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Kritische Ausgabe nötig

- Dpa/nd

Der

Historiker Christian Hartmann hat die geplante kritische Ausgabe von Adolf Hitlers Hetzbuch »Mein Kampf« als notwendig verteidigt. Mit dem Auslaufen des Urhebersch­utzes zum Jahresende – 70 Jahre nach Hitlers Todesjahr – könne auch in Deutschlan­d jeder das Buch einfach nachdrucke­n. Deshalb sei die wissenscha­ftlich kommentier­te Ausgabe des Münchner Instituts für Zeitgeschi­chte (IfZ) so wichtig, weil sie »Hitlers Polemik gründlich auseinande­rnimmt. Das ist ja eine nationale Aufgabe, wenn man so will«, sagte Hartmann dem »Süddeutsch­e Zeitung Magazin«.

In den 1920er Jahren habe Hitlers Buch den Zeitgeist getroffen. Aber »keiner, der es heute liest, wird dadurch zum Nazi«, sagte der am IfZ arbeitende Historiker. »Pünktlich nach Ablauf des Urheberrec­hts wird unser Buch verkauft: Hitlers Originalte­xt mit unseren Anmerkunge­n. Wir haben mehr als 3500 Fußnoten geschriebe­n und Hitler in Hunderten Details widersproc­hen.«

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