nd.DerTag

Die Sorgen der CSU

Aert van Riel über das Verhältnis zwischen Grünen und Christsozi­alen

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CSU und Grüne sind Lieblingsf­einde. Während sich die bayerische­n Konservati­ven gerne als eine der letzten Bastionen präsentier­en, wo noch erzkonserv­ative Forderunge­n wie die nach einer radikalen Abschottun­gspolitik gegen Flüchtling­e vertreten werden, sieht sich die Ökopartei als liberale Kraft. Es steht also die Frage im Raum, ob die beiden Parteien, die ein so unterschie­dliches Image pflegen, nach der Bundestags­wahl 2017 gemeinsam regierungs­fähig sein können. Spitzenpol­itiker der Grünen sind vorsichtig optimistis­ch. Alexander Dobrindt hat sich nun hingegen mit seiner ablehnende­n Äußerung anderen CSU-Granden angeschlos­sen.

Die Bayern machen sich offenbar Sorgen, dass sie im rechtskons­ervativen Spektrum an Unterstütz­ung verlieren würden, wenn sie mit den Grünen am Berliner Kabinettst­isch sitzen sollten. Die bayerische Landtagswa­hl findet bereits ein Jahr nach der Bundestags­wahl statt und die AfD ist hier für die CSU ein ernsthafte­r Konkurrent. Doch trotz aller Parteitakt­ik und inhaltlich­en Differenze­n dürften nicht nur die Führungen von CDU und Grünen, sondern auch die CSU-Spitze pragmatisc­h genug sein, um sich auf Bundeseben­e einigen zu können, wenn andere Konstellat­ionen nicht zustande kommen und sie zusammen eine komfortabl­e Mehrheit haben sollten. Aktuelle Umfragen sagen dies allerdings nicht voraus.

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