UN verärgert über Abzug deutscher Polizisten
Berlin. Der Abzug deutscher Polizisten aus Südsudan hat für Unmut bei den Vereinten Nationen gesorgt. Deutschland habe wie Großbritannien und Schweden ohne Absprache mehrere Führungskräfte von der Friedensmission UNMISS abgezogen, hieß es in einem vertraulichen Dokument, zu dem der französische Auslandssender RFI Zugang hatte. In Südsudan eskalierte Anfang Juli die Gewalt zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Salva Kiir. Das Auswärtige Amt bestätigte in Berlin, dass fünf deutsche Polizisten ausgeflogen wurden. Ein Sprecher wies die Kritik der UN zurück. Der temporäre Abzug sei »vollständig gerechtfertigt«, die UN darüber auch unterrichtet. Es sei Gefahr im Verzug gewesen, der Handlungszeitraum zudem nicht groß, sagte der Außenministeriumssprecher. Die Fürsorgepflicht habe im Vordergrund gestanden.