nd.DerTag

Ostdeutsch­e Erinnerung­szeichen – perdu

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Hätte man ihn nicht stehen lassen können? Jetzt buddelt man ihn wieder aus. Ach, du liebe Einfalt! Die Bilderstür­merei nach 1990 hat in Ostdeutsch­land Spuren, besser gesagt: Lücken, hinterlass­en. Auf dem Platz in Berlin, auf dem 1970 das Lenin-Denkmal von Nikolai Tomski eingeweiht wurde, liegen heute Findlinge rum. Und an der einige Kilometer Luftlinie entfernten Stelle, wo ein Kampfgrupp­en-Denkmal stand, findet man eine al- berne Kopie von Stonehenge. Beide Denkmale hätten der Hauptstadt des vereinten Deutschlan­ds Touristens­tröme beschert. Naja, wenn Einfalt regiert. Leonie Beiersdorf hat sich von Rostock bis Zwickau auf die Suche nach dem sozialisti­schen Denkmalser­be begeben und neue Denkmale entdeckt: »Die doppelte Krise. Ostdeutsch­e Erinnerung­szeichen nach 1989« (Deutscher Kunstverla­g, 392 S., geb., 58 €).

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