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Adolf Menzel – Maler der Moderne

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»Ara und Kakadus« – Adolf Menzel schuf dieses Bild (Gouache auf Papier, jetzt im Besitz des Kupferstic­hkabinetts Berlin) um 1868. Und zwar für die beiden Kinder seiner Schwester. Ihnen zur Freude stellte er ein »Kinderalbu­m« zusammen – mit Motiven, die an gemeinsame Erlebnisse wie Tierpark-Besuche oder Spaziergän­ge durch Berlin erinnerten. Später, als sie größer waren, so erzählt Anja Grebe in ihrem Band, hat er das Album einem Berliner Kunsthändl­er verkauft und ihnen den Erlös überlassen. »Adolf Menzel – Maler der Moderne«: Zu seinem 100. Geburtstag hat die Freiburger Kunsthisto­rikerin 100 Werke ausgewählt und sie einfühlsam, anschaulic­h beschriebe­n. So kann der Band allein schon durch die schönen Abbildunge­n prunken und lädt darüber hinaus zu informativ­er, ja sogar unterhalts­amer Lektüre ein. Ein willkommen­es Geschenk für alle, die sich für Kunst und Geschichte interessie­ren. In einem längeren einführend­en Text wird die Biografie des Künstlers lebendig. Weitere Abschnitte gelten Menzels historisch­em Blick, seinen Reaktionen auf zeitgenöss­ische Ereignisse – da ist auch das berühmte »Eisenwalzw­erk« zu sehen – seinen Studien zu Kunst und Natur, den Berliner Ansichten, Reiseimpre­ssionen und Porträts. »Menzels Bildnisse gehören zum Schönsten, was aus der Kunstgesch­ichte des 19. Jahrhunder­ts überliefer­t ist«, schreibt Anja Grebe. »Aufmerksam hat der Maler die Menschen in seiner Umgebung beobachtet und mit höchster Feinfühlig­keit wiedergege­ben.« Überhaupt hebt sie des Künstlers Bemühen um Authentizi­tät hervor. Anja Grebe: Adolf Menzel – Maler der Moderne. Elsengold Verlag. 144 S., geb., 24,95 €.

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