflair gilt als zu eng. Die Haus- und Charterboote wurden immer größer. Immer wieder kam es zu Zusammenstößen. Zudem sind die 20 Jahre alten Wellenbrecher verschlissen. Wie Bauamtsleiter Gunter Lüdde sagte, werden nun feste Molen gebaut, die den schwierigen Wellenverhältnissen der Müritz und dem großen Eisdruck im Winter standhalten müssen.
Die je 140 und 80 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Molen werden unter Wasser von komplizierten Stahlkonstruktionen gehalten. Diese brauchen ingenieurbautechnisch anspruchsvolle Gründungen. Dafür werden nun Rohre 40 bis 60 Meter tief gerammt, um festen Baugrund zu haben. Die Müritz ist dort zwar nur sechs Meter tief, aber danach kommen zwei dicke Schichten aus Sand und Mudde, die nicht tragfähig sind. Mudde nennt man Sedimente mit größeren organischen Anteilen.
Damit entsteht am Müritz-Nordufer einer der größten Wasserliegeplätze der Mecklenburgischen Seenplatte. An der mehr als 100 Quadratkilometer großen Müritz gibt es Tourismushäfen unter anderem in Rechlin, Röbel, Sietow und Klink.